Traditionsgemäss organisiert Willi Felix eine Winterbiketour ins abgelegene Bündner Safiental. Dieses Jahr habe ich mich mit Felix und Janic angemeldet.
Jetzt wo bei uns im Unterland fast frühlingshafte Verhältnisse herrschen, ist so ein Wintertag eine schöne Abwechslung.
Je mehr wir auf der Autobahn Richtung Chur fahren, umso mehr verschlechtert sich das Wetter. Regen setzt ein und lässt die Motivation etwas sinken.
In Bonaduz warten wir beim vereinbarten Parkplatz. Da sind wir gespannt wieviel Biker das winterliche Tal erklimmen möchten. Bereits ist es zehn Uhr. Eigentlich müssten wir jetzt zur Tour starten. Ausser uns ist aber niemand anwesend. Ein kurzes Telefon mit dem Tourengide ergibt, dass er mit einer Grippe im Bett liegt. Und sonst hat sich niemand auf das Bike getraut.
Ehrlich gesagt, motiviert der Regen hier in Bonaduz nicht sonderlich. Schnee hat es auch nur noch ein paar unscheinbare Flecken. Kurzerhand fahren wir mit dem Auto ein Stück ins Safiental hoch. Schon bald befinden wir uns in einer anderen Welt. Die Strassen sind leicht schneebedeckt und die Niederschläge haben sich zurückgezogen. Nach dem langen Tunnel parken wir das Auto und wechseln auf das Bike.
Genial, rundum verschneite Tannen. Richtig Winter, wer hätte das gedacht.
Die Wolken reissen immer mehr auf und lassen der Sonne platz. So schnell kann es in den Bergen gehen. Die Motivation steigt dementsprechend schlagartig. Zu dritt erklimmen wir Höhenmeter um Höhenmeter. Safien-Platz liegt bereits hinter uns.
Nach Thalkirch nähern wir uns immer mehr dem Ziel Torrahus. So viel toller Schnee macht einfach Lust auf Spass. Felix musste daher unbedingt den Tiefschneetest machen. Resultat: Herrlicher Pulverschnee ohne Durchkommen.
So folgen wir gerne wieder der Strasse. In Torrahus endet dann der präparierte Weg. Hier müsste auf die Tourenskis oder Schneeschuhe gewechselt werden. Wir parken aber die Bikes und gönnen uns in der Gaststube ein feines Mittagessen.
Hier würde es sich locker etwas relaxen lassen. Im Torrahus kann man übrigens auch übernachten. Wir planen jedoch den Rückweg mit unseren Stollengefährten. Super, so über den Schnee zu gleiten. Die Blicke der Leute haben wir auf sicher. So viel Biker verirren sich wohl nicht im Winter hier ins Tal. Oder warten sie nur auf einen spektakulären Sturz?
Der letzte Blick zurück. Tschüss Winter, ade Safiental.
Nach Safien-Platz wird der Schnee auf der Strasse immer spärlicher. Die Sonne hat ihm ordentlich zu schaffen gemacht. Schade, präsentiert sich die Strasse dadurch in schwarzem, nassen Asphalt.
Die letzte Gegensteigung liegt hinter uns, dann nochmals das Bike etwas laufen lassen und schon erreichen wir wieder das Auto.
Kilometer und Höhenmeter hat es nicht sonderlich viel gegeben. Trotzdem war dieser Ausflug in den Winter wunderbar. Ein richtiger Genuss in einer wunderbaren Landschaft.
Danke an Felix und Janic für’s mitkommen!
Fahrzeit: 2:13 h
Distanz: 35.5 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 15.5 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 50.0 km/h
Höhenmeter: 725 hm
Bike: Liteville 301