zwischen Fürst und Bettler

Felix und ich haben das erste Mal in diesem Jahr die 2’000 Meter Grenze geknackt. Unterwegs waren wir im kleinen Land des Fürstentums Liechtenstein welches sich zwischen der Schweiz und Österreich befindet.
Ziel war die Pfälzer Hütte auf dem Bettlerjoch. So bewegten wir uns tatsächlich zwischen Fürst und Bettler.

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Wir starten beim Sportplatz in Schaan, gleich neben dem Rhein. Nach ein paar Meter flacher Stecke bis Vaduz geht es gleich los mit dem Höhenmeter sammeln. Unser Weg führt vobei beim Fürst resp. seinem Schloss. Schon biegen wir in den ersten schönen Trail ein. Dieser führt uns hinauf nach Triesenberg. Immer mit schönem Blick auf das Rheintal und die umliegenden Berge.

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Vor dem alten, kleinen Tunnel folgen wir dem Singletrail nach Silum und anschliessend weiter den Berg hoch wo die erste kurze Abfahrt nach Kulm auf uns wartet.

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Anstelle auf Strasse und Kiesweg das Tal einwärts zu fahren, folgen wir dem Höhenweg. Was mit einem komfortablen Kiesweg beginnt, wird zur ersten Herausforderung.

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Der breite Weg wird zum Trail, die Steine und Geröllfelder immer zahlreicher und unser Puls höher. Aber das ist genau das was wir suchen und lieben.
Wir passieren die ersten Alpenrosen.

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Schon weit im Talkessel hinten stechen wir den Steinweg runter bis zur Kiesstrasse. Auf diesem offiziellen Aufstieg zur Pfälzer Hütte radeln wir den Berg hoch.
Vorbei an ein paar Schneeresten …

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… mit herrlichem Bergpanorama. Toll, endlich wieder so richtig in den Bergen.

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Plötzlich treffen wir auf eine Enzianwiese. Diese wunderschönen blauen Blumen lachen uns zu dutzenden entgegen.

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Nach der Alp Hütta wird der Weg nochmals steiler. Ein paar Rampen bringen mich an den Anschlag. Ich brauche unbedingt ein paar Kalorien in Form eines Mittagessens. Noch knapp fahrend bezwinge auch ich dieses Teilstück. Die letzten Meter auf das Bettlerjoch mit der Pfälzer Hütte sind dann dagegen fast flach.
Geschafft! 2’108 m.ü.M.

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Die feine Röste mit Ei und ein Liter Flüssigkeit sind meine Rettung.
Hier oben ist ein herrliches Plätzchen. Die Hütte befindet sich direkt auf dem Passübergang. Zudem verläuft hier die Landesgrenze zu Österreich.
Leider ziehen dunkle Wolken auf und ein kräftiger Wind bläst uns um die Ohren. Ein paar Regentropfen zeigen an, dass es höchst Zeit ist, den Downhill unter die Räder zu nehmen.
Wir fahren zurück auf die Liechtensteiner Seite. Wer uns kennt weiss, dass wir natürlich nicht wieder dem Kiesweg folgen. Wir entscheiden uns für den Wanderweg der in der Falllinie runter führt.
Ein kurzer Blick zurück.

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Was dieser Trail uns bietet ist hammermässig. Die beiden entgegenkommenden Wanderer können sich zwar nicht vorstellen wie man mit dem Rad hier runter fahren kann. Uns macht es riesig Spass. Auf kurze Wiesenabschnitte folgen steinige, teils knifflige und steile Meter.
Weiter unten stossen wir wieder auf das Strässchen. Dieses düsen wir talauswärts, vorbei am Gänglesee.

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Via Kulm und dem alten Tunnel verlassen wir das Tal. Auch das Wetter wird wieder freundlicher und lässt vermehrt ein paar Sonnenstrahlen bis zu uns durchscheinen.
Welche Abfahrt nehmen wir nach Schaan runter? Nach kurzer Lagebesprechung ist alles klar. Unser Favorit führt in unzähligem Zick Zack den steilen Hang hinunter. Das sieht doch zumindest auf der Karte sehr verlockend aus.
Nach den letzten Höhenmetern stehen wir vor dem Trail. Uns kann nichts mehr bremsen, auch das doofe Bikeverbot nicht. Und siehe da, einfach genial was uns hier präsentiert wird.

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Nach einem wahren Trailrausch mit vielen Spitzkehren, einigen Absätzen, glitschigen Steinen und schnellen Passagen spuckt uns der Trail auf eine Kiesstrasse aus. Hier hat man nochmals einen wunderbaren Blick ins Tal.

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Wir folgen dem Kiesweg bis oberhalb Vaduz und bauen nochmals ein paar schnelle und wurzelübersäte Singletrails in unsere Tour ein. Dann ist es fertig. Der ganze Spass endet auf einer Asphaltstrasse. Egal, von hier ist es nicht mehr weit bis zum Auto.

Wieder ein Mal sind wir ohne grosse Erwartungen in ein eher unbekanntes Gebiet gestartet. Wir wollten einfach etwas Spass haben und tolle Trails rocken. Jetzt sind wir zurück und strahlen um die Wette. Das war ein super Tag!
Die vielen anstrengenden Höhenmeter haben sich dank den fantastischen Downhills mehr als gelohnt.

Distanz: 51.2 km
Fahrzeit: 4:47
Durchschnittsgeschwindigkeit: 10.7 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 65.3 km/h
Höhenmeter: 2’201 hm
Bike: Liteville 301

 

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