An der Wetterlage hat sich seit letztem Wochenende nichts geändert. Unten Grau und kalt, oben Blau und mild. Ein guter Grund um nochmals ins Ländle zu starten. Felix und ich haben schon seit längerem eine Abfahrtsidee, die wir testen möchten.
Mit von der Partie mit uns beiden, ist Peter. Der Startort ist wie immer Schaan. Und die Aufstiegsstrecke führt wie gewohnt über das Schloss Vaduz, Triesenberg, bis zum alten Tunnel beim Kulm. Die Nebelobergrenze ist heute etwas höher als noch letztes Wochenende. So zeigt sich das Schloss noch im Nebel. Ab Triesenberg begrüsst uns dann die Sonne. Der Höhenweg ab Kulm über Silum nach Gaflei darf nicht fehlen. Dann ist bereits Mittag und wir gönnen uns eine Pause im Restaurant.
Ab Gaflei düsen wir nicht den tollen Downhill Richtung Tal, nein, wir erklimmen nochmals einige Höhenmeter. Bis zum Bärgällasattel führt eine Kiesstrasse. Danach muss das Bike auf die Schultern, hoch zum Chemi. Auf der Nordseite des Berges überrascht uns dann harter und eisiger Schnee. Kaum ein Meter können wir die Kehren runter fahren. Auch die Traverse bis zum Gafleisattel ist voller Schnee. Sobald wir den Sonnenhang erreicht haben, ist kaum mehr Schnee zu sehen. Dafür sind die fahrbaren Meter aus einem anderen Grund spärlich. Es geht ordentlich aufwärts zum Gafleispitz auf knapp 2’000 m.ü.M.
Gerne wäre ich noch auf den nächsten Gipfel hinauf. Aber wir wissen nicht wie die Abfahrt wird, und die Zeit vergeht auch rasant. Schlussendlich wird es um diese Jahreszeit schon früh dunkel. Also biegen wir in den Downhill ein. Upps, hoffentlich ist nicht die ganze Strecke so. Der Weg ist sehr schlecht unterhalten. Zudem extrem schmal, abschüssig, rutschig und die Kehren so ungünstig im Gelände, dass das Rad kaum versetzt werden kann. Irgend wie komme ich nicht auf Touren. Viele Meter schiebe ich das Bike den Hang runter. Zwischendurch ein paar Meter zum fahren, vielleicht glückt sogar eine Kehre, dann heisst es wieder absteigen. In letzter Zeit hatte ich so Freude an meiner Biketechnik. Und jetzt bin ich am runterkrackseln. Ich muss wohl noch etwas üben.
Das Gröbste ist hinter uns. Langsam verlassen wir die Föhrenstuden und gelangen in den Wald. Der Trail wird immer besser. Natürlich ist er immer noch sehr anspruchsvoll, für mich aber grösstenteils fahrbar. Sogar ein paar flowige Stellen erfreuen unsere Herzen. Dann erreichen wir die Nebeldecke und der Trail wird extrem schnell. Schon spuckt er uns in Schaan aus.
Genial, Ende November noch so biken zu können. Das wird wohl endgültig die letzte Bergtour in diesem Jahr gewesen sein.
Distanz: 29.3 km
Fahrzeit: 3:54 h
Höhenmeter: 1’801 hm
Bike: Liteville 301 Mk11
Du kennst ja mittlerweile das Ländle wie deine Hosentasche. Das erste Bild ist einfach genial. Super mit diesem Nebelmeer und dem Biker. Möchte unbedingt auch mal im Ländle biken. Wenn Ihr nur nicht immer so viele Höhenmeter rauf müsst wäre ich auch gerne mal dabei.
das erste bild könnte glatt aus nem hochglanz-bikeheftli stammen, klasse.
die gegend kenne ich (leider) nur von der AB aus, wenn ich jewiels zu meinem bikeladen nach Buchs fahre.
ich muss dich unbedingt mal besuchen kommen, immer wieder traumhaft deine berichte.
Sehr gerne Stefan 🙂
Lieber Rotscher, ich habe mir diese Abfahrt vom Kuegrat via Alpila-Hütte nach Schaan schon x-mal auf der Karte angeschaut, bin froh, dass ich nun auf deine Website gestossen bin mit dem Erfahrungsbericht. Als Graubünden Local mit 30-jähriger Bikeerfahrung bin ich mir hochalpine Trails sowie Bike&Hike Abenteuer gewohnt, S3-Trails gemäss Singletrailskala inkl. Hinterrad versetzen sind für mich gut machbar (solange keine Absturzgefahr besteht). Soweit ich das beurteilen kann gemäss Karte, besteht auf dem Trail aber nirgends echte Absturzgefahr, es ist zwar sehr steil, aber wirklich abstürzen kann man glaubs nicht, sehe ich das richtig? Und hast du evt. mehr Fotos des Trails, damit ich mir einen noch besseren Eindruck machen könnte?… Liebe Grüsse & danke schon im Voraus für deine Antwort, Otmar