Bhutan, Räuber, Montana und Trails

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Die gestrige Tour über Leukerbad war ein vielseitiges Erlebnis. Heute soll es im gleichen Stil weiter gehen. Ein Höhepunkt nach dem anderen.

Das heutige Warmfahren bringt die ersten Höhenmeter auf das Konto. Und schon befinden wir uns im Königreich Bhutan, dies zumindest gedanklich. Vor uns überspannt die Bhutanesische Hängebrücke den mächtigen Illgraben. Sie verbindet nicht nur die beiden Seiten vom Graben, sondern auch verschiedene Welten und Glaubensrichtungen, ganz friedlich.

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Vom Buddhismus rollen wir über die wacklige Brücke zum Christentum. Sie verbindet für uns aber auch die Höhenmeter auf Asphalt und Kies mit den Downhillmetern auf Trails. Ab ins Vergnügen. Ein toller Insidertrail führt runter durch den oberen Pfynwald. Jetzt ein paar Verbindungsmeter auf einer Kiesstrasse und schon flitzen wir wieder über einen Trail. Der Pfynwald ist heute ein Naturreservat und die Sprachgrenze Deutsch/Französisch, war früher jedoch die Heimat von Räubern. Somit nahmen damals die Handelsreisenden den erschwerlichen Umweg über Varen und Salgesch anstelle durch den Pfynwald. Wir wagen das Abenteuer. Bewaffnet mit unseren grobstolligen Bikes düsen wir über den Trail. Ich habe ihn Räubertrail getauft. Er zieht sich fast endlos dahin, meist immer flach und extrem flowig. Ganz am Ende vom Pfynwald spuckt er uns aus. Die Räuber hatten keine Chance uns zu folgen. Und das erste Grinsen haben wir im Gesicht. Ein Hammertrail ganz unten im Tal, auch das gibt es im Wallis.

Locker durchqueren wir das Städtchen Sierre. Nächstes Ziel ist die Station der Drahtseilbahn, welche uns hinauf nach Montana führt. Das Ticket ist gelöst, das Bike fährt gratis mit (Daumen hoch). Ab Montana treten wir wieder selber in die Pedalen.

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Heute gibt es kein dauerndes Auf und Ab. Nur ein Uphill und ein Downhill. Das Zentrum, Vermala und das Skigebiet von Montana durchqueren wir im untern Teil. In Ploumachit wird der Aufstieg unterbrochen. Mittagspause ist angesagt.
Nach der Stärkung geht es bereits wieder aufwärts. Der wunderschöne Suonenweg, vorbei an Cave de Colombire, schafft etwas Erholung.

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Die Bisse de Tsittoret ist für uns leider zu Ende. Bis wir den höchsten Punkt von 1’980 m.ü.M bei Cave de Merdechon erreichen, müssen nochmals einige Höhenmeter erkämpft werden. Umso schöner ist jeweils das Glück, die Aussicht, die Erleichterung. Umso mehr haben wir nochmals eine Pause verdient.

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Runter nach Tièche dürfen wir die ersten Abfahrtsmeter vernichten. Der Ort hier im Talkessel ist sehr schön und immer wieder ein Besuch wert. Ich war schon des öfters hier und werde sicher auch wieder den Weg nach Tièche finden. Mir gefällt es hier besonders gut. Die landschaftliche Stimmung ist super.

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Bei der Bachüberquerung sind sicher die ersten Füsse nass geworden 🙂 Ich habe den sichern Weg über die schmale Brücke gewählt. Danach folgen wir der ausgeschilderten Bikeroute. Ok, hier hat es zwei oder drei ganz kurze Anstiege, aber sonst geht es abwärts. Wir treffen auf die Kiesstrasse. Irgend wann dürfen wir endlich in den Trail abbiegen. Nach dem Königreich Bhutan, den Räubern und Montana, gibt es noch eine riesige Ladung an Trails. Was jetzt folgt ist erste Sahne. Einer meiner Lieblingstrails. Alle Höhenmeter sind vergessen. Das zweite grosse Grinsen in unseren Gesichtern sagt alles. In Varen hat das Trailrocken leider ein Ende. Unsere Zufriedenheit hält jedoch noch einige Stunden an.
Wir machen noch einen kleinen Abstecher zur Kirche von Varen. Diese liegt am äussersten Zipfel vom Dorf, fast am Abgrund. Von hier können wir sehr schön den Pfynwald mit den vielen Räubern überblicken 😉 Wir sind uns einig, es war wieder ein super Trailtag im Wallis.

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Über die grosse Brücke rollen wir auf der Strasse Leuk entgegen. Diesmal durchfahren wir das schöne Dorf und genehmigen das verdiente Bierchen.
Als Abschluss gibt es noch den Trail der Rhone entlang, bevor es den Schlusssprint zurück nach Agarn gibt.

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Das war wieder ein Tag voller intensiven Eindrücke. Bhutan, Räuber, Montana, Tiéche und natürlich mega heisse Trails. So könnte jeder Tag sein.
Bereits haben wir zwei Tage hinter uns. Der morgige Tag bildet leider schon den Abschluss. Geniessen wir also nochmals den schönen Abend hier im sonnigen Wallis.

Distanz: 42.7 km
Fahrzeit: 3:23 h
Höhenmeter: 1’106 hm
Downhillmeter: 2’030 dm
Bike: Liteville 301 Mk11

Tag 1: nichts mit baden … es wird geradelt
Tag 3: Flowday

 

4 Gedanken zu „Bhutan, Räuber, Montana und Trails“

  1. Es war ein genialer Tag im Wallis, dank deinen Insider Kenntnissen. Keinen Trail haben wir ausgelassen. Ein Highlight nach dem Andern. So das Wallis kennen zu lernen macht wirklich Spass. …… und dann noch dieser Geissenpfad……..unglaublich, das es dort überhaupt einen Durchgang hat. Danke Rotscher für den wirklich coolen Biketag.

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