einsam und verlassen

Schade, der letzte Tag unserer Pfingstbiketage ist angebrochen. Heute gibt es eine kürzere Tour um nicht zu spät den Heimweg durch die Schweiz antreten zu müssen.
Die Runde absolvieren wir nicht mehr im Wallis, sondern im Nachbarkanton Waadt, durch eine einsame und verlassene Gegend.

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Die Hotelschlüssel sind in Martigny abgegeben und alles Gepäck für die Rückreise in die Ostschweiz bereits verladen. Mit dem Auto fahren wir ein paar Kilometer in Richtung Lac Léman. Genauer gesagt bis Aigle.
Leider spielt das Wetter heute nicht mehr so toll mit wie gestern. Wolken hangen über den Bergen. Ab und zu fällt sogar Nieselregen.

Es ist doch immer schön wenn die ersten Höhenmeter geschenkt sind, oder?

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Mit der Zahnradbahn knattern wir hoch bis Leysin. Auf gut 1’400 m.ü.M. starten wir durch Kuhweiden die ordentlich mit Löchern, Wasser und Dreck gespickt sind. Da sind wir schon fast froh, dass wir ein Strässchen erreichen.
Ein Blick zurück nach Leysin.

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Dem Strässchen folgen wir hinauf zum Pierre du Moellé, dem höchsten Punkt des heutigen Tages auf 1’661 m.ü.M. Von diesem Passübergang erblickt man auf der anderen Seite einen Teil des Lac de l’Hongrin.

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Das Wetter ist kühl und unangenehm. Also schalten wir keinen grossen Halt ein und fahren runter zum See. Weiter geht es auf der breiten Asphaltstrasse ins Tal hinein. Die Gegend scheint sehr verlassen zu sein. Nicht nur die breite Strasse zeigt darauf hin, dass hier Militärgebiet ist.

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So, jetzt wäre ein Trail angesagt. So Strassenfahren ist schon sehr monoton und langweilig. Felix kann mich beruhigen. Es ist bald soweit.

Endlich, der Abzweiger. Schon nur etwas Kies unter den Stollen hört sich einiges angenehmer an.
Wir kommen an einem alten Wehr vorbei …

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… und ertrinken beinahe in diesem Wiesentrail.

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Gleich anschliessend verschwinden wir im Wald. Ein wunderschöner Trail führt uns dem Hang entlang mit Blick in das immer tiefer werdende Tobel.

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Was ist denn das für ein rostiges Gestell? Vielleicht eine alte Transportbahn?

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Der Trail ist weiterhin sehr angenehm und flowig.

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Dann erfreuen uns die ersten Serpentinen. Der Trail wird ja immer besser.
Eine kurze Pause gönnen wir uns bei dieser Brücke.

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Der Blick in die Schlucht ist super. Auch die in den Fels geschliffenen Spuren sind eindrücklich.

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Der Trail bis hier hin hat uns bereits für den langweiligen Abschnitt auf der Asphaltstrasse entschädigt. Es kommt noch besser. Wir fühlen uns bereits wieder im Serpentinenfieber. Kehre um Kehre windet sich der Trail abwärts. Oft ist er bedeckt mit groben und losen Steinen. Da sind gute Fahrkünste gefordert.

Zwischendurch den letzten Ausblick ins Tal …

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… bevor uns die Spitzkehren wieder fesseln. Gut ich kann es verraten. Auch heute sind es zirka 50 Stück die wir hinter uns bringen.
Kaum ist die letzte Serpentine abgefahren, stehen wir zwischen den ersten Häusern von Roche. Wow, das war eine geniale Abfahrt.

In der Ebene kurbeln wir zurück nach Aigle.
Alles hat ein Ende, auch diese Pfingsttage. Mit eindrücklichen Erinnerungen begeben wir uns auf den Heimweg. Adieu Westschweiz, wir kommen wieder!

Distanz: 36.4 km
Fahrzeit: 2:17 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 15.9 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 64.9 km/h
Höhenmeter: 568 hm
Downhillmeter: 1’610 dm
Bike: Liteville 301

 

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