dem Doubs entlang

Der Tag beginnt mit einer langen, aber schönen Bahnfahrt, quer durch den Jura. Der Regionalzug erschliesst viele kleine, abgelegene Dörfer. Die Endstation ist La Chaux-de-Fonds.

Die als Schachbrett geplante Stadt lasse ich hinter mir. Ich will so schnell wie möglich den Fluss erreichen. So schnell geht es dann doch nicht. Meine Strecke führt zu Beginn in die falsche Richtung und durch einige Weidedurchgänge. Dann endlich die Abfahrt in die Schlucht. Wow, ein cooler Trail durch eine Märchenlandschaft mit vielen Felsen und üppig Moos.
Der Doubs ist erreicht, leider auch das Bikeverbot. Die Bikeroute führt nicht über den schmalen Wanderweg, sondern etwas höher über eine Kiesstrasse. Gut, ich teste die Bikeroute. Nach dem gestauten Lac de Moron habe ich genug von den breiten Pisten. Ich biege in den Wanderweg ein und geniesse die Abfahrt. Dann folgt der bekannte Trail, entlang von mächtigen Felswänden. Richtig toll diese Stimmung hier unten am Fluss.
Leider muss ich mir bereits nach kurzer Zeit das Gemotze von Wanderern anhören. Hier herrscht Bikeverbot. Nach einigen Kilometern folge ich verärgert dem oberen Weg. Was zuerst harmlos ausschaut, entpuppt sich als Schlepperstrecke. Ans Fahren ist nicht zu denken. Endlich bin ich oben auf der Ebene und die Bikeroute ist wieder erreicht.

Irgend wann wähle ich wieder eine Abfahrt. Mir scheint, dass alle Abfahrten zum Doubs runter richtig Klasse sind. Der nächste Abschnitt ist für Biker erlaubt, ausgeschildert mit den offiziellen Tafeln.

Die Zeit verrinnt und ich bin immer noch mitten auf dem Weg, das Ziel weit entfernt. Die nächste Schlaufe vom Doubs kann ich sicher abkürzen. Ich folge wieder der Bikeroute. Die Strasse führt endlos in die Höhe. Ich fluche vor mich hin. Wäre ich doch dem Fluss gefolgt.
Auf der Juraebene vermischt sich die Bikeroute mit der ausgeschilderten Pferderoute. Kein Wunder kommt keine Freude auf.
Endlich sehe ich wieder das fliessende Wasser. Jetzt keine Experiment mehr, das Ziel rückt näher. Zum Glück, denn die Kräfte schwinden merklich. Ich überquere den Fluss. Ein Trail liegt mir zu Füssen. Gut hat es um diese Zeit keine Wanderer unterwegs, die mich zurechtweisen könnten. Der Trail wird zum Kuh-Trampelpfad. Dann wird es wieder besser, sogar super.
Trotz aller Trailfreude bin ich froh, die Strasse zu erreichen. St-Ursanne kommt näher.

Den Besuch vom Städtchen spare ich mir für den morgigen bikefreien Tag auf. Meine Energie ist aufgebraucht, die Beine mehr als müde.

Die Landschaft entlang vom Doubs ist superschön und ein Besuch wert. Ich würde diesen Besuch das nächste Mal jedoch mit Wanderschuhen absolvieren. Das Bikeverbot ist zwar ärgerlich, aber auch verständlich. Der Trail ist im ersten Teil sehr schmal und gut von Wanderern besucht.

Distanz: 80.1 km
Höhenmeter: 1’765 hm
Downhillmeter: 2’292 dm
Bahnunterstützung: Eisenbahn St-Ursanne – La Chaux de Fonds
Bike: Liteville 301 Mk14


St-Ursanne

Wer in der Gegend ist, muss unbedingt das sehr schön erhaltene und gepflegte Städtchen besuchen.

1 Gedanke zu „dem Doubs entlang“

  1. Einige Fotos rufen schöne Erinnerungen wach…Die Hindernisse bei Kuhweiden sind im Jura schon speziell aber Bikeverbot entlang dem Doubs habe ich bei meiner letzten Tour keine gesehen, vielleicht ist das neu? Sonst kann man auf die franz. Seite ausweichen, dort gibt es eine offiz. Bikestrecke (Grande Traversé du Jura)..

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