Felix und mich zieht es wieder über die Grenze Richtung Schwarzwald. Unsere Tour wird zur Herausforderung abseits der Zivilisation, fast im Untergrund der herrlichen Natur.
Wir starten in Blumberg. Dies hat seinen Grund, wir wollen nochmals die Abfahrt vom Eichberg unter die Stollen nehmen. Schon auf diesen ersten Metern merken wir, dass es in dieser Gegend wohl einige Male geregnet haben muss. Die Trails sind ziemlich schmierig.
Unten im Tal pedalen wir die ersten Kilometer locker dahin. Dann tauchen wir hinein in die erste Schlucht. Plötzlich fühlt man sich in einer anderen Welt. Durch die teils hohen Felswände und das grüne Dach der Bäume habe ich das Gefühl fast unter der Erdoberfläche zu sein. Zumindest unter der normalen, zivilisierten, Erdoberfläche.
Hier unten ist die Natur gewaltig schön. Die Luftfeuchtigkeit ist enorm hoch. Die Wege trocknen kaum ab, da an den meisten Orten die Sonne nicht bis zur Schluchtensohle vordringen kann.
Auf den matschigen, mit Wurzeln und Steinen durchsetzen Trails bewegen wir uns auf den Bikes wie auf Eiern. Die Steine und Wurzeln sind wie Schmierseife. Absätze werden zur Herausforderung. Einige technische Abschnitte sind bei solchen Verhältnissen unfahrbar geworden und zwingen uns immer wieder zum absteigen. Schade, hier wären trockene Verhältnisse nötig. Trotzdem geniessen wir es in vollen Zügen.
Der Weg steigt immer wieder an und lässt den Blick in die Schlucht hinab schweifen.
Wir kommen an einer renovationsbedürftigen Kapelle vorbei.
Die mit Moos übersäten Steine zeigen an wie feucht es hier unten ist.
Auch die unzähligen Holzbrücken sind wie mit einer Eisschicht belegt. Die Metalltreppen am Ende von zwei Brücken haben dann nur 2 Möglichkeiten geboten. Entweder laufen oder laufen lassen. Wir entscheiden uns für das laufen lassen. Naja, mein Federweg von 170 mm hat beim Aufschlag am Treppenende nicht gereicht 🙂
Nach einem Verpflegungshalt steuern wir die zweite Schlucht an. Zum Glück gibt es auch solche tollen Trails die weniger Kraft benötigen.
Diese Passagen werden aber immer wieder durch die langen Schmierseifenabschnitte unterbrochen.
Wir erreichen zur Abwechslung die normale Erdoberfäche. Endlich Sonne, Himmel und Blumenwiesen vor den Augen.
Aber die dritte Schlucht wartet noch auf uns. Nach einem genialen Trail landen wir im Untergrund. Auch hier wechseln sich tolle Trailpassagen mit technischen Herausforderungen und Fussabschnitten ab.
Der Kreis hat sich geschlossen. Bei dieser Brücke erreichen wir den Eingang zur ersten Schlucht.
Auf demselben Weg radeln wir ein paar Kilometer zurück bevor wir den steilen Strassenaufstieg zurück nach Blumberg unter die Räder nehmen.
Diese Runde hat gefordert! Fahrer und Bike sind müde und von Kopf bis Fuss resp. Rad bis Sattel mit Schmutz überzogen. Ich feue mich schon auf die Dusche.
Anmerkung:
Die 3 Schluchten (Wutachschlucht, Rötenbachschlucht und Gauachschlucht) sind Naturschutzgebiet. Auf den Infotafeln in der Wutachschlucht steht, dass die Wege nicht mit Fahrrädern befahren werden sollen.
Die Schluchten sind zu Fuss ein Besuch wert. Per Bike nur bei sehr trockenen Verhältnissen nach einer längeren Trockenperiode, nur an Randzeiten und nur für technisch versierte Fahrer!
Distanz: 62.4 km
Fahrzeit: 4:44 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 13.2 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 59.3 km/h
Höhenmeter: 1’369 hm
Bike: Liteville 301