Auffahrt ins Wallis

Rotscher im Suonenfieber

Ist der Weg vom Thurgau ins Wallis hinauf oder hinunter? Also Auffahrt oder Abfahrt? Egal, ich nenne es Auffahrt, sowieso weil es sich um die Auffahrtstage handelt. Die Freitage bieten sich für Felix und mich an, vier Tage im Wallis zu verbringen.
Die Berge sind noch im weissen Kleid. Höher als 1’700 bis 1’800 Meter geht es nicht. So vergnügen wir uns in den unteren Bereichen. Tolle Trails gibt es auch dort genügend.

Den Nachmittag vom Auffahrts-Donnerstag nutzen wir zum warmfahren. Je eine Abfahrt von Eischoll und Jeizinen lassen Vorfreude aufkommen. Erkämpft haben wir uns die Höhenmeter mit einem Luftseilbahnticket.

Der Freitag steht im Zeichen der Südrampe. Zuerst geht es jedoch ins Seitental nach Blatten. Die Belalp liegt eindeutig zu hoch um den Höhenweg mit Abfahrt nach Mund zu geniessen. Das wunderschöne Tobel glänzt mit den fantastischen und teils anspruchsvollen Trails genauso. Der unterste Teil der Südrampe durchfahren wir eine Stufe höher als der eigentliche Weg. Die Suonentrails sind urchig, schmal und ausgesetzt. Ab Eggen gibt es die klassische Südrampe aufwärts. Das Finale bildet der Downhill nach Niedergesteln.

Gestartet wird immer auf der Höhe in Eischoll oder Unterbäch. So auch am Samstag. Unser Ziel ist Montana. Die Bhutanbrücke darf nicht fehlen. Ebenso meinen Räubertrail. In Sierre stehen wir vor der Drahtseilbahn die wegen Revisionsarbeiten nicht läuft. Eine Alternative bietet der Bus. Leider sind diese nicht mit Biketräger ausgestattet und nehmen keine Zweiräder mit. Was bleibt noch? Muskelkraft. Wir kämpfen uns die steile Nebenstrasse hoch bis zur Bisse Neuf. Montana lassen wir aus. Der Sounenweg ist immer schön, auch jener der Varner Suone. In Leuk verspüren wir nebst einem Hunger auch das Verlangen nach mehr Trails. Die nächsten Höhenmeter bis zur hohen Brücke sind absolviert. Die alte Steinbrücke ist ein echtes Meisterwerk und einen Besuch wert. Zum Schluss gibt es den knackigen Downhill.

Der Sonntag ist unser vierte Tag. Für einmal stürzen wir uns nicht in die erste Abfahrt um wach zu werden, sondern erklimmen die ersten Höhenmeter. Über Bürchen geht es bis zur Schneegrenze und danach hinunter nach Zeneggen. Der Höhenweg nach Burge ist fantastisch. Ein Trail, den ich auch das erste Mal gefahren bin. Nach Törbel spüren wir die vergangenen drei Tag. Anstelle zusätzliche Höhenmeter zu Fuss zu absolvieren, entscheiden wir uns für einen anderen Pfad, der nicht als Wanderweg ausgeschildert ist. Das hinterlässt seine Spuren. Der Weg ist nicht mehr unterhalten, sehr verwachsen, teils unwegsam und keine wirkliche Alternative. Augen zu und durch. Umso schöner ist die Abfahrt von Embd nach Kalpetran. In Stalden erkaufen wir uns wieder viele Höhenmeter hinauf nach Gspon. Trail um Trail werden durchsurft. Einer schöner als der Andere. Obwohl in Visperterminen die Mundwinkel schon weit nach oben zeigen, wagen wir uns in die Abfahrt. In Visp sind nur noch Mundwinkel zu sehen, die unter dem Helm kaum Platz finden.
Dass die Höhenmeter hinauf nach Unterbäch an den Ausgangspunkt nur mit Geldscheinen zu meistern ist, müsste ich hier wahrscheinlich nicht erwähnen.

Wow, vier Tage Trailspass zusammen mit Felix. Das war echt Hammer. Das Wallis ist definitiv auch Frühlingstauglich, wenn die Berge noch im Winterschlaf liegen.
Und übrigens war auch das neue Bummerchen von Felix mit dabei. Ein bisschen mollig darf es schon sein, vor allem wenn es um den sagenhaften Gripp geht 🙂 Masse gefällig? 3.0 Zoll.

Zum Schluss noch eine kleine Bilderflut 🙂

Hohe Brücke Felix und sein neues Bummerchen Hohe Brücke Brig Suonentrail Urchige Suone mit Tunnel Visp Niedergesteln Bhutan Hängebrücke Illgraben Leuk Walliser Trails Höhenweg zwischen Zeneggen und Törbel Höhenweg zwischen Zeneggen und Törbel Burge bei Törbel Zwischen Burge und Törbel Törbel Abkühlung oder Bikewäsche? Bergfrühling Embd Abfahrt Embd-Kalpetran Luftseilbahn Staldenried/Gspon Birch Visp Zwischen Unterbäch und Eischoll

Total alle 4 Tage:

Distanz: 228.1 km
Fahrzeit: 16:32 h
Höhenmeter: 5’465 hm
Downhillmeter: 9’722 dm
Bike: Liteville 301 Mk11

 

4 Gedanken zu „Auffahrt ins Wallis“

  1. Hallo Rotscher

    Danke für den tollen Bericht und Fotos! Das macht gluschtig! Welchen Techniklevel sind in etwa diese vier Tage?
    Wie du erwähnt hast, habt ihr am 4.Tag einen Weg erwischt, der nicht mehr unthalten wird und verwachsen ist. Um welchen Abschnitt handelt es sich?

    Lieber Gruss Hanny

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    • Hallo Hanny. Danke für deinen Kommentar 🙂 Die Einteilung in einen Techniklevel ist sehr schwer. Jeder sieht das wieder anders. Ich würde sagen, dass einige Abfahrten und Abschnitte nur für technisch versierte Biker sinnvoll sind. Andere sind wiederum sehr gut geeignet für durchschnittliche Biker. Grundsätzlich bewegt man sich in den Bergen mit viel steinigem Untergrund. Das Terrain kann schnell ändern. Flowige Passagen wechseln sich mit schwierigen Stellen ab. Aber falls du gerne mal einen Abstecher ins Wallis machen möchtest, so lass es mich doch wissen.
      Die Passage von Tag 4 ist unmittelbar nach Törbel. Man sollte dem Wanderweg über Riedflüe und Roti Flüo folgen (mit ein paar Meter Fussmarsch aufwärts). Wir haben den Pfad über Risige Flüe eingeschlagen.
      Es liebs Grüessli 😉

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  2. Super Fotos Rotscher. Da kommen Erinnerungen auf an unseren Wallis Cross. Ist wirklich ein unglaublich toller Kanton für Biketouren. Freue mich jetzt schon auf den nächsten Ausflug ins Wallis – Deine Bilder machen ordentlich gluschtig! 🙂

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  3. Ja Rotscher, Du nimmst wirklich jede Gelegenheit wahr um die schönsten Trails schon im Mai zu rocken. Du hast jetzt schon wieder einen immensen Vorsprung auf uns „Normalo Biker“. Aber man sieht es den Bilder an, Ihr hattet gewiss enormen Spass diese Tage im Wallis.

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