endlich wieder ein paar Sonnenstrahlen

Der Nebel hängt seit Tagen über dem schweizer Mittelland. Nur mit Mühe löst er sich an gewissen Stellen auf. Wir im Thurgau sind da schon sehr benachteiligt. Wir leben im Herbst mit der grauen Suppe.
Irgend wann platzt einem aber der Kragen. Mein Herz schreit nur noch nach Sonne. Also auf das Bike und immer Richtung Sonne. Gefunden habe ich sie mit David auf dem Hörnli.

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Eigentlich wollten David und ich an den Winterpokaltreff mit ein paar IBC-Kollegen und anschliessendem Fondue. Leider hatte ich aber kein Auto zur Verfügung um Richtung Zürich zu fahren. Also machte sich David auf den Weg in den Thurgau zu mir. Gemeinsam haben wir nur ein Ziel: Die Sonne zu sehen.

Die ersten Kilometer ziehen sich sehr in die Länge. Über diverse Hügel und im Flachen steuern wir unter dem Nebel unsere Bikes nach Süden. Ein paar kurze Trails erfreuen uns. Der grösste Teil ist aber eher Pflicht.
Je mehr wir in den Hinterthurgau kommen, umso heller wird der Himmel. Die Sonne kann nicht mehr weit sein. In Fischingen strahlt sie dann bereits vom blauen Himmel. Herrlich!
Das Ziel haben wir bereits erreicht. Aber eben nur das Erste. Das zweite Ziel ist das Hörnli. Jetzt heisst es tüchtig in die Pedalen treten. Nach einem Stück im Wald folgen wir anschliessend dem Schlittelweg hinauf zur Allenwinden. Im Schatten begegnen wir den Frostspuren einer wohl sehr kühlen Nacht.

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Wir geniessen die wärmenden Sonnenstrahlen in vollen Zügen. Sehr schön wenn man einen ständigen Begleiter hat.

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Auf das Hörnli ist es nicht mehr weit. Die Fussgänger häufen sich mit jedem Meter wo wir dem Berg näher kommen.
Die letzten Rampen sind geschafft und wir stehen auf 1’133 m.ü.M. auf dem Hörnli.
Die Gerstensuppe geniessen wir mit Blick auf das Nebelmeer über dem Zürichsee. Ein kleines Grinsen können wir uns nicht verkneifen. Da gibt es doch Leute die unter dem Nebel sitzen 😉

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Super, jetzt geht es endlich abwärts. Was gibt es schöneres als es so richtig krachen zu lassen. Wir nehmen gleich den Trickitrail die Stufen runter. Weiter unten müssen wir unseren Drang nach Speed gewaltig drosseln. Es hat zu viele Leute auf dem Weg. Na gut, lassen wir es gemühtlich rollen bis wir wieder die Allenwinden erreichen.
Ab hier gehören die Wege uns alleine. Das ganze Fussvolk fährt mit dem Auto so weit hoch wie es geht und marschiert dann die wenigen Höhenmeter noch hoch zum Restaurant. Und dann gibt es noch solche Spezien, unter diesen Leuten, die knurren wegen uns Bikern, obwohl wir einige Stunden und viele Kilometer auf uns nehmen um den Berg zu erklimmen.

Wir schlagen den Weg zum Grat ein. Hier warten ein paar schiebende Meter auf uns.

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Der Grat ist der höchste Punkt im Kanton Thurgau, obwohl er nicht mal ganz tausend Meter hoch ist. Aber wir kommen ja wegen dem Trail hier hoch. Und die Aussicht zum Säntis und rüber zur St.Iddaburg ist auch sehr hübsch.

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Der Trail ist voller Laub. Also ist etwas Vorsicht geboten. Aber natürlich nur so viel, dass der Spass nicht verloren geht. Bei der ersten Kehre muss ich wieder passen, was mich schon ärgert. Aber wir düsen weiter. Die nächsten schaffe ich dann ohne einen Fuss auf den Boden zu setzen. Dann weiter. Wir verlassen den Wanderweg und folgen dem inoffiziellen Trail. Die Wurzeln sind feucht, die Erde rutschig. So präsentiert sich der Trails recht anspruchsvoll. Wir haben unsere grosse Freude.
Schade erreichen wir schon die Strasse.
Über Fischingen, via Schwabenweg, der Murg entlang und über die thurgauer Hügel geht es auf den Heimweg.

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Langsam machen sich die Muskeln spürbar. Dafür hält sich die Sonne recht lange. Erst nach Lommis tauchen wir in den Nebel ein. Brrr, das fühlt sich gleich unangenehm an. Schnell nach Hause.

Es war heute ein Biketag der viel Freude und Zufriedenheit gebracht hat. Endlich wieder ein paar Sonnenstrahlen erhascht und eine richtig lange Tour gefahren. Toll war es!
Euer rotscher

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Fahrzeit: 5:41 h
Distanz: 77.7 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 13.6 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 44.7 km/h
Höhenmeter: 1’385 hm
Bike: Liteville 301

 

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