Flucht ins Tessin

Im Norden der Alpen haben sich die ersten Frühlingsboten verabschiedet. Dafür macht die Schweizer Sonnenstube ihrem Namen alle Ehre. Felix und ich flüchten für zwei Tage ins Tessin. Gebremst werden wir heute nur vom Schnee.

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Die Bikes scheinen vor Freude zu hüpfen, das GPS lächelt uns mit einem verlockenden Track entgegen und unsere Haut saugt die Sonnenstrahlen dankend auf. Kein Wunder bei diesem Wetter. Sonne pur bei etwas über 20 Grad. So lässt es sich leben … oder eben biken 🙂

Das Auto ist in Ascona am Lago Maggiore geparkt. Bereits die ersten Meter versetzen uns in Ferienstimmung.

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Die wunderschöne Promenade werden wir heute am Schluss der Tour wieder antreffen und geniessen. Zuerst folgt jedoch die Arbeit. Kann man es überhaupt Arbeit nennen? Biken ist Freude und keine Arbeit. Erst recht wenn man von einem dermassen genialen Panorama begleitet wird.
Der Aufstieg dauert nicht lange und schon kennt Felix die ersten beiden Biker. Ein kurzer Schwatz und weiter. Ich meine weit gefehlt. Auch der nächste Biker ist nicht unbekannt. Die Welt ist doch klein. Dani wohnt in derselben Region wie wir. Und jetzt auf demselben Weg wie wir. Perfekt, da waren es bereits Drei.

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Unter uns glänzt der See mit der Brissagoinsel und dem Maggiadelta mit Locarno und Ascona. Weit hinten ist das Italienische Luino zu erkennen und die Berggipfel tragen eine weisse Haube. Schnee? Genau. Auf einer Höhe von 1’200 m.ü.M treffen wir auf die ersten winterlichen Überreste.

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Die geplante Tour können wir im Schnee begraben. Dani hat zum Glück noch eine Variante. Wir pedalen so weit hinauf wie möglich. Auf dem Bergrücken auf 1’300 m.ü.M ist dann definitiv Schluss. Unser Trail ist Weiss.

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Die Abfahrt runter nach Rasa und weiter ins Centovalli wäre auf der Nordseite. Keine Chance hier sinnvoll weiter zu kommen. Auch die Variante von Dani zur Alpe di Naccio liegt unter dem Schnee. Was nun? Jetzt gibt es Pause.

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Uns bleibt nur die Abfahrt ins Tal auf der Aufstiegsstrecke. Die Asphaltstrasse wieder runter düsen kommt sicher nicht in Frage. Ab in den Trail. Über unzählige Stufen, vorbei an Krokusse und einem Kreuz, vernichten wir die Höhe bei unüberbietbarem Tiefblick.

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Wir erreichen den Wald. Das Laub, die losen Steine und das Altholz, macht die Angelegenheit ein vielfaches schwieriger. Der Abhang wird immer steiler und die Stufen höher, verwinkelter, ausgesetzter und zahlreicher. Kaum ein Meter ohne Treppe. Einige Male müssen wir schlicht passen.

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Endlich erreichen wir Ronco sopra Ascona. Die alte Strasse schlängelt sich dem Hang entlang bis oberhalb Ascona. Die letzten Downhillmeter runter zum Lago sind dann definitiv nur noch lange Treppen.
Und dann … ja, dann geniessen wir die Sonne, den See, die Stimmung an der Promenade von Ascona.

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Den heutigen Tag haben wir uns definitiv anders vorgestellt. Egal, es war ein super, unvergessliches Erlebnis. Morgen geht es nochmals etwas südwärts in die Region Lugano.

Distanz: 22.6 km
Fahrzeit: 2:27 h
Höhenmeter: 1’159 hm
Bike: Liteville 301 Mk11

 

6 Gedanken zu „Flucht ins Tessin“

  1. Hey rotscher, schon das 2. mal in diesem Jahr im Tessin am Biken. Das wird wohl noch deine Lieblings Destination. ……. und das 3. mal folgt sogleich. Dann werden die Bergspitzen ziemlich sicher Schneeefrei sein. Ich freue mich schon riesig auf unseren Trip in den Süden.

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  2. klasse frühe saisoneröffnung, da kommt schon fast etwas wehmut auf bei den schönen bildern 😉
    runter nach rasa ist ja im sommer auch nicht ganz ohne und nach den letzten tagen, ist’s ja wohl wieder noch weiter runter weiss :-/
    freu mich auch schon wieder auf dolce vita am lago di maggiore, aber erst wenn cima della trosa und ev. auch der tamaro schneefrei ist.

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  3. Was für eine geniale Aussicht auf einigen Bildern. Dort würde ich nur allzu gern meinen nächsten Bike-Urlaub verbringen. Bei uns gab es in den letzten zwei Wochen bis auf einen Ostertag leider nicht mal annähernd so schönes Wetter für einen längere Tour.

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