Der Speer ist der höchste Nagelfluhberg in Europa, liegt im Toggenburg und ist nur mit Wanderschuhen zu bezwingen. Was liegt da näher als eine Kombitour mit biken und wandern?
Felix und ich starten in Wattwil. Unsere Rücksäcke sind mit Wanderschuhen bepackt.
Das erste Stück folgen wir der Thur entlang bis Ebnat Kappel. Dort biegen wir ins Steintal ab. Das Asphaltsträsschen wechselt später in eine Kiesstrasse . Immer wieder erblicken wir unser Ziel, den Speer.
Ab Allmen steigt der Weg sehr steil an und lässt unseren Puls in die Höhe schnellen.
Wir erreichen die Elisalp.
Bis zur Bütz ist der Weg nicht mehr gleich schön und teils noch steiler. Mit guter Kondition aber noch fahrbar.
Hier stellen wir unsere Bikes bei der Alphütte ab, binden die Wanderschuhe um die Füsse, verabschieden uns vom Senioren-Älplerpaar und starten den Berg hoch. Der Weg führt uns dem Speermürli vorbei auf die Südseite vom Speer. Der Aufstieg ist gut ausgebaut und am Schluss mit vielen Treppenstufen versehen.
Oben erwarteten uns nebst einigen Gipfelbezwingern auch 2 Frauen mit wunderschönen Alphornklängen. Was passt besser zu unserem Nationalfeiertag als urschweizerische Alphornklänge?
Auch die geniale Rundsicht möchte ich euch zeigen.
Blick Richtung Zürichsee.
Blick Richtung Glarnerland. Da ist sogar noch der Anfang vom Walensee sichtbar.
Blick Richtung Säntis und Appenzellerland. Von hier können wir auch die Alp Bütz sehen wo unsere Bikes stehen (roter Punkt).
Als Abstieg möchten wir natürlich nicht denselben Weg einschlagen. Eine blaue Tafel zeigt mit der Aufschrift Kletterweg an der Nordflanke nach unten. Naja, das probieren wir.
Das war für mich schon an der Grenze, da ich gar nicht schwindelfrei bin. Teilweise führt der „Weg“ fast senkrecht die Nagelfluhwände hoch/runter. Langsam taste ich mich Meter für Meter dem Stahlseil nach unten.
Glücklich unten angekommen zu sein geniessen wir den Blick zurück.
Zurück bei den Bikes fahren wir nach dem Bützalpsattel über den Bergrücken Richtung Wolzen. Anschliessend runter zur Wolzenalp wo wir unseren verspäteten Mittagshalt im Restaurant verbringen.
Dieser auf der Singletrailmap als schwarz eingezeichnete Trail ist sehr anstrengend und teils recht verblockt. Nebst ein paar wenigen kurzen Stellen aber alles fahrbar.
Nach dem Mittagshalt düsen wir das Strässchen runter ins Steintal wo wir auf die Aufstiegsstrecke treffen. Auf der anderen Talseite geht es gleich wieder hoch. Die gute Kiesstrasse führt uns rauf zum Tanzboden.
Hier müssen wir unbedingt nochmals eine Pause einschalten. Die schon absolvierten Stunden haben viel Kraft gekostet.
Wieder ein herrlicher Singletrail für uns nun im stetigen Auf und Ab bis zum Regelstein. Flowige Teile wechseln sich ab mit Wurzelteppiche, technischen Passagen, Moorabschnitte und unzähligen Weideabschrankungen die überwindet werden müssen.
Endlich, ab dem Regelstein geht es nur noch abwärts. Über Wiesen flitzen wir dem Tal entgegen.
Das war wieder ein tolles Erlebnis durch eine herrliche Nagelfluhlandschaft. Aber sehr anstrengen war es auch. Umso glücklicher blicke ich auf die schönen Stunden im Toggenburg zurück.
Mein Liteville war wieder ein treuer Begleiter. Ebenso auch Felix, mit dem ich jede Touridee verwirklichen kann, sei sie noch so verrückt oder anstengend. Hier mal Danke an dich!
Und was sagt das GPS?
Distanz : 45.9 km
Höhenmeter: 2’238 Hm
(Daten beinhalten biken und wandern)