Hörnertour mit Rappetal

Sie ist immer super schön und herrlich fordernd, die Hörnertour. Bereits zum dritten Mal begebe ich mich auf diese Runde … und es wird nicht der letzte Besuch gewesen sein.

Jedes Mal erlebe ich andere Farben, neue Eindrücke. Heute verzaubern mich die unterschiedlichsten Herbststimmungen. Von den goldgelben Lärchen, den braunen Gräsern, rötlichen Sträuchern, bis zum weissen winterlichen Vorboten.

Der Start bildet die Hängebrücke bei Fürgangen. Die Sonne blinzelt über die Berge, mir direkt ins Gesicht. So muss es sein. Es folgen gemütliche Kilometer via Ernen, den Kulturenweg nach Binn und durch das gesamte Binntal. Erst in Fäld werden die Beinmuskeln stärker strapaziert. Die Höhenmeter durch die leuchtenden Lärchen sind schon fast Genuss pur. Die letzten Meter zum ersten Horn sind auf einem Trail zu bewältigen.
Herrlich, das war nur der Vorgeschmack auf das was noch kommt.

Die erste Abfahrt vom vorgelagerten Horn, durch den schattigen Hang, ist weiss eingepudert. Der Schnee ist erstaunlicherweise super schön griffig. Das macht richtig Spass.

Unten am Bach ist die letzte Gelegenheit zur Umkehr. Denn was jetzt folgt ist kein Zuckerschlecken. Das Bike muss auf die Schultern und der Pfad steigt sehr steil empor. Das Ziel ist weit oben sichtbar, das nächste Horn.
Wer die Strapazen überlebt und die vielen Schweisstropfen geopfert hat, wird mit einer einmaligen Sicht belohnt. Auf der anderen Seite ist der Rücken wie abgebrochen. Unter den Felsen breitet sich das Rappetal aus. Der Bergkamm selber mit den vielen Hörnern drückt beinahe Freudentränen aus den Augen. So biken ist mehr als genial.

Horn um Horn surfe ich ab. Eine kurze Passage ist unfahrbar, der Rest wie aus dem Bilderbuch. Das letzte Horn muss nochmals mit ein paar Höhenmetern verdient werden. Hier schalte ich meine grosse Pause ein. Der Blick durch das Wallis ist Postkartentauglich.

Fantastisch. Jetzt die Abfahrt ins Rappetal. Der sehr schmale Pfad durch den teils abschüssigen Berghang ist für gute Biker ein wahrer Leckerbissen. Jetzt mit Schnee in den Schattenabschnitten doppelt spannend.
Zum Schluss gibt es einige ganz fiese Spitzkehren. Auch ich habe noch Luft nach oben, wenn es ums Hinterrad umsetzen geht.

Die Metallbrücke über den Bach ist bereits demontiert. Da sind nasse Füsse garantiert.
Egal, jetzt kommt der Speed- und Spassteil der gesamten Tour. Unbeschreiblich. Erst in Mühlebach kann ich meine Glücksgefühle wieder ordnen. Ab hier sind es nur noch ein paar Meter zum Ziel. Hallo Hängebrücke, hier bin ich wieder.

Distanz: 46.8 km
Höhenmeter: 2’063 hm
Bahnunterstützung: Keine
Bike: Liteville 301 Mk14

2 Gedanken zu „Hörnertour mit Rappetal“

  1. Schon lang, sehr sehr lang ist’s her, seit der letzten hörnertour … eigentlich schade, läängst überfällig, beim nächsten mal bin ich dabei 😉 danke für die flashback-inspiration *g*

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