Passend zum Herbst heisst es oft „unten grau, oben blau“. Es gibt jedoch auch Ausnahmen. In solchen Fällen ist es unter der Nebeldecke angenehmer als mitten in der Suppe. Aber es heisst auch „wer nichts wagt, gewinnt nichts“.
Felix, Peter und ich versuchen unser Glück. Wir wollen zur Pizolhütte. Im Aufstieg wählen wir einen Umweg über das Weisstannental. Bei der Querung Richtung Furt begegnen wir zwei Gemsen. Herrlich. In Furt selber stecken wir bereits im Nebel. Die Hoffnung auf blauen Himmel und Sonnenschein fährt weiterhin mit. Eine Etage weiter oben, bei Gaffia ist es soweit. Ein Wow springt über die Lippen.
Der Aufstieg ist extrem steil und zwingt uns immer wieder mal zu einem Fussmarsch. Pünklich zum Mittag erreichen wir die Pizolhütte. Die Leute sitzen teils auf der Sonnenterrasse und geniessen die wärmenden Strahlen der Sonne. Wir geniessen die nötigen Kalorien im Innern. Wir sitzen wohl keine 20 Minuten, schon hüllt der Nebel alles in seinen Schleier.
Die Gerstensuppe war eindeutig viel köstlicher als diese Pizoler Nebelsuppe. Aber egal, wir orientieren uns nach dem Glöcklein von Felix 🙂 und unserem GPS. Plötzlich klafft vor uns ein Abgrund. Oh nein, das ist eine optische Täuschung. Es ist der Wasserspiegel vom Wangser See. Ohne Sicht und Orientierung ist alles anders. Dann biegen wir in den Nordhang ein. Der Trail ist nicht nur wegen dem Nebel kaum zu sehen, es gesellt sich Schnee dazu, der die Spur unter sich verbirgt. Einfach herrlich dass man trotz solch miesen Bedingungen einen grossen Spass haben kann. Das macht es aus, wenn man mit Kollegen auf dem Bike sitzt.
Der Vilterser See liegt hinter uns und wir dringen wieder unter die Nebeldecke. Beim Heidipfad markieren wunderschöne Bikeverbottafeln diesen Weg. Gut hat es kaum Wanderer und Familien unterwegs, denn wir möchten eine Abfahrt nehmen, die nur über diesen Weg erreichbar ist. Augen zu und durch. Nach Pardiel, Vilterser Alp und Vilterser Berg hat unser toller Downhill in Vilters ein Ende.
Heute konnten wir das Glück mit der Sonne und dem blauem Himmel nicht richtig erzwingen. Trotzdem hat es gepasst. Es war ein spezieller und erlebnisreicher Tag in der Pizoler Nebelsuppe.
Distanz: 41.7 km
Fahrzeit: 4:33 h
Höhenmeter: 2’331 hm
Bike: Liteville 301 Mk11