durch die Felswände

Die Pfingsttage werden schon bald traditionelle Biketage. Bereits zum dritten Mal benutze ich dieses verlängerte Wochenende zum Biken. Dieses Jahr starten Felix und ich ins Unterwallis.

Die heutige Tour ist geprägt von Felswänden. Dazu gehören atemberaubende Aussichten, Tiefblick und Kletterpartien.

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Wir gönnen uns bereits den Freitag als Freitag (freier Tag) und Reisen mit dem Auto in den frühen Morgenstunden Richtung Westschweiz.

Rucksack, Bike und was so alles dazugehört ist startklar. Als Aufwärmung resp. als Einstieg in die heutige Tour benutzen wir die Standseilbahn. Sie bringt uns hoch nach Montana. Übrigens können hier die Bikes gratis mitfahren. Weil es so schön war und uns die nächste Bahn anstrahlt, lassen wir uns auch noch auf den Cry d’Er gondeln.
Bereits befinden wir uns auf 2’258 m.ü.M. Hier starten auch die offiziellen Freeridestrecken. Wir schlagen jedoch einen anderen Weg ein. Gleich nach ein paar Metern stehen wir vor der ersten Felswand. Keine Frage, hier müssen wir durch. In der einen Hand das Bike und in der Anderen das Seil. Das sind schon fast Klettersteigverhältnisse.
Felix in der Wand …

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… und ich folge danach.

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Geschafft. Unter den Fusssohlen ist wieder Gras spürbar. Der Abhang jedoch enorm steil. Fast im Schritttempo vernichten wir Meter um Meter.

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Das Terrain wird angenehmer und lässt etwas Zeit die Umgebung zu geniessen.

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Schon bald erblicken wir das erste Zwischenziel, den Stausee.

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Nach tollen Trails …

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… und einem kurzen Aufstieg erreichen wir den Lac de Tseuzier.

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Leider hat das Restaurant geschlossen. Also nehmen wir die weitere Abfahrt in Angriff.
Nach einem schnellen Abschnitt folgt die nächste Felswand. Sie scheint nicht mehr enden zu wollen. Einfach gewaltig. Rechts die Wand und links den Abgrund. Dazu ein Trail der teils ohne Probleme fahrbar ist und teils volle Konzentration fordert. Oft darf man sich keinen Fehler erlauben.

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Wir sind schlicht überwältigt.

Jetzt folgt eine schnelle Passage bis uns diese schiefe Brücke stoppt. Hält sie? Ja.

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Und weiter geht es bis zum nächsten Hinderniss.

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Kommen wir da durch? Auch ich mit meinem 740 mm breiten Lenker? Ja, aber viel Spielraum hatte ich nicht.
Das Tunnel ist echt der Hammer. In der Mitte wird es hoch und sehr schmal. Man fühlt sich wie in einer Felsspalte.

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Die Trails werden immer flüssiger aber nicht minder spektakulär und schön.

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Die Felswände verfolgen uns. Sie sind sehr lange unsere Begleiter. Plötzlich sind sie verschwunden und der Trail führt abwärts. Wir lassen es herrlich krachen bis die Reifen warm werden.

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Wie auf Knopfdruck stehen wir im Rebberg. Wir können es kaum glauben, das war ein genialer Trail. Gut hat es einen Bewässerungskanal wo wir unseren Stollenreifen etwas Abkühlen gönnen.

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Auf diesem Sounentrail flitzen wir der Walliser Hauptstadt Sion entgegen.

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Unser GPS zeigt etwa 2’000 Downhillmeter an. Trotzdem wurden wir aufs Ganze gefordert und spüren bereits was wir geleistet haben.
Jetzt nur nicht aufgeben. Unser Ziel befindet sich auf 2’252 m.ü.M. Wir folgen der Asphaltstrasse das Tal hinauf. Nach einem kurzen Boxenstop im Restaurant bewegen wir uns Meter um Meter vorwärts und aufwärts.

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Der Aufstieg zieht sich enorm in die Länge …

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… bis wir endlich mit letzter Kraft den Sanetschpass erreichen.

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In der Zwischenzeit sind dunkle Wolken aufgezogen und es hat begonnen fein zu regnen. Schnell weiter. Die Hütte wo wir übernachten werden liegt auf der Berner Seite nach dem See. Bis dahin sind nochmals ein paar Downhillmeter angesagt.
Wir folgen weiter der Asphaltstrasse. Felix entdeckt eine Abkürzung. Voll Rohr sticht er in den Trail. Pffff … Nein das darf nicht wahr sein, klarer Durchschlag. Der Hinterradreifen hat er bereits auf Tubless umgerüstet. Dieser fühlt sich immer noch prall und knackig an. Aber der Vordere mit Schlauch hat es nicht überlebt.

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Schlotternd bringen wir nach dem Schlauchwechsel unsere letzten Meter hinter uns. Um halb acht erreichen wir unser Ziel.

Nach einer lauwarmen Dusche sitzen wir in der eher kühlen Gaststube. Vielleicht fühlt es sich auch nur so an weil wir fix und fertig sind. Egal, wir geniessen unser Tomaten-Käse-Fondue mit jedem Bissen. Hmmm fein!

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Glücklich und zufrieden denken wir an den heutigen Tag. Ist dieser noch zu topen?

Distanz: 76.6 km
Fahrzeit: 6:13
Durchschnittsgeschwindigkeit: 12.3 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 56.7 km/h
Höhenmeter: 2’197 hm
Downhillmeter: 2’346 dm
Bike: Liteville 301

 

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