Ziteil, höchstgelegener Wallfahrtsort in Europa

Wie kommen Leute dazu auf 2’433 m.ü.M. eine Wallfahrtskirche zu bauen? Wer sich für diese Geschichte interessiert, findet auf der Ziteil-Homepage mehr Infos. Ehrlich gesagt war mein Ziel nicht in erster Linie der Wallfahrtsort, sondern der anschliessende Downhill.
Im Buch „Die schönsten Bike-Tagestouren in der Schweiz“ von Buschor/Giger/Joller/van Rooijen ist diese Biketour beschrieben. Sie bewerten die Tour mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad 4 für die Fahrtechnik. Wenn das nicht eine tolle Voraussetzung ist!
Da ich mit meiner Familie dieses Wochenende in Sur bei einer Freundin verbinge, bietet sich diese Gelegenheit ja förmlich an.

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Das Wetter präsentiert sich heute Samstag aber gar nicht gut. In der Nacht hat es geregnet und die Berge sind mit Wolken verhangen. Aber ich habe nur heute für diese Tour Zeit. Also starte ich in Sur via Wanderweg zur Autostrasse runter. Dieser folge ich bis Rona. Ich treffe auf die Bikeroute „Alpine Bike (1)“. Entlang dieser Route gelange ich nach Savognin. Ab hier ist die Ziteilrunde ebenfalls mit Bikewegweisern beschildert. Die Route heisst „Haevens Door (650)“.

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Von Savognin an folge ich nicht dem 650-er sondern weiterhin der Route 1. Diese führt über Riom, vorbei am schönen Casti Da Riom.

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In Salouf verlasse ich dann den Alpine Bike und folge dem Haevens Door. Die Asphaltstrasse durch den Wald steigt stetig an. Höhenmeter um Höhenmeter müssen verdient werden. Vor Munter komme ich aus dem Wald. Hier ist auch für die echten Wallfahrer Schluss, die mit den Autos bis hierher fahren können. Der Asphalt weicht einer Kies- resp. Steinstrasse. Der Weg wird steiler. Zwischendurch ist er sogar sehr steil. Nur mit sehr guter Kondition und viel Muskelkraft bewältige ich die ganze Strecke fahrend.

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Plötzlich tauche ich in die Wolkenschicht ein. Schade, denn die Landschaft hier oben wäre sicher sehr schön.
Der Aufstieg fordert einiges an Ausdauer bis ich dann endlich Ziteil erreiche.

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Eine Aussicht habe ich natürlich nicht. Aber es ist auch kühl und feucht. Umso mehr erstaunt mich, dass sich hier so viele Menschen befinden. Na klar, Wallfahrer eben. In der Kirche wird gesungen und vor der Kirche wird in der Kälte gebetet.
Ich bin jetzt aber gespannt was die Abfahrt zu bieten hat. Der Blick nach unten (so weit ich überhaupt sehen kann) sieht vielversprechend aus. Gleich neben der Kirche geht der Weg steil abwärts über etliche Steine. Der obere Teil ist sehr steinig und hat einige technisch schwierige Stellen. Dank dem kürzlichen Regen und der Feuchtigkeit ist der Weg sehr nass. Es ist äusserste Vorsicht angesagt. Der Nässe wegen steige ich auch mal ab.

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Weiter unten ist es dann ein Singletrail durch die Alpwiesen. Jetzt wird es sogar morastig und sumpfig. Trockenere Verhältnisse habe ich schon viel lieber. Aber trotzdem, der Trail ist super! Zwischendurch gibt es noch ein paar superenge Spitzkehren zu bewältigen. Hier wären Trialkünste gefragt.

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Ich erreiche Cre Digl Lai. Wer es bis hier her geschaft hat, hat die gröbste technische Herausforderung hinter sich. Der Weg hat sogar noch einen kurzen Anstieg der erst noch zu Fuss abgeschritten werden muss. Dann geht es aber wieder auf Singletrails und kleineren Strässchen weiter bis zur Skigebiet-Mittelstation bei Tigignas.

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Hier entdecke ich ein Bikewegweiser mit der Aufschrift Start zur Downhillstrecke. Dem folge ich. Ein Kiesweg führt dem Hang entlang bis zum Start.

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Die Strecke ist schön angelegt. Sie ist aber keinesfalls anspruchsvoll. Sie ist ein flüssiger Singletrail ohne Hindernisse und Sprünge.

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Ich erreiche Savognin. Talaufwärts folge ich wieder der Route 1. In Rona bleibe ich auf dieser Route. Sie führt auf einem schönem Kiesweg dem Berg entlang aufwärts.

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Bei Paleis zweige ich ab und nehme den schönen Wanderweg hinab nach Sur.

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Fazit: Sehr schöne Runde mit steilem Aufstieg und super Abfahrt. Für Anfänger sicher nicht geeignet. Für technisch geübte Biker aber ein Leckerbissen. Trockene Verhältnisse von Vorteil.

51.7 km – 2’161 km

 

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