Engadin St.Moritz umwirbt zur Zeit die Biker wie kaum eine andere Destination. Eine in der Bikekarte 2010 angepriesene Tour ist der Suvretta-Loop. Anlässlich der 2 Tage Biken mit dem Club in dieser Region teste ich diesen Loop und die Versprechungen.

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Nach der Medienreise vor ein paar Wochen freue ich mich wieder hier im Oberengadin Gast zu sein. Nun hoffe ich aber auf viel mehr Sonnenschein. Und siehe da, ich werde nicht enttäuscht. Sonne pur den ganzen Tag mit herrlicher Sicht auf das Tal, die türkisfarbenen Seen und die Berge. Einfach genial!

Nach der Autofahrt in den frühen Morgenstunden schwingen wir uns freudig auf die Bikes. Ich bin auf den Suvretta-Loop gespannt. Schon Chregu und Vazifar haben von dieser Runde geschwärmt.

In der oben erwähnten Bikekarte 2010 heisst es über den Suvretta-Loop:
Ein Traumblick begleitet die ersten Meter längs der Piz Nair-Flanke. Dann bleibt keine Zeit mehr zum Umsehen: Die Abfahrt ins Val Bever ist technisch anspruchsvoll und endet nach 960 rasanten Höhenmetern in der wilden Natur des Tals. Highlights: Abfahrt auf Single Trails von Suvrettapass – Val Bever, Terrasse Berggasthaus Spinas.
Stimmt diese Aussage? Jein.

Also, machen wir uns auf den Weg.
Wir folgen nicht dem offiziellen Aufstieg, sondern fahren zuerst von Celerina nach St.Moritz. Über Chantarella und Signal erreichen wir Corviglia. Vor allem im obersten Teil fordern die paar sehr steilen Rampen volle Kraft und Puste.

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Auf der Terrasse beim Restaurant oberhalb Corviglia lassen wir es uns gemütlich sein.

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Die Aussicht hier oben ist phänomenal.
Bergstation Corviglia, im Hintergrund Pontresina, rechts St.Moritzersee.

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Dann führt der Weg noch ein paar Höhenmeter aufwärts bevor der erste Singletrail uns begrüsst.

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Der Trail entlang der Bergflanke vom Piz Nair lässt unser Herz einiges höher schlagen. Nicht weil er schwierig ist, sondern weil er sehr schön ist. Immer begleitet uns der Blick auf die Berge und ins Tal.

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Dann erreichen wir den Suvrettapass mit dem Lej Suvretta. Die Landschaft hier oben auf 2’615 m.ü.M ist sehr karg. Mir gefällt es, ausser den teils gut sichtbaren Spuren vom winterlichen Skitourismus im ganzen Gebiet Corviglia.

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Jetzt kommt die Abfahrt ins Val Bever. Da bin ich besonders gespannt. Diese soll anscheinend stark entschäft worden sein.
Der Trail ist sehr gut zu befahren. Er verleitet sehr zum Gas geben.

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Zwischendurch sind ein paar Kehren zu bewältigen welche für gute Biker keine Herausforderung darstellen, aber trotzdem Spass machen.

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Noch ein rasantes, gerades Stück bis Zembres Da Suvretta auf 2’145 m.ü.M.

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Von hier düsen wir auf dem Kiesweg runter nach Spinas. Das Restaurant lädt nochmals zu einem Halt ein.

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Mit Spinas ist der Talboden erreicht. Die letzten Meter des Val Bever führen flach zurück ins Haupttal.

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Anstelle in der Ebene nach Celerina zurück zu radeln, zweigen wir kurz vor Bever rechts ab. Nach ein paar Höhenmetern zeigt sich ein schöner Trail unter den Rädern.

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Oberhalb Samedan nimmt ein Teil unserer Gruppe den Weg nach Samedan zurück nach Celerina. Die zweite Hälfte folgt weiter dem Weg an der Bergflanke. Damit auch alle Müde werden erklimmen wir noch die Antenne bei Chantarella und fahren via St.Moritz zurück nach Celerina.

Fazit:
Die Runde punktet vor allem mit sehr schönen, flowigen Trails und einer super Landschaft durch das Val Bever. Für mich als guter Biker fehlen klar die technischen Herausforderungen. Die Trails sind leider extrem stark entschäft worden und daher durchschnittsbikertauglich. Spass bieten sie aber trotzdem. Einfach den Speed erhöhen, die Absätze als Sprünge nutzen oder einfach die Natur geniessen.
Der Loop ist also ein Besuch wert.

Anmerkung:
Wer die Höhenmeter reduzieren möchte kann anstelle der Auffahrt die Gondelbahn Celerina-Marguns oder die Standseilbahn St.Moritz-Corviglia benutzen.

Distanz der Originalstrecke: ca. 34.5 km
Distanz von unserer Tour: 42.3 km