Visperterminer Hometrails

Heute war es soweit. Schon längere Zeit stand auf meiner Liste, dass ich mit Etienne auf eine Biketour gehe. Er ist Walliser und wohnt in Visperterminen. Zeigen wird er mir die einsamen, unbekannten und tollen Orte und Trails vor seiner Haustüre.

Brunnu

 

Weil es Montag ist, muss Etienne am Morgen noch arbeiten. So treffen wir uns direkt in Visp und fahren mit seinem Auto hinauf ins schöne Bergdorf, unserem Start der heutigen Tour.

Was nach einer Nachmittagstour klingt, wird aber zu einer ordentlichen Tagestour. Die Wege und Trails führen uns kreuz und quer durch den Berghang von Visperterminen und endet schlussendlich in Visp.
Der erste Punkt ist das Hüoterhüsi. Dort befindet sich nicht nur das alte, hölzerne Wärterhaus, sondern auch ein an den Felsen gehängter Steg. Wir folgen einer anderen Route, schieben das Bike einige Meter hoch und fahren einer Suone entlang. Danach bringt uns die Strasse hoch nach Giw, der Bergstation vom Sessellift.

Giw, Visperterminen

Im Wald treffen wir auf einige Schneeresten, welche uns aber nicht weiter stören oder behindern. Der höchste Punkt ist schliesslich erreicht. Nach herrlichen Trails erreichen wir Bunnu, eine von vielen schmucken Alpen. In Alpji steht neben einem umgebauten Ferienhaus sogar ein HotPot, der zum Wellnessen einladen würde.

Blick ins Vispertal einsamer TrailTrail nach Brunnu SchnitzereienBrunnu Blick zurück nach Brunnu einsames Alpji mit Wellness

Die markierten Wege haben wir bereits verlassen. So lässt sich nur mit Locals biken. Der Pfad ist genial. Plötzlich stehen wir vor einer Hängebrücke. Sie überspannt den steilen Taleinschnitt. Aber nicht für uns Wanderer oder Biker, sondern für die Wasserleitung. Ein Schild mit der Aufschrift „betreten verboten“ hängt vor einer Leiter, die zur Brücke runter führt.

betreten verboten! Wasserleitungshängebrücke - betreten verboten! Wasserleitungshängebrück - betreten verboten!

Nicht zur Nachahmung empfohlen!

Weiter dem Hang entlang geniessen wir die lockeren und ebenen Meter. Sobald die Naturstrasse erreicht ist, schnellt der Puls nach oben. Der Aufstieg hinauf nach Gspon ist sehr steil. Dafür entschädigt die tolle Aussicht und das wunderschöne, autofreie Dorf.

Gspon Gspon Gspon Gspon

Nochmals eine kleine Pause, bevor uns die nächste tolle Abfahrt erwartet. Die Stollen krallen sich am Untergrund fest, während unser Bikerherz vor Freude schneller pocht. Kurz oberhalb von Staldenried unterbrechen wir unsere Trailfreuden. Einige Höhenmeter stehen bevor, die letzten nennenswerten. Riedji ist dann nochmals so ein märchenhafter Fleck Erde. Mitten zwischen den dunklen Holzhäuser die weisse Kapelle.

Abfahrt von Gspon Abfahrt von Gspon vor Riedji Riedji

Der Trail ist fast flach, bis es bei Salabode etwas abwärts geht. In Birch werden wir von der Hexe beobachtet, die von der sonnengebräunten Hauswand auf die Besucher hinunterblickt. Wir passieren eine kleine Schlucht, dann begleitet uns wieder das Wasser einer Suone.

Salabode Birch kleine Schlucht Suonentrail

Kurz vor Visperterminen stossen wir auf die Strasse, biegen aber sogleich wieder in den nächsten Trail ein. Der schöne Aussichtspunkt mit dem Kreuz zwingt zu einem kurzen Halt. Jetzt wartet schon der nächste Flowtrail auf uns. Irgendwann müssen wir ins Tal runter. Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen. Vorbei an der Kapelle von Chastolegga geizt die Abfahrt nicht mit Gefälle. Trails, Trails, Trails. Ausser bei den Aufstiegen haben wir heute nur Trails gefahren. So eine super Trailbilanz möchte ich immer auf meinen Touren haben 🙂 Wir erreichen den Talboden bei Milachru und Neubrück. Als Abschluss gleiten wir dem Fluss entlang bis zum Talende in Visp.

schöner Aussichtspunkt Etienne on Trail Trail vor dem Breiterbach toller Weg nach dem Breiterbach Chastolegga Talabfahrt

Müde und extrem zufrieden verabschiede ich mich von Etienne. Solche Touren mit einheimischen Bikern sollte es vermehrt geben. Soviel einsame, schöne, unbekannte und versteckte Trails, Alpen und Landschaften sieht man nur mit herzlichen Kollegen, die mich zu einer Bikerunde einladen. Vielen tausend Dank dir Etienne. Hoffentlich gibt es ein Wiedersehen. Es Grüessli us der Üsserschwiiz!

Distanz: 46.8 km
Fahrzeit: 6:29 h
Höhenmeter: 1’434 hm
Downhillmeter: 2’129 dm
Bike: Liteville 301 Mk11

Beitrag von Etienne

 

6 Gedanken zu „Visperterminer Hometrails“

  1. Hallo Rotscher, super Tourbeschreibung & Bilder…! Das sieht nach richtig viel Fun aus…(die Bilder sprechen für sich…). Die Touren vor der Haustüre sind oft die schönsten und mit einem Local war das sicher perfekt..
    Trotz Empfehlung zur Nichtinterpretation: Für sowas wäre ich auch zu haben 😉

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  2. Hallo Roger. Super Bericht. Wir konnten das Wetterfenster an diesem Tag gut nutzen. Dank der raschen Schneeschmelze nach der kalten Sophie, konnten wir die Tour gerade machen. Nun der Schee muss noch viel schmelzen, für neue höhere Projekte 🙂
    Gruss und vielen Dank für den Blog. Toll gemacht.
    Etienne

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  3. Hallo Rotscher. Toller Bericht! Wir fahren ab und zu ins Wallis zum Biken, diese Variante haben wir aber noch nie gemacht. Hast du mir evtl. die GPS Daten dafür? Das nächste Wallisser Bikeweekend steht nämlich schon nächstes Weekend bevor…

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