ein Stück Tibet im Wallis

Nach dem Galgen an Karfreitag, folgt heute an Ostern ein Hauch von buddhistischer Stimmung. Dass ich gleich zwei so spezielle Orte an den christlichen Feiertagen besuche, ist mir erst jetzt beim Schreiben der Beiträge aufgefallen. Irgend wie gefällt mir das 😁.
Keine Angst, es geht hier im Beitrag nicht um einen Glauben, aber um eine tibetanische Oase mitten im Wallis. Die Roti Flüo von Daniel Wismer ist seit vielen Jahren eine Farm mit farbigen Gebetsfahnen und vielen Yaks. Ein Ort fernab der Zivilisation, ohne Strassenzufahrt, und vor allem mit fantastischer Aussicht auf Tal und Berge. Genau diesen Ort möchte ich wieder mal besuchen. Als Verstärkung habe ich Pesche mit dabei. Ganz toll, dass wir wieder eine gemeinsame Tour geniessen können.

Pesche kommt mit der kleinen Luftseilbahn hinauf nach Eischoll, wo wir starten. Nach ein paar Höhenmeter rocken wir bereits die ersten Flowtrails bis Unterbäch. Solch einen Einstieg in eine Tour hebt das Glücksgefühl und zähmt die kommenden Strapazen.

In Bürchen müssen wir die vielen Dorfteile von unten nach oben durchqueren, was genügend Zeit für einige Plaudereien hergibt. Via Hellela folgen wir mehrheitlich dem Hang entlang über schöne Wege und Pfade bis nach Törbel.

Der Dorfkern ist sehr schön mit vielen Walliser Speicher. Wir peilen jedoch möglichst schnell das Restaurant an, um uns aufzuwärmen und einen Kaffee zu geniessen.

Kaum ist das Dorf hinter uns, geht es zu Fuss aufwärts. Die neugierigen Esel sind das einzige Lebenszeichen auf dieser Strecke. Zwischen den Weiden schlängelt sich der Pfad durch das steile Gelände mit viel Auf und Ab, vielen Weidetüren, und auch Laufpassagen. Kurz vor der Roti Flüo erblicken wir das erste Yak. Alles sieht jedoch ziemlich leer und verlassen aus. Auch in der Yakfarm begegnen wir niemandem, ausser ein paar jungen Yaks und einigem Gefieder. Ich hätte gerne mehr von den zottigen Vierbeinern gesehen oder sogar den Hausherr kennen gelernt. Das gibt mir dafür die Chance wieder zu kommen.

Uns zieht es weiter. Nach der tibetanischen Gebetstrommel geht es endlich richtig abwärts. Zwischen den Zaunbändern vernichten wir Höhenmeter um Höhenmeter. Embd können wir unter uns erblicken. Das Dorf ist ebenso schön wie Törbel. Es klebt regelrecht am sehr steilen Berghang. Fantastisch, wie man auf die Idee kam an dieser Lage ein Dorf zu errichten.
Diese Bergflanke ist mir inzwischen ans Herz gewachsen. Ich bin echt fasziniert von dieser Gegend zwischen Moosalp und St.Niklaus.

Fast das Schönste an Embd ist, dass es noch keineswegs das Ende der Abfahrt bildet. Jetzt geht es erst richtig zur Sache. Der Trail runter nach Kalpetran ist ein echter Klassiker. Schön dass ich ihn auch wieder mal gefahren bin.

Der Rest ist schnell erklärt, alles talauswärts bis Visp und in der Ebene zurück nach Turtig. Ach ja, da war noch der liebe Freund Gegenwind. Dieser hat mich doch wieder fast an den Anschlag gebracht. Positiv gesehen war das ein super Zusatztraining.
Heute gönne ich mir trotz Wind die schaukelnde Luftseilbahn, während Pesche sich auf den Heimweg macht.
Danke Pesche für deinen Besuch im Wallis. Hat richtig Spass gemacht!

Anmerkung:
Der Yakpfad von Törbel bis Embd ist bei Wanderern sehr beliebt. Bitte diesen nur an wanderarmen Tagen oder Jahreszeiten befahren. Der Pfad ist schmal und führt oft eng zwischen den Weiden hindurch. Er ist zudem gespickt mit sehr vielen Weidetoren.

Distanz: 48.3 km
Fahrzeit: 3:41 h
Höhenmeter: 1’221 hm
Downhillmeter: 1’801 dm
Bike: Liteville H-3 Mk1

 

4 Gedanken zu „ein Stück Tibet im Wallis“

  1. Einfach so schön dieser Rückblick auf diese wunderschöne Tour. Es hat riesiggen Spass gemacht, danke Dir auch. Und ich bin gespannt auf weitere Trails in dieser Ecke. Ich bin auf jeden Fall dabei.

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  2. Sehr schöne Gegend. Ich kenne ein paar Trails um die Moosalp, hab’s aber noch nie geschafft, dort eine Cremeschnitte zu essen ;-). Tolle Bilder wie immer von Dir!

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