Col de la Forcletta

Es gibt sie doch noch, die für mich unbekannten Passübergänge im Wallis. Eigentlich müsste ich mal eine Karte mit allen gefahrenen Pässen und Berggipfel erstellen …

Alles beginnt locker, mit einer kurzen Zugfahrt und den anschliessend geschenkten Höhenmetern. An der Talstation der fast nostalgischen Luftseilbahn staunen wir nicht schlecht. Mit so viel Wanderer und Biker haben wir nicht gerechnet. Die kleine Gondel muss dreimal fahren und wird jedes mal vollgequetscht.
Ab Oberems, hinein ins Turtmanntal, sind wir plötzlich wieder alleine unterwegs. Den Abzweiger zum Meidpass lassen wir ungenutzt. Nach Gruben folgt auf derselben Talseite nochmals ein Abzweiger. Die Alpstrasse ist angenehm zu fahren. Immer wieder gibt es die bereits verschneiten Berggipfel zu bestaunen.
Die Alp Chalte Berg ist erreicht, ebenso das Ende der Strasse. Bevor es zu Fuss weitergeht, schlagen wir eine Pause ein.

Zu unserem Erstaunen gibt es auf einer wunderschönen Ebene einige fahrbare Meter. Aber keine Angst, der lange Anstieg hat genügend Tragepassagen die eine gute Kondition erfordern.
Endlich ist er erreicht, der Col de la Forcletta, oder auf Walliserdeutsch Furggilti, mit seinen 2’875 Metern.

Ja, ihr kennt es alle, das Gefühl oben zu stehen, es geschafft zu haben, der Blick in ein neues Tal, die Sicht auf den bevorstehenden Trail, die Vorfreude auf die Abfahrt.
Wir sind gespannt was uns erwartet. Welches ist der bessere Übergang auf dieser Bergkette, Meid oder Forcletta?
Natürlich haben beide ihre Schönheit, ihre Vorteile, aber in der Abfahrt hat für mich klar der Forcletta die Nase vorne. Wir zirkeln und düsen über den Trail, sind ab dem ersten Meter im Flow, wie geil.

So eine Abfahrt könnte ewig dauern. Irgendwann hat auch diese ein Ende. Die Bikes rollen über bekannte Pfade, durch eine herrliche Landschaft, geprägt durch die genialsten Herbstfarben. Auf dem Höhenweg passieren wir das Hotel Weisshorn. Pause? Fehlanzeige. Pesche drückt auf das Tempo. Der Übergang hat Zeit gekostet.
Doch noch ein kurzer Getränkestopp nach dem Kiesstrassen-Pflichtprogramm bis Tignousa.

Dann starten wir zum zweiten Teil der Abfahrt durch. Der Trail bis Chandolin ist trotz seiner zwei Rampen immer ein Genuss. Im Dorfzentrum entscheiden wir uns für die direkte Linie. Keine Angst vor der Verbotstafel 😉 … Mir ist immer noch unklar welcher Weg damit gemeint ist, die Tafel steht so blöd. Und die Gemeinde ist mir sowieso zu allen Bikeverboten seit Jahren immer noch eine Antwort schuldig.
Egal, der Trail entlang der Felswände und über die Hängebrücke ist super. Die Höhenmeter werden im Schnellzugstempo vernichtet. Dann der Strassenabschnitt durch die Schlucht. Oberhalb vom Dorf balancieren wir entlang der Suone, bis das Finale zuschlägt. Der Trail spuckt uns dann gleich am Ufer der Rhône aus.

Das war ein genialer Tag mit einem lohnenswerten Passübergang und herrlichen Landschaften.
Danke Pesche für die beiden super schönen Biketage im goldgelben Wallis. Hoffentlich klappt es auch nächsten Herbst mit unserem Bike-Camper-Weekend 😀

Distanz: 44.6 km
Höhenmeter: 1’704 hm
Downhillmeter: 2’528 dm
Bahnunterstützung: Luftseilbahn Turtmann – Oberems
Bike: Last Coal MX V4

Danke für deinen Kommentar !