Ticinotrails im Januar

Im Moment spielt der Januar verrückt. Das Thermometer klettert in die Höhe und die Bikebedingungen sind vor allem im Süden herrlich.

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Vielleicht ist unsere Idee auch etwas verrückt. Aber wir möchten heute für eine Biketour in die Grenzregion Graubünden-Tessin.
Das Auto parken wir in Roveredo. Das ist das letzte Dorf, vom San Bernardino herkommend, im Kanton Graubünden, bevor das Tessin beginnt. Bei 6 Grad stülpen wir eine Jacke über. Es wird aber wärmer. Nicht nur der Aufstieg gibt warm, auch die Temperatur steigt kontinuierlich an. Die Jacke ist bereits im Rucksack. Dann wird das Langarmtrikot gegen das Kurze gewechselt. Einfach nur herrlich. Die 16 Grad sind erreicht.
Die Strasse führt in sehr angenehmer Steigung hinauf nach Laura.

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Leider haben alle Einkehrmöglichkeiten geschlossen. Klar, um diese Jahreszeit ist es hier ausgestorben. Kurz etwas in den Magen aus dem Rucksack und etwas Langes für den Oberkörper. Es geht weiter aufwärts. Unser Ziel ist das Tunnel, welches durch den Berg ins Tessin führt. Die Höhe mit 1’828 m.ü.M ist jedoch sehr an der Grenze für diese Jahreszeit. Sicher liegt dort noch etwas Schnee. Wir lassen uns überraschen.
Ja, und ein Vorwärtskommen ist auf den letzten Metern fahrend nicht mehr möglich. Der Schnee ist Nass und rutschig. Kein Wunder sind die Füsse schon nass.

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Auf der Südseite wird es sicher keinen Schnee mehr haben. Weit gefehlt. Da waren wir einiges zu optimistisch. Vor allem auf den Wegen bleibt er hartnäckig liegen. Bei der Alpe di Cadinetto ist es teils tiefer Pflotsch. Ab der Alpe di Gesero auf 1’700 m.ü.M kommt die Erlösung.

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Zwischen der Alpe della Costa und der Alpe d’Arbino führt ein schöner Weg durch die Bäume. Danach heisst es Trailspass vom Feinsten. Über Piano Dolce und Monti di Pedevilla düsen wir Richtung Bellinzona. Der Trail bietet alles, vom Flow bis hin zu technischen Passagen. Auch landschaftlich eine tolle Abfahrt. Bei den Alpen schweift der Blick hinunter auf die Magadinoebene. Ganz hinten ist der Lago Maggiore zu sehen. Auf einem Abschnitt führt der Trail durch einen wunderschönen Birkenwald, dann vorbei an verlassenen Steinhäusern.

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Je weiter wir nach unten kommen, umso knackiger wird der Trail. Das tiefe Laub ist sehr unberechenbar. Dann gelangen wir zu einer Kirche mitten im Wald, San Girolamo.

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Bis Bellinzona ist es nicht mehr sehr weit. Der Weg jedoch nur noch steinig. So eine Art Pilgerweg mit vielen Querrinnen. Die Federelemente arbeiten auf Hochtouren. Einige Spitzkehren, versetzt mit Stufen, fordern nochmals alles. Der letzte Blick auf die Häuser und die Magadinoebene und schon ist das Castelgrande von Bellinzona zu sehen.

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Locker pedalen wir durch die Altstadt bevor uns der Radweg zurück nach Roveredo führt.

Das war ein genialer Tag mit Felix und Peter. Mitten im Januar solch lange Abfahrten mit genialen Trails zu rocken ist einfach Spitze. Das verleitet fast zu sagen: Die Saison ist eröffnet 🙂

Distanz: 42.2 km
Fahrzeit: 4:25 h
Höhenmeter: 1’832 hm
Bike: Liteville 301 Mk11

 

8 Gedanken zu „Ticinotrails im Januar“

  1. Cool, dass ihr den «Frühling» auch schon mal im Tessin genossen habt! Ich Freitag/Samstag ebenfalls unten und habe die genialen Tage auf dem Bike genossen. Das witzige ist ja, dass ich in Locarno schlief und mir eure Tour auch erst führ Samstag aussuchte! 🙂 Da ich am Vortag bei San Lucio (1’600m) aber schon mit Schnee und Eis kämpfte an den Nordseiten, dachte ich mir, dass dann 1’800m zu hoch ist. Aber toll habt ihr’s durchgezogen! Vor zwei Jahren ging es mir genau gleich beim Tunnel: Es hatte dort mehr Schnee als beim Aufstieg… Weiterhin tolle Touren, auch wenn wohl der Winter nochmals kommen wird…

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    • Der Winter kam auch, ich war am Sonntag 1.feb. auf dem San Lucio über Certara hoch, nach dem Dorf sofort 20 cm Schnee es gab eine Piste durch die Raupenfahrzeuge die das Rifugio mit Gütern versorgen (die CH Hütte ist diesen Winter offen neu, sowie die Italienische seit einigen Jahren) durch dies war es bei wenig steilem Gelände einigermassen fahrbar fazit ich schob mein Bike 1 std, 30 min . Auf dem Pass sind rund 60 cm Schnee. Der Downhill war zu 95 Prozent fahrbar mit meinem Bike ein RM Instinct ( kein Fat ) es war ein heiden Gaudi bei einem herrlichen wolkenlosen Wetter !!
      Gruss aus Lugano, viel Spass bei Winterbiken

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  2. Sehr geil Rotscher!

    Ich war schon zweimal auf der Alpe Gesero aber Eure Abfahrtsvariante kenne ich (noch) nicht. Ist auf jeden Fall schon mal vorgemerkt für den nächsten Ausflug in diese Region.

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