spektakuläres Wasser

Genau genommen ist nicht das Wasser spektakulär, sondern wie und wo es fliesst. Das Wallis ist bekannt für die vielen Bewässerungskanäle. Im deutschsprachigen Teil heissen sie Suonen und im französischsprachigen Teil Bisse.
Ebenso spektakulär wie die Baukunst dieser Kanäle sind auch die Wege dazu. Am Ersten der vier Tage Wallis, biken wir fünf Kollegen vom Club durch ein Stück Walliser Bewässerungsgeschichte.

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Der Wecker klingelt sehr früh am Morgen. Wir wollen mit dem Auto noch vor dem Arbeitsverkehr bei Zürich vorbei sein. Auf der Autobahn staunen wir nicht schlecht, wieviel Verkehr schon über den Asphalt rollt. Die Umfahrung Zürich und die Strecke weiter gegen Bern raubt uns viel Zeit.
Schon als Kind war ich mit den Eltern oft im Wallis. Dieses grosse Tal ist mir über die Jahre ans Herz gewachsen. Wäre da nur nicht dieser enorme Verkehr und die lange Distanz von der Ostschweiz, was mich an regelmässigeren Besuchen hindert. Umso mehr freue ich mich aber über jeden Tag im schönsten Bergkanton der Schweiz.
Im Laufe des Morgens erreichen wir St. Leonard zwischen Sion und Sierre. Das Auto ist geparkt und kurz darauf sitzen wir bereits auf den Bikes. Entlang der Rhone pedalt es sich locker nach Sierre. Hier besteigen wir die Drahtseilbahn hinauf nach Crans-Montana. Es ist einfach schön, die ersten Höhenmeter geschenkt zu bekommen.

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Schon nach wenigen Metern Ausgangs Montana gleiten wir über den Waldboden. Die ersten Trails stimmen uns auf die kommenden Tage ein.

Nicht mehr alle alten Bewässerungskanäle sind noch in Betrieb und führen Wasser. Teils muss man sich das plätschernde, kühle Nass einfach vorstellen.

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Der Start der „Bisse de Ro“ ist hinter uns. Flowig und harmlos entfängt uns dieser Weg. Aber schon bald wird aus der Bergflanke eine Felswand. Immer wieder leisten wir uns einen Stop und bestaunen diese eindrückliche Baukunst. Teils führt der Weg über einen schmalen Brettersteg der in den Stein verankert ist. Unter dem Weg klafft gähnende Leere. An solchen Stellen werden wir gezwungen das Bike zu schieben. Sowieso wenn der Fels überhängend ist und wir nur gebückt unten durch kommen.

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Die „Bisse de Ro“ ist in erster Linie ein Erlebnis. Ein Stück echtes Wallis.
Viele Abschnitte sind aber auch fahrend zu bewältigen. Man muss sich aber bewusst sein, dass Stürze nicht akzeptabel sind. Der Abhang ist hoch und steil.
Die paar Wanderer denen wir begegnet sind, haben wohl die Welt nicht mehr verstanden.

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Gegen Ende des Weges wird dieser weniger gefährlich, bis wir schlussendlich auf einer Naturstrasse landen.

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Bis zum höchsten Punkt der heutigen Tour, müssen noch ein paar Höhenmeter überwunden werden. Nach einigen verlorenen Schweisstropfen, kein Wunder bei dieser Hitze, gesellt sich zu den Farben grau und grün noch das türkis.

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Der Stausee „Lac de Tseuzier“ entführt uns in eine kitschige Farbenwelt. Herrlich!
Beim Restaurant neben der Staumauer schalten wir den Mittagshalt ein.

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Der folgende Trailabschnitt habe ich schon zwei mal abgefahren. Er führt uns nach einem kurzen Downhill durch die nächste Felswand.Wallis-16.8.12-012 Wallis-16.8.12-013

Dieses Mal halten wir die Höhe und biegen in die nächste Bisse, der „Bisse d’Ayent“, ein.

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Auch hier beginnt alles harmlos. Und auch hier werden wir mit atemberaubenden Tiefblicken belohnt.

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Vor dem Tunneleingang überrascht uns sogar noch ein Wasserrad. Leider ist der Hebel, der den Hammerschlag auslöst, abgebrochen. Eine solche Wasserradkonstruktion hatte man früher gebaut, damit man in tieferen Lagen den Hammerschlag hören konnte. War dieser zu hören, floss Wasser. War der Schlag verstummt, so musste jemand den Wasserkanal kontrollieren.
Das anschliessende Tunnel mit fliessendem Wasser war ein weiters Highlight.

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Nach Mayens d’Arbaz vernichten wir zur Abwechslung wieder mal einige Höhenmeter runter nach Drône. Dort biegen wir in die „Bisse de Lentine“ ein, welche durch den schönen Rebberg oberhalb Sion führt.

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Von Sion bis zum Auto sind noch wenige Asphaltkilometer zu absolvieren.

Das war ein toller Einstieg in die vier Biketage hier im Unterwallis. Eine Tour in einer wunderbaren Landschaft, geprägt von Wasserkanälen, spektakulären Trails und Tiefblicken. Keine Biketour nur zum Kilometer absolvieren, sondern ein echtes Erlebnis zum geniessen. Aber Achtung, an sehr vielen Stellen ist gekonnte Bikebeherrschung erforderlich.

Distanz: 57.1 km
Fahrzeit: 4:00 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 14.3 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 63.6 km/h
Höhenmeter: 639 hm
Downhillmeter: 1’531 dm
Bike: Liteville 301

 

2 Gedanken zu „spektakuläres Wasser“

  1. Am Samstag sind wir Deinem verlockenden Tourenbeschrieb gefolgt und haben uns ebenfalls von St. Leonard aus auf dieses Abenteuer eingelassen. Regenbedingt gestaltete sich die Runde zu einem „Tanz auf dem Eis“, mit entsprechend vielen vernunftorientierten Laufpassagen. Am Sonntag dann noch die Erkundungstour zur Pra du Taillour und über Prodéfure und La Giète Délé und Bisse de Glavau zurück nach St. Leonard. Diese Tour ist aber aufgrund der vielen Kletterpassagen nicht zu empfehlen.

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    • Ja, dieses Tal ist sehr felsig und wild. Beidseitig hat es mehrere Wege. Wenn man den Suonen oder sonst dem schmalen Wegen folgen möchte, so sind Laufpassagen nicht zu umgehen. Aber auf der Westseite hat es nach der Felswand einen super schönen Trail (mehrheitlich abwärts) bis in die Rebberge. Inklusive schmalem Tunnel.

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