Glück im Unglück

Es gibt Tage, die laufen perfekt ab. Alles oder zumendest vieles stimmt. Jedoch gibt es auch solche, wo etwas oder einiges schief geht. Tage die man am liebsten vergessen möchte.
Das Rad der Zeit kann jedoch nicht zurückgedreht werden. So müssen wir uns den Ereignissen stellen und das beste daraus machen.

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Wir vier Kollegen vom Club übernachten in Montana, um der Hitze im Tal zu entfliehen. Umso schöner, dass heute kein Anfahrtsweg auf dem Programm steht. Gleich können wir die Tour starten und uns von den Trails erfreuen.

Montana ist hinter uns und wir kurven durch den Wald. Ein wunderbarer Weg mit einigen Kehren bringt uns runter zur Bisse de Lens.

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Ein super Weg entfängt uns. Von diesem Wasserkanal ist der Teil Richtung Talausgang nur die vordere Hälfte.

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Von Meter zu Meter wird der Weg schmaler und ausgesetzter. Die Baukunst dieser Bewässerungskanäle finde ich immer wieder faszinierend. Vereinzelte Brügglein, in Form von Brettern, gesellen sich dazu. Der Weg führt mitten durch die Felsen.
Ich fahre hinten. Plötzlich herrscht Aufregung. Ich passiere noch zwei andere Biker. Jemand sei die Felswand runter gestürtzt. Mir bleibt der Atem stocken und das Blut scheint nicht mehr zu fliessen. Felix, unser bester und versiertester Biker sehe ich in der Tiefe liegen. Eine Seilbefestigung ist ihm zum Verhängnis worden, indem er mit dem Lenker angeschlagen hat.
Viel möchte ich dazu nicht mehr schreiben. Ich bin extrem froh, dass nur ein Bruch am Fersen, eine Schulterverletzung und diverse Prellungen die Folge waren. Felix ist mein treuster Bikekollege, mit dem ich sehr viel einmalige Erlebnisse teilen durfte. Darunter sind auch einige spezielle und herausfordernde Unterfangungen. Ich kann mir nicht Vorstellen, was wäre, wenn ich auf ihn verzichten müsste. An dieser Stelle dir Felix nochmals ganz gute Besserung, und ich freue mich, wenn wir wieder gemeinsam die Trails rocken 😉

Nach der ganzen Übung mit der Bergung von Biker und Bike mittels Langseil am Helikopter stehen Bruno, Pupi und ich nur noch zu dritt da. Wir entscheiden uns, trotz der Umstände, nicht nur die Asphaltstrasse runter zu rollen, sondern den vorgesehenen, schönen Trail ins Tal zu nehmen. Ich fahre wie mit angezogener Handbremse. Der Kopf ist einfach nicht mehr frei. Das wird noch eine Weile dauern. Trotzdem versuchen wir, die Natur und das Biken etwas zu geniessen.

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Das heutige Ziel wäre der Sanetschpass gewesen. Vorerst kurven wir aber zum Auto zurück und besuchen Felix im Spital Sion.
Es ist schon gegen Abend. Etwas erleichtert von der guten Nachricht machen wir drei uns mit dem Auto auf zum Sanetsch. Die vier Räder parken wir jedoch in der Hälfte und strampeln den obern Teil noch mit dem Bike ab.
Zum Nachtessen gibt es leckeres Tomatenfondue.

Distanz: 45.0 km
Fahrzeit: 3:14 h
Höhenmeter: 1’149 hm
Downhillmeter: 1’423 dm
Bike: Liteville 301 Mk8

 

5 Gedanken zu „Glück im Unglück“

  1. Davon liest man sonst immer in der Zeitung von Personen, die man nicht kennt. Hier ist es was anderes. Da bin ich sprachlos. Ich wünsche Felix ganz gute Besserung. Hoffentlich passiert mir sowas nie, bin ja meistens alleine unterwegs. Das gibt schon zu denken…

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  2. Hallo durch das ganze Land.
    Erst mal danke an alle, die mich besucht haben,
    die mir gute Genesung gewünscht haben,
    Und natürlich meinen Bike Kumpels der Air Glacie,
    Und den Ärzte und Pflegepersonal.
    Dank euch allen, die mir kraft geben haben möglichst schnell
    wieder auf denn Beinen zu sein.
    Das muss ich auch wieder,weil, Rotscher mit dir hab ich noch viele technische
    Touren im Programm, die Uhr ist noch nicht abgelaufen

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  3. Wünsche auch Nachträglich gute Besserung und gebt acht auf den Trails. Ich lese immer gerne Eure Berichte. Zum Glück ist alles noch glimpflich abgelaufen. Bin auch manchmal alleine mit dem Bike unterwegs. Da muss man immer sehr Vorsichtig sein und das Hirn immer eingeschaltet haben. Happy Trail und Gruss Hans

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