Wer kennt sie nicht die Luftlöcher beim Fliegen. Plötzlich scheint keine Luft mehr da zu sein welches das Flugzeug trägt. Gleich würde ich ein Bremsloch beschreiben. Plötzlich keine Bremsleistung. Quasi ein Aussetzer.

Bremsloch-002

 

Diese Geschichte um das Bremsloch begann im April dieses Jahres. Mein Liteville ist fertig zusammengebaut. Alles neue Teile. Da sollte alles auch einwandfrei funktionieren.
Dies war auch so, ausser die Hinterradbremse. Da gab es eben diese Luftlöcher, sorry, Bremslöcher. Bei jeder Umdrehung der Bremsscheibe gab es einen Punkt wo die Bremsleistung plötzlich schwächer wurde. Dieses Phänomen war nicht extrem stark. So unternahm ich im Moment nichts. Mit der Zeit, respektive mit der Abnützung der Scheibe waren diese Bremslöcher plötzlich verschwunden.
Schön wenn sich die Probleme von selbst lösen.

In vollen Zügen genoss ich die letzte grosse Tour in diesem Jahr im Tessin. Die Bremsen wurden wieder mal aufs Äusserste gefordert. Als ich zwei Tage später zu Hause war, glaubte ich meinen Augen nicht. Die hintere Bremsscheibe ist verbogen. Nicht nur ein bisschen. Das Rad lies sich kaum mehr drehen.
Auf der Ticinotour war alles noch gut. Beim Bike auf- und abladen vom Auto ebenfalls. Einen Schlag hat die Scheibe nicht abbekommen. Das ist mir ein Rätsel!

Leider konnte ich die Scheibe nicht mehr so geradebiegen, dass sie einwandfrei funktioniert. Gut hatte ich noch eine Reservéscheibe in der Werkstatt rumliegen. Der Wechsel war kein Problem. Ein grosses Problem hatte ich aber bei der Testfahrt … Bremsloch!
Und was für riesige Bremslöcher. Dieses Phänomen war wie bei der ersten Scheibe, nur viel stärker. Bei jeder Bremsung stotterte das Bike inklusive Fahrer. Was für ein Ärger.

Bei genauerem Betrachten der Scheibe viel mir eine Stelle auf, die bei beiden Scheiben identisch ist. Beim gleichen Produkt das ich am Vorgängerbike verbaute und immer noch ungebraucht ist, ist dies nicht zu sehen.

Bremsloch-001

Nach genauerem Analysieren fand ich heraus, dass das Bremsloch exakt dort ist. Anhand der ersten Abnutzungsspuren auf der Scheibe ist dies auch genau zu sehen.
Ich habe die wage Vermutung, dass die Scheibe an dieser Stelle nicht gleich dick ist. Die sichtbare Stelle zeugt nämlich von der Oberflächenbearbeitung her.

Nächste Woche geht die Scheibe retour. Da hoffe ich auf baldigen Ersatz.

Nun zurück zu meiner ersten Scheibe. Diese habe ich wieder ans Bike geschraubt. Wie gesagt, leider immer noch etwas verbogen, aber als Übergangslösung knapp fahrbar.
Da mir die verbogene Scheibe immer noch ein Rätsel darstellt und im Wissen dass diese Scheibe anfangs auch einen Fabrikationsfehler hatte, schlummert in mir ein Verdacht. Ich bin mir nicht mehr so sicher, ob die beiden Tatsachen nicht einen Zusammenhang haben können.
Egal, die Scheibe kommt bald auf den Müll.

Fazit:
Lieber Löcher im Käse als beim Bremsen 🙂