der Albulapass im Winter

Für mich zählt der Albulapass zu den schönsten Passübergängen in der Schweiz. Neben dem Julier spielt der Albula nur eine Nebenrolle bei der Verbindung ins Oberengadin. Somit wird diesem Pass einen langen Winterschlaf gegönnt. Einzige Möglichkeit ihn im Winter zu bezwingen, ist nur mit Tourenskis oder Schneeschuhen möglich.

Albula-31.1.13-001

Mit der Familie verbringe ich ein paar Tage Ferien in Preda. Neben Langlaufen im Engadin und Schlitteln auf der tollen Bahn von Preda nach Bergün, wollen meine Frau und ich mit den Schneeschuhen über den Albulapass.
Das Wetter ist phantastisch und die Lawinengefahr sehr gering. Also ideale Bedingungen um über den Pass ins Engadin zu wandern.
Von Preda folgen wir dem offiziellen Schneeschuhtrail bis zum Lai da Palpuogna, danach der Strasse bis zur Crap Alv.

Albula-31.1.13-002

Noch ein Blick zurück.

Albula-31.1.13-003

Die Strasse verläuft ab hier entlang der steilen Bergflanke. Wegen den starken Schneeverwehungen, muss im Winter eine andere Route gewählt werden. Wir marschieren über die weite Ebene der Alp. Zuhinterst müssen dann über einen steilen Hang 200 Höhenmeter erklommen werden. Das ist die gefährlichste Stelle der ganzen Tour. Bei Lawinengefahr können diese paar Meter die ganze Tour verunmöglichen.
Wir sind froh oben auf der Strasse zu stehen und den Blick zurück geniessen zu können.

Albula-31.1.13-005 Albula-31.1.13-006 Albula-31.1.13-007 Albula-31.1.13-008

Nach einem kurzen Mittagshalt wandern wir durch das lange Tal, das sich nur mit geringem Gefälle Richtung Engadin neigt. Dieser Teil gefällt mir am besten. Das Tal ist sehr sanft in eine weisse Hülle gekleidet.
Wir sind fasziniert von den vielfältigen Schneeformen auf unserem Weg, die durch den Wind geschaffen wurden.

Albula-31.1.13-009

Das Tal scheint endlos zu sein. Eine sehr gute Grundkondition ist für dieses Schneeschuhabenteuer erforderlich. Ein Zurück gibt es nicht mehr und eine Abkürzung zu nehmen ist nicht möglich.

Albula-31.1.13-010

Bei der Alp Alesch stossen wir wieder in die Baumgrenze. Auch das Ziel scheint in greifbarer Nähe zu sein.
Noch ein letzter Blick zurück.

Albula-31.1.13-011

Der Abstieg nach La Punt fordert dann nochmals ziemlich Kraft. Die warmen Temperaturen der letzten Tage haben den Schnee aufgetaut, womit in der Nacht die oberste Schneeschicht sehr hart wurde. Das herausziehen der Schneeschuhe durch diese Eisschicht machte keinen Spass. So sind wir nicht unglücklich, als wir das Dorf erreichen.
Zufrieden besteigen wir den Zug zurück nach Preda. Ein herrlicher Sonnentag mit aussergewöhnlichen Temperaturen über Null Grad liegt hinter uns. Ebenso ein wunderbares Schneeschuherlebnis.
Schon vor drei Jahren habe ich den Albula im Winter überquert. Auch damals war ich fasziniert, was für ein anderes Bild ein Strassenpass im Winterschlaf haben kann.

Laufzeit: 4:01 h
Distanz: 15.3 km
Höhenmeter aufwärts: 557 hm
Höhenmeter abwärts: 656 dm

 

1 Gedanke zu „der Albulapass im Winter“

Danke für deinen Kommentar !