der verlorene Trail

Am Letzten der vier Tag biken, sind wir dem Wallis untreu geworden. Wir unternehmen eine kurze Tour gleich über der Kantonsgrenze in der Waadt. Diese Runde habe ich mit Felix bereits letztes Jahr unter die Räder genommen. Sie ist geprägt durch einen verlorenen Trail und einem tollen Downhill.

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Die Taschen sind gepackt, die Hotelrechnung beglichen und die Bikes in den Autos verstaut. Von Martigny fahren wir bis Aigle und parken beim Velodrome.
Locker padalen wir fünf Kollegen ins Dorf zum Bahnhof der Leysinbahn. Auch heute bleiben wir dem Motto „eine Bergbahn als Toureinstieg“ treu. Da die Beine von den letzten drei Tagen schon ein wenig müde sind, kommt uns die Zugfahrt hinauf nach Leysin sehr gelegen.

Über Kuhwiesentrails, Asphalt- und Kiesstrassen mit abwechselndem auf und ab absolvieren wir die ersten Kilometer. Das Meiste ist entlang der offiziellen Bikeroute Nr. 68.

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Später biegen wir von der Bikeroute links ab. Ein paar Höhenmeter höher liegt der Passübergang „Pierre du Moëllé“ auf 1’661 m.ü.M. Bei der Gaststätte bestellen wir ein Getränk. Sehr unfreundlich knallt die Herrin des Hauses die gefüllten Gläser auf den Tisch. Beim Bezahlen, möchte jemand von uns mit Kleingeld zahlen. Das war ja der Gipfel für die Herrin. Mit grossem Gemurre fordert sie auf, mit der Note zu zahlen die sie im Portemonnaie erspäht hat. Sowas war mir noch nie passiert. Unfreundlicher kann man kaum sein. Eine tolle Gastfreundschaft. Die Gaststätte ist also ideal zum dran vorbeifahren.

Letztes Jahr waren Felix und ich die Strasse runter zum Stausee gefahren. Schon damals haben wir festgestellt, dass ein Trail oben am Berghang entlang führt. Heute riskieren wir es und folgen gleich beim Restaurant die steile Geröllstrasse hoch.
Nach GPS biegt bald ein Wanderweg ab. Wir versuchen dem zu folgen. Fehlanzeige. Diesen gibt es wahrscheinlich nicht mehr. Also erkämpfen wir nochmals ein paar Höhenmeter entlang der Alpstrasse. Nach der Alp „Les Chaux“ biegen wir definitiv rechts ab. Ebenfalls ein Alpsträsschen bringt uns sicher zur Alp „Les Forclettes“.
Hier verleitet uns ein Weg die falsche Richtung einzuschlagen. Nein, wir müssen hier dem Wanderweg links ab folgen. Wanderweg? Wo?
Ohne GPS hätten wir wohl umkehren müssen. Wir folgen dem Gerät. Ja genau, dem Gerät. Denn ein Weg ist nicht zu orten. Dann plötzlich erspähen wir ein Wanderwegzeichen und Spuren. Aber ein Weg ist es definitiv nicht. Der ist wohl schon Jahre nicht mehr begangen worden.
Wir kämpfen uns durch fast schulterhohes Kraut, durch Sumpfstellen, über liegende Baumstämme.

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Den Humor haben wir aber nicht verloren. Das gleicht an Abenteuer. Fünf Biker auf der Suche nach dem verlorenen Trail.
Bei „La Barme“ sind wir zurück in der Welt der zivilisierten Wege. Wir folgen nach dem Abschnitt auf Kies der Asphaltstrasse. Vor dem Wald verlassen wir die Strasse und düsen bis „Belle Place“. Ab hier beginnt der Trail. Er führt durch eine einsame und verlassene Gegend entlang einer Schlucht.

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Der Start zum Downhill ist nicht zu verfehlen. Einfach dem Weg folgen und vorbei an der Eisenkonstruktion, einer wohl alten Transportbahn.

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Schon erfreuen uns die ersten Kehren. Der Trail fordert volle Konzentration. Zwischen den Kehren können die Bremsen geöffnet werden bevor sie wieder voll zupacken müssen. Später wird der Weg steiniger.
Dann erreichen wir die Brücke.

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Und weiter geht es. Bremsen, Federelemente und auch wir Biker sind gefordert. So ein Trail macht für versierte Fahrer unheimlich Spass.

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Zwischendurch gibt der bewaldete Hang einen Blick in das Kiesabbaugebiet frei. Immer noch begleiten uns die Kehren bis der Trail im Dorf Roche abrupt endet.
Beim Campingrestaurent ausserhalb vom Dorf füllen wir unsere Mägen bevor es zurück nach Aigle geht.

Wir sind schön früh dran und haben so genügend Zeit für die Rückreise in die Ostschweiz. Adieu Wallis, es war genial und wir kommen bestimmt wieder.
Danke an die Kumpels vom Club für die super schönen Tage zusammen!

Distanz: 36.9 km
Fahrzeit: 2:52 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 12.9 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 57.2 km/h
Höhenmeter: 665 hm
Downhillmeter: 1’647 dm
Bike: Liteville 301

 

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