Bereits kann und muss ich die dritte und letzte Urlaubs-Feierabendrunde präsentieren. Dieser Kurztrip führt mich auf den Hausberg von Prad, den Montoni. Mit seinem Fernsehturm ist er unverkennbar.
Die ersten Meter sind gemütlich zum Einfahren. Man folgt nämlich dem Radweg im Tal bis Lichtenberg. Da ich mit der Familie mit dem Rad unterwegs bin und von Glurns her komme, biege ich in den ersten Teil des Zugtrails ein. Diesen Flowtrail lohnt sich immer. Über diese Strecke erreiche ich ebenfalls das Dorf Lichtenberg.
Die Ruine der Burg Lichtenberg tront über dem Dorf.
Die Strasse steigt ziemlich steil den Berg hoch. Erst im Wald auf der Kiesstrasse ich die Steigung regelmässig und angenehm.
Auch auf dieser Runde gibt es 900 Höhenmeter am Stück zu bewältigen. Ich fühle mich gut und komme zügig voran. Auf einer Höhe von 1’829 m.ü.M befinde ich mich auf der Lichtenbergscharte.
Bis zum Fernsehturm müssten nochmals 140 Höhenmeter überwunden werden. Das schenke ich mir, denn auf der Karte ist kein Trail eingezeichnet. Man müsste meines Wissens wieder die Kiesstrasse runter. Das ist kein Fall für mich. Es genügt mir schon, dass ich auf der anderen Seite des Übergangs ein paar Downhillmeter auf der Kiesstrasse verschenken muss. Das schmerzt schon fast in meinem Bikerherz.
Bei der ersten Kehre kommt die Erlösung. Der Trail ist in Sicht.
Gleichzeitig ist dies das Tor zum Trailparadies. Der Weg führt durch eine wilde Bergflanke. Der Trail ist 1a. Mit viel Flow bresche ich durch den Wald. Nur die schöne Natur bremst mich zum knipsen von Fotos.
Leider endet der Trail auf der Kiesstrasse wo ich beim Aufstieg schon durchkam. Auf den paar Metern Kiesstrasse kann ich meine Freude wieder etwas dämpfen. Bevor ich wieder ungeduldig werde kommt zum Glück schon der Abzweiger rechts. Yeh, Trailsurfen.
Zwischendurch öffnet sich der Blick in einer Waldlichtung ins Tal.
Nur kurz ein Foto und schon drücke ich auf die Pedalen bis ich ein wunderschöner Platz mit Tisch und Bänken erreiche. Entweder kann ich den direkten Trail ins Tal nehmen oder …
Genau, ich habe da vor ein paar Tagen von der Ferne etwas entdeckt. Voller Neugier und Erlebnisdurst steuere ich mein Bike über den Wiesentrail. Mit viel Speed geht der Weg in den Wald. Zwischendurch ist er fast flach, bevor hinter der nächsten Kuppe oder Kurve der nächste Abschnitte der Traumtrails wartet.
Der Wegweiser zeigt mir mein Ziel an. Der Weg heisst „Frauwaal“. Wieso Frau? Werde ich hübsche Frauen treffen?
Ein paar Kehren lassen mein Herz höher schlagen. Sofort sind einige Downhillmeter mehr auf dem Konto. Schon stehe ich auf dem Frauwaal. Ein kurzer Check ob Helm und Brille sitzen bevor es voller Erwartungen auf die Suche geht.
Ich stehe an der Verzweigung wo ich die letzten Höhenmeter vernichten werde. Soll ich jetzt weinen oder lachen? Leider habe ich keine hübsche Frau getroffen, dafür aber einen entzückenden, gut geformten Trail. Einen zum sich verlieben. Ich mag Frauen, vor allem solche Frauen 🙂
Die letzte Abfahrt ist diesselbe wie vom Zugtrail. Diesmal ist die Spitzkehre mit den 3 Stufen kein Problem mehr. Nochmals ein Wechsel aus Speed und Kehren.
Schade erreiche ich schon das Brügglein. Naja, jeder geniale Trail ist irgendwann zu Ende.
Wenn ich wählen könnte, so würde ich den Montoni mit nach Hause nehmen. Dies ist mein Lieblingshometrail. Auf dem Kiesweg zurück zum Camping male ich mir aus, wie ich jeden Abend so schnell 1’000 Höhenmeter absolviere und diese mit viel Spass vernichte. Das Leben könnte doch so schön sein.
Fahrzeit: 2:15 h
Distenz: 23.8 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 10.8 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 51.5 km/h
Höhenmeter: 1’062 hm
Bike: Liteville 301