Überraschungstag

Vorfreude auf das Tunnel

Manchmal ereignen sich Dinge, die in der Theorie kaum möglich sind, und doch Tatsache werden.
Mein heutiger Tag beginnt wie so oft, wenn ich im Wallis bin. Ein Vorhaben, ein GPS Track auf dem Gerät, den Rucksack gepackt, mein Bike startklar … und los. Ich starte in Susten und überquere die Bhutanbrücke mit Ziel Räubertrail.

Bhutanbrücke

Ausserhalb Sierre spuckt mich dieser erste Trail aus. Das Smile ist perfekt.
Nächstes Ziel ist die Drahtseilbahn hoch nach Montana. Locker rolle ich auf der Strasse dahin, vorbei am Parkplatz wo ich oft parkiere. Aha, da gibt es noch mehr Biker die den schönen Tag nutzen wollen. Sie entladen ihr Auto und machen die Bikes startklar. Moment, dieses Auto kenne ich … Moment, dieses Gesicht auch.
Das kann nicht sein. Mein Bikekollege Felix hat mit Deutschen Freunden spontan für ein Weekend im Wallis abgemacht. Die Welt ist sehr gross, der Tag hat viele Stunden, das Jahr unzählige Tage, und doch treffe ich sie genau in diesem Augenblick hier in den Bergen, fernab von zu Hause. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist so klein, dass es theoretisch nicht möglich ist.
Planänderung! Alles wird anders als ich geglaubt habe. Gemeinsam fahren wir hoch nach Montana. Was gibt es schöneres als den Gästen das klassische Wallis zu zeigen? Das Wallis mit ihren Suonen (Bewässerungskanälen), gepaart mit spektakulären Trails. Tolle Pfade mit viel Abenteuer und Erlebnissen. Die Bisse du Ro ist dafür perfekt.
Anmerkung: Die Bisse du Ro sollte nicht an stark frequentierten Wochenenden befahren werden!

Bisse du Ro Bisse du Ro Bisse du Ro Bisse du Ro Bisse du Ro Bisse du Ro Bisse du Ro Sehr ausgesetzter Trail Schmaler Pfad

Nicht nur Dani und Jürgen, auch ich komme nicht mehr aus dem Staunen raus. Es ist schon eine Weile her als ich diese Bisse besucht habe. Sie ist immer extrem eindrücklich. Aber Achtung, viele Abschnitte über die neu erstellten Holzstege sind nicht fahrbar, weil sie so eng sind. Und einige Trails sind extrem ausgesetzt mit Nulltoleranz!

Schliesslich erklimmen wir ein paar Höhenmeter hinauf bis zum Lac de Tseuzier und machen Pause, bevor wieder Abfahrtsspass angesagt ist. Die Route durch die Felswand wird den Kollegen sicher gefallen. Ebenso die genialen Trails und das anschliessende Tunnel. Die Begeisterung ist bei allen riesig. Eine klassische Strecke die ich immer wieder gerne fahre.
Die Zeit verrinnt. Schnell müssen wir eine Abkürzung suchen. In Sierre wartet bereits ein weiteres „Gspändli“ auf uns. Hier geht es runter. Auf der Karte ist nur eine sehr enge Zick Zack Linie zu sehen. Das passt, haben wir gedacht. Ups, der Hang ist extrem steil, die Spitzkehren brutal eng. Auch ich musste bei ein paar Stellen kapitulieren.
Im Schnellzugstempo geht es zurück nach Sierre und wieder mit der Bahn hoch nach Montana.

Lac de Tseuzier Lac de Tseuzier Am Seil Pfad mit Tiefblick Durch die Felswand

Hier verabschiede ich mich von Felix und den Gästen. Toll, euch kennen gelernt zu haben! Vielleicht sieht man sich wieder mal?
Ich muss in die andere Richtung. Schliesslich habe ich mein Auto in Susten. Reicht die Zeit noch für die Strecke über Tièche? Immerhin ist die Zeit fortgeschritten. Im sportlichen Tempo summieren sich die Höhenmeter rasant. Beim Kreuz erreiche ich den höchsten Punkt, kurz vor dem wunderschönen Talkessel Tièche. Ich folge der Bikeroute abwärts. Ein paar kleine giftige Rampen sind hier inklusive. Die Kiesstrasse ist erreicht. Rechts weg verschwinde ich im Trail. Der Rotscher ist nicht mehr zu halten. Im Rennmodus fliege ich über den Trail, nonstop bis ins Tal, kurz vor Varen. Big Smile! Das war mehr als Fun.

Vor Tièche Tièche Varen

Ich kann es immer noch kaum glauben. Das war ein echter Überraschungstag, einfach komplett anders als geplant, aber mit viel Spass und Freude. Ich lasse mich gerne wieder mal überraschen 🙂

Distanz: 71.4 km
Fahrzeit: 5:18 h
Höhenmeter: 1’441 hm
Downhillmeter: 3’290 dm
Bike: Liteville 301 Mk11

 

1 Gedanke zu „Überraschungstag“

  1. und schon wieder stehe sie vor dem engen loch LOL, Litevilles überall in allen farben, rot, grün, schwarz, blau …
    mathematisch gesehen ist wohl ein sechser im lotto wahrscheinlicher, zufälle gibts, oder liegt es vieleicht an der gegend ? hatte ja vor kurzem auf der Varneralp ein ähnliches erlebnis.

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