Blau wie der Enzian … Blau wie der Himmel … Blau wie der Lac de Chermignon … da passen die Bikekleider von Hanny bestens dazu 😁 Ja, für zwei Tage habe ich im Wallis Besuch von Hanny aus dem Emmental. Wir kannten uns nur aus der riesigen Welt vom Internet. Wenn man jedoch die gleichen Interessen lebt, so wird das unüberschaubare Web plötzlich handlich und klein.
Ich freute mich natürlich sehr über die weibliche Unterstützung, um die tollen Walliser Trails zu surfen. Am ersten Tag zeigte ich Hanny die vielen Flowtrails und schönen Ecken in der Augstbordregion. Für den zweiten Tag plante ich die Tour über Tièche.
Angefangen hat dieser heutige zweite Tag in Varen. Bereits nach einigen Metern erblicken wir in Susten den Hinweiszettel, dass die Bhutanbrücke über den Illgraben gesperrt ist. Ein Steinschlag auf der östlichen Seite war die Ursache. Entsprechend war der Zugangsweg und die Brücke auch gut verriegelt. Das wäre natürlich schade, wenn ich Hanny die Brücke und den eindrücklichen Graben nicht zeigen könnte … (Ich blende nun diesen Teil der Beschreibung und Fotos aus 😇) … Das schlechte Gewissen ist auf dem Räubertrail nach Sierre schnell verflogen. Der Pfad durch den Räuberwald (Pfynwald) ist immer wieder ein Genuss und Muss.
In Sierre passt das Timing für die Drahtseilbahn nach Montana wunderbar. Der bekannte Ferienort muss selbstverständlich durchquert werden. Wir schlagen daher auch nicht die direkte und langweilige Strassenvariante ein, sondern pedalen zum Lac de Chermignon, Folgen der Bikeroute, geniessen die Suonentrails und gelangen schliesslich zum höchsten Punkt vom heutigen Tag.
Das Kreuz steht bei der Cave de Merdechon auf 1’980 m.ü.M. Die Pause haben wir uns nach dem schweisstreibenden Aufstieg gut verdient. Gleich werden ein paar Fotos geschossen und die Umgebung auskundschaftet. Wow, siehe da. In einer Mulde reiht sich Enzian an Enzian. Was für ein Anblick. Alles Blau wie der Enzian. Der Fotoapparat rattert fast pausenlos. Wir können uns kaum von diesem herrlichen Ort trennen. Genau diese Erlebnisse und Augenblicke geben einer Biketour die entscheidende Würze. Umso schöner, dass meine Begleitung gleich tickt wie ich. Ich muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich Zeit und Welt um mich herum vernachlässige.
Die Vernunft hat gesiegt. Wir schwingen uns auf das Bike und überwinden die letzten Überreste vom vergangenen Winter. Der Talkessel Tièche ist ein tolles Flecklein Erde. Wir besichtigen noch kurz den unteren Wasserfall, dann geht es los. Aus der Vernunft wir purer Bikespass. Vom endlosen Trail geniessen wir jeden Meter …
Auch der schönste Trail hat ein Ende. Dieses Ende ist in Varen. Glücklich rollen wir durch das Dorf zur Kirche, welche ganz aussen auf einen Felsvorsprung gebaut wurde. Der Ausblick von hier über den Pfynwald und das Tal ist wunderbar.
Nicht nur der Trail hat ein Ende, auch die zwei tollen Biketage mit Hanny. Danke Hanny für deinen Besuch! Es hat mich riesig gefreut. Ich hoffe, dass es nicht die letzte gemeinsame Biketour war. Ich bin gerne wieder dabei 🙂
Distanz: 38.1 km
Fahrzeit: 3:21 h
Höhenmeter: 1’054 hm
Downhillmeter: 1’985 dm
Bike: Liteville 301 Mk11
Schöner Beitrag – Danke für die Bilder… Ich hoffe auch bald wieder im Wallis unterwegs sein zu dürfen…:-)
Also als ich in den Ferien schnell mal nur den sehr verfänglichen Titel dieses Beitrages gelesen habe, musste ich schon schmunzeln 😉 Was der Rotscher da wohl schönes gefeiert hat?? Aber klar, es war nicht wie es aussah, sondern einmal mehr ein super Bericht einer wunderschönen Walliser Tour. Und das Hanny sehe ich immer nur auf dem Rennrad auf meinen Feierabendrunden.