hinauf auf’s Hörnli

Seit einigen Tagen quälen wir uns mit dem Nebel rum. Die Thurebene ist bekannt für die zähe Suppe. Zum Glück wohne ich ein paar Höhenmeter höher und erblickte so zwischendurch mal die Sonne. Aber für eine Tour im dichten Nebel und bei nassen Trails haben Felix, Marco und ich keine Lust. Also in die Höhe. Hinauf auf’s Hörnli.

Importierte-Fotos-00179

(Blick vom Hörnli Richtung Tösstal und Zürichsee)

 

So fahren wir mit dem Auto bis Gloten. Nebel hat es schon hier keinen. Aber die Sonne wird oft durch Schleierwolken verdeckt.
Via Oberwangen erreichen wir Fischingen mit dem bekannten Kloster. Richtung Süden folgen wir dem Wanderweg bis Au. Ab hier wird das Tempo automatisch gedrosselt, da ein Stässchen ziemlich heftig ansteigt. Auf dieser Strecke zwischen Au und Alewinden wird im Winter tüchtig geschlittelt. Bei den heutigen Temperaturen denken wir aber nicht an Schnee.
Auch nach Alewinden steigt der Weg an. Schon bald erreichen wir das Chlihörnli. Von hier sind es nur noch wenige Meter zum richtigen Hörnli. Wir biegen aber rechts ab. Vor ein paar Wochen habe ich ja zu Fuss einen tollen Trail entdeckt. Der muss unbedingt abgefahren werden. Entlang des Chlihörnli und darauf ein paar Downhillmeter über Treppenstufen führt der Trail bis zum Wanderwegweiser. Hier biegen wir stark links ab. Der folgende Singletrail ist sehr schmal, oft ausgesetzt und gespickt mit ein paar technischen Herausforderungen. Er führt entlang der Bergflanke unterhalb des Hörnli. Auf der Singletrailmap ist er schwarz eingezeichnet. Einfach ein herrlicher Trail!

Importierte-Fotos-00178

(Ende des Trails)

Am Ende erreichen wir die Kiesstrasse welcher wir hinauf folgen. Die letzten Höhenmeter sind dann noch auf Asphalt zu bewältigen. So erreichen wir das Hörnli von der anderen Seite.

Importierte-Fotos-00183

Das Hörnli ist nebst einem schönen Aussichtpunkt mit Blick Richtung Tösstal, Zürichsee, Säntis, Churfirsten und Alpen auch ein Vermessungspunkt der Landestriangulation 1. Ordnung.

Importierte-Fotos-00180 Importierte-Fotos-00182

Aber es befindet sich auch ein Bergrestaurant auf dem Hügelrücken. Hier kehren wir ein und halten noch einen kurzen Schwatz mit dem ehemaligen Rennfahrer Beat Wabel den wir per Zufall treffen.

Als Abfahrtsroute wählen wir gleich die Treppe hinter dem Restaurant. Sie führt uns wieder zum Chlihörnli. Demselben Weg wie beim Aufstieg folgen wir bis Alewinden. Ein Wanderweg führt von hier auf den Grat. Diesem folgen wir. Kurz vor dem Grat muss das Bike noch ein paar Höhenmeter hinaufgeschoben werden. Dies lohnt sich aber alleweil.
Der Grat ist der höchste Punkt des Kantons Thurgau.

Importierte-Fotos-00185

Von hier hat man einen schönen Blick über die Thurgauer Hügel und vor allem auch zur Kirche St. Iddaburg.

Importierte-Fotos-00184

Es soll jemand mal sagen, dass der Thurgau flach ist und dementsprechend keine heissen Trails hat. Da kann man sich täuschen. Denn was jetzt folgt ist wohl einer der schönsten Thurgauer Trails. Zuerst durch drei sehr enge Spitzkehren (auch diese schaffe ich eines Tages noch), danach über den Hügelrücken durch den Wald hinunter bis zur Strasse die uns wieder nach Fischingen führt.
Über Ötwil folgen wir ein Stück der Asphaltstrasse bis wir über meist Kieswege den Chranzeberg erreichen. Eine tolle Abfahrt führt von diesem Hügel 150 Höhenmeter runter. Leider sind unsere Hügel nicht so hoch und dementsprechen die Abfahrten auch kurz, dennoch machen sie tüchtig Spass. Über den Sirnachberg beenden wir unsere Tour mit den letzten Metern Singletrail.

Leider war die Sicht heute nicht mehr so grandios wie in den letzten Tagen und die Sonne nicht mehr dauernd präsent, dennoch genossen wir die Flucht aus dem Nebel bei sehr angenehmen Herbsttemperaturen.

Distanz: 44.8 km
Höhenmeter steigend: 1’593 Hm
Fahrzeit: 3:32 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 12.4 km/h

 

Danke für deinen Kommentar !