Ochsehorn

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Schon lange spricht Etienne davon, das Ochsehorn zu erklimmen, natürlich mit dem Bike. Schon lange habe ich ihm mein Interesse angemeldet. Super dass es heute klappt. Zusammen verbringen wir einen super Bikebergsteiger-Tag in seiner Heimat.

Mein Start ist der Busbahnhof in Visp. Mit dem gelben Postauto geniesse ich die Fahrt hinauf nach Visperterminen. Den Sessellift zum Giw lasse ich hinter mir. Ich möchte noch ein paar Höhenmeter per Bike absolvieren. Oben auf dem Giw treffe ich Etienne.

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Ab hier geht es auf die Trails. Der Höhenweg bringt uns bis Sädolti. Ich bin gespannt auf den kommenden Aufstieg. Die ersten Meter zu Fuss sind sehr kurz. Dann führt ein wunderschöner Grasweg weiter hinauf, welcher irgendwann endet. Der Weg ist kaum mehr zu sehen. Hier zahlen sich die Kenntnisse von meinem Localgide aus. Über die Wiesen ist noch ein Teil fahrbar, bis die Bergflanke vor uns in den Himmel ragt.

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Die erste Krete ist erreicht. Hier ergibt sich ein super Blick auf unseren Gipfel. Gleichzeitig sind es die letzten Meter auf grünbewachsenen Hängen. Der Untergrund wird immer steiniger. Obwohl hier oben die Landschaft etwas karger ist, heisst dies nicht, dass sie sich weniger schön präsentiert. Die Steine und Felsen sprechen ihre eigene Sprache. Fantastische Skulpturen erfreuen unsere Herzen. Sogar Walliser Schwarzhalsziegen begegnen uns auf dem Weg nach oben. Und je höher wir kommen, umso schöner wird die Aussicht.

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Die letzten Meter trennen uns vom Gipfelglück. Nur noch hier rauf.
Diese letzten Meter habe es aber noch in sich. Über grosse Felsbrocken klettern wir Meter um Meter dem Gipfel entgegen. Teilweise muss unser Bike von den Schultern, weil die weit ausladenden Räder überall an den Felsen anecken. Aber nichts mehr kann uns aufhalten.

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Geschafft! Wir stehen zuoberst auf dem kleinen Felsen vom Ochsehorn auf 2’912 m.ü.M.
Immer wieder ist so ein Gipfelerlebnis umwerfend. Etienne und ich gehen davon aus, dass wir bestimmt die ersten Biker auf diesem Gipfel sind.
Wir schalten die verdiente Pause ein. Mit dieser genialen Rundsicht können wir uns gut verweilen. Die Sicht auf die Berge, tief ins Tal nach Visp oder auf unsere Abfahrt mit Blausee und Fulmoos ist richtig erfüllend.

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Die ersten Meter vom Gipfel klettern wir runter, bevor wir uns bereits auf die Bikes schwingen. Ein paar Stellen sind unfahrbar, was der Freude keinen Abbruch macht. Ich liebe solche Trails, solche rohen Diamanten, wild und ursprünglich.
Beim Blausee treffen wir auf ein paar Einheimische, die uns sehr herzlich und spontan mit einem Schluck Absinth eindecken 🙂

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Der Trail bleibt sehr abwechslungsreich bis wir schlussendlich beim Fulmoos auf die Heido Suone treffen. An Downhillmeter ist für die nächste Zeit nicht zu denken. Der Trailspass bleibt weiterhin extrem hoch. Die Heido ist einfach heidogeil.
Plötzlich stehen wir auf dem Gibidumpass, glücklich und zufrieden.

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Der Gibidumsee ist immer wieder wunderschön. Ein toller Fleck im Wallis.
Auf vielen Insidertrails vernichten wir weitere Höhenmeter zum Giw und weiter bis ins Dorf Visperterminen. Hier endet unsere gemeinsame Tour. Bei mir steht noch das Finale bis Visp auf dem Programm. Diesmal gibt es eine neue Abfahrtsvariante, welche mir Etienne zusammengestellt hat.
Wie oben bleibt der Trail sehr abwechslungsreich, über Wiesen, durch Dörfer, Wälder und den Rebberg vom Heidawein.

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Langsam rolle ich durch die Altstadt von Visp. Diese Stadt war am Morgen mein Startort und mitten im Tag habe ich von fast 3’000 Metern auf sie runter geschaut. Das sind Momente in meinem Bikerleben, die ich nicht missen möchte. Sie erzeugen in mir riesiges Glück, unbeschreiblich.

Danke Etienne für den wunderschönen, gemeinsamen Gipfeltag. Es macht immer wieder sehr viel Freude mit dir unterwegs zu sein. Ich komme sehr gerne wieder zu dir nach Visperterminen!

 

Distanz: 38.2 km
Fahrzeit: 4:20 h
Höhenmeter: 1’723 hm
Downhillmeter: 2’389 dm
Bike: Liteville 301 Mk11

 

5 Gedanken zu „Ochsehorn“

  1. Ciao Rotscher.
    Ich hatte das/Dein Ochsenhorn 25.08.16 ebenfalls bestiegen. Aber mein Bike habe ich beim Heidawasser stehen gelassen und bin dann zu Fuss via Blausee auf den Gipfel gestiegen. Bin dann zurück am Heidawasser entlang via Gebidumpass / Nanztal nach Brig gefahren.
    Danke immer wieder für Deine tollen Bilder die Du uns „schenkst“.

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  2. also die letzten biker dort oben wart ihr sehrwahrscheinlich nicht, meine wunschliste wächst und wächst 😉

    die gipfelfotos mit kreuz und fähnchen sind der hammer. wenn die gamelle nicht wäre, könnet man sich glatt im Himalaya wähnen.
    hehe, ein schlückchen gletscherwasser zwischendurch, so kenne ich das Wallis. gehörte früher bei meinem götti zur aprikosenernte schon immer dazu, auch als man es noch nicht offiziell erwerben konnte.

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