Der Weg mitten in Europa

Oder ist es der Weg nach Europa? Durch Europa? Für Europa? Leider habe ich nicht herausgefunden wieso ein Weg Europaweg heisst. Was ich aber weiss ist, dass der Höhenweg von Zermatt nach Grächen 31 km lang ist und im Jahre 1997 eröffnet wurde. Und irgend wo in der Mitte hat es auch eine Europahütte als Einkehr und/oder Übernachtung.

Zumindest ein Teil dieser Strecke ist für Felix und mich biketauglich. Als zweiter Abschnitt der heutigen Tour, steht dieser Europaweg auf dem Programm.

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Nein, besser kann das Wetter nicht sein. Blauer Himmel, Sonnenschein, warme Temperaturen und die beste Sicht auf das Matterhorn. Ein perfekter Tag. Jetzt fehlen nur noch tolle Trails. Diesbezüglich habe ich jedoch gar keine Angst. Diese werden wir mit Sicherheit finden.

So quasi zum Frühstück gönnen wir uns eine schöne Fahrt mit der Gornergratbahn. Bis ganz auf den Berg wagen wir es angesichts der Schneesituation nicht. Daher steigen wir in Riffelberg aus. Im Nachhinein bereuen wir es fast ein wenig. Aber egel, der erste Trail liegt bereits vor unseren Füssen.

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Genau, ich wollte noch erwähnen, dass die Fotos einen sehr hohen Kitschanteil haben. Zumindest sieht das für all jene, die noch nie in Zermatt waren, so aus. Aber ich kann dich beruhigen, es ist dort wirklich so genial schön. Sowieso wenn das „Horu“ wolkenfrei ist. Wirklich traumhaft.

Wir erreichen den Grüensee und treffen eine der sehr wenigen Japanergruppen an. Die allermeisten, weithergereisten Touristen halten sich im Dorf auf, resp. fahren mit der Bahn auf den Berg und wieder runter. Auch sonst hat es herzlich wenig Wanderer auf den Wegen. Das kann uns noch so recht sein.

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Trotz der Bahnbenutzung warten einige Höhenmeter auf uns. Wir pedalen vorbei am Grindjesee, dem Stellisee hoch zur Fluealp. Dort platzieren wir uns auf der Terrasse vom Restaurant, mit Blick auf das Matterhorn selbstverständlich, und geniessen das Mittagessen.

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Nebst den herrlichen Ausblicken auf die Berge, schweift unser Blick auch auf die kommende Abfahrt. Klar begnügen wir uns nicht mit der Kiesstrasse. Die Wahl ist auch schnell getroffen. Uns ist nur der spektakulärste Trail gut genug. Teils nahe am Abgrund zirkeln wir die Bikes talwärts. An einer Stelle ist der Weg sogar abgerutscht. Kein Wunder wird dieser Weg nicht mehr als offizieller Wanderweg ausgeschildert.

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Wir treffen wieder auf die Naturstrasse. Die Bikewegweiser sind hier so selbstverständlich wie die gelben Wanderwegschilder.

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Gibt es hier noch einen Bikeweg direkt zum „Horu“?

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Die Strasse lassen wir sofort wieder hinter uns. Ein sehr schöner Höhenweg begleitet uns.

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Die Abzweigung lässt uns die Wahl zwischen weiter abwärts und … Felix meint wir gehen noch zum Blauherd. Der steile Weg aufwärts trimmt den Herzschlag auf Hochleistung. Dafür wartet oben die Entschädigung. Ein toller Blick auf Berge, Tal und Trail. Dem Anblick vom Trail konnten wir nicht widerstehen. Bereits rollen unsere Räder und wir sind im Trailrausch. Erst in Sunnegga kommen die Bikes zum Stillstand.

Toll, und zum Dessert jetzt den Europaweg.

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Erstaunlich wie gut der zu fahren ist. Zwischendurch geht es auch aufwärts und ein paar herausfordernde Stellen erfreuen unsere Bikerherzen.
Auf der Täschalpe regulieren wir den Flüssigkeitsstand wieder ein. Mit den anderen Gästen und der Servierdame entsteht ein amüsanter Wortwechsel. Eine richtig lockere Ferienstimmung umhült die Gartenwirtschaft.

Dem Europaweg folgen wir auch nach der Täschalpe. Das hat seinen guten Grund. Felix, der die Strecke kennt, weiss wieso. Ich kann ihm da blind vertrauen, in der Gewissheit, dass ein super Finale kommt.
Der Höhenweg zieht sich ein paar Meter hin, bevor wir in die Abfahrt einbiegen.

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Ich wusste es. Und trotzdem war er noch besser als ich geahnt habe. Im Zick-Zack vernichten wir die Höhenmeter durch den Wald. Genial! Mal steil, mal flacher, aber fast immer flowig (zumindest für mich).

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Von Täsch nach Zermatt folgen wir dem Wanderweg, der ebenfalls sehr schön ist.

Das war ein herrlicher Tag in Zermatt. Nach dem Motto: Der erste Streich ist hinter uns, der Zweite folgt sogleich 🙂
Wir geniessen Zermatt am Abend, schlafen wunderbar und träumen schon vom nächsten Tag.

Distanz: 33.74 km
Fahrzeit: 3:17 h
Höhenmeter: 1’090 hm
Downhillmeter: 2’060 dm
Bike: Liteville 301 Mk8

 

4 Gedanken zu „Der Weg mitten in Europa“

  1. Hoi rotscher
    Das macht mich sehr eifersüchtig, es stimmt das mit dem Kitschig. Diese Tour wäre ja gemäss deinen Daten auch in meiner Reichweite. Sehr spannender Bericht. Wäre jetzt am liebsten gleich auf diesen wunderschönen Trails. Ja das Wallis kenne ich Bikemässig noch nicht. Wäre höchste Zeit das Nachzuholen.

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