Wieder ein Jahr hinter uns, oder spitzer ausgedrückt, endlich ist das Jahr geschafft. Ja, dieses 2020 war schon ziemlich speziell. Das Coronavirus hat uns auf trab gehalten.
Anfang Jahr erfreuten sich vielleicht noch viele über eine Kurzarbeit und die daraus entstandene geschenkte Zeit. Toll, wenn man im Frühjahr schon tausende von Kilometern in den Beinen hat. Jetzt in der zweiten Welle haben wohl alle genug von diesem Virus, den Einschränkungen, dem Stillstand …
Ich habe das ganze Jahr ohne Kurzarbeit oder sogar die Stelle zu verlieren gearbeitet. Dafür bin ich natürlich dankbar. Insofern war es für mich fast ein normales Jahr. Sogar den Sommer, wo sich das Virus kurzfristig zurückgezogen hat, konnte ich in vollen Zügen geniessen. Es hat mir eine ganz fantastische Hochtourensaison beschert.
Meine Statistik zeigt sich ganz ähnlich wie in anderen Jahren. Die 5’000 Kilometer konnten nicht geknackt werden, obwohl ich zeitmässig etwas mehr mit dem Bike unterwegs war. Daraus lässt sich schliessen, dass es einige Bikeschlepper-Touren gab. Touren wo viel Zeit verstreicht, aber keine grossen Distanzen zurückgelegt werden. Auch die 100’000 Höhenmeter bleiben unerreicht.
Hier die nackten Daten meiner Bikeaktivitäten:
- 4’511.5 Kilometer
- 94’620 Höhenmeter
- 113’574 Downhillmeter
- 430:04 Stunden
- 120 Aktivitäten
Einen richtigen Rückblick mit Jahreshöhepunkten habe ich nie verbloggt. Schliesslich können fast alle Erlebnisse hier verfolgt werden. Solch ein Betrag würde für das 2020 sehr lang ausfallen. Es war ein Jahr voller Höhepunkte. Ich habe einen Volltreffer nach dem anderen gelandet. Die hochalpine Saison war richtig krass. Da habe ich unsere Bergwelt oberhalb der Baumgrenze ins Herz geschlossen. Viele Gipfelbesteigungen und Passübergänge werde ich nie vergessen. Touren, die zu den wohl Besten in meinem Bikerleben gehören.
Und ja, das vergangene Jahr war voller Abenteuer. Unterwegs im unwegsamen Gelände, durch Steilhänge, Felspassagen, über Leitern und Grate. Da ich nicht besonders schwindelfrei bin, war meine Grenze einige Male erreicht oder sogar überschritten … richtige Grenzerfahrungen.
Unbedingt zu erwähnen ist, dass ich es am meisten genossen habe, mit lieben Kolleginnen und Kollegen unterwegs zu sein. Allen spreche ich hiermit ein riesiges Danke aus. Ich freue mich schon auf die nächsten gemeinsamen Stunden 😉
Und alle, die auch gerne mit mir unterwegs sein möchten, dürfen sich via dem Kontaktformular melden. Bis jetzt haben es alle BikerInnen überlebt 🤣
Nachdenkliche Nebenschauplätze gab es natürlich auch.
Herauspicken möchte ich nur ein Mail, das mich über das Kontaktformular vom Blog erreicht hat. Ich war vor vielen Jahren auf der Insel Elba, habe darüber gebloggt, und mich darin über die vielen Windschweinspuren und versauten Trails ausgelassen. Eine Frau schieb mir dazu (zwei Ausschnitte):
„Das ist mal wieder typisch! Die Natur mit dem Mountain Bike zerstören und sich dann über Wildschweine aufregen, welche Biketrails zerstören! So was von arrogant und egozentrisch. Die Tiere und die Natur brauchen den Menschen nicht und schon gar keine Mountainbiker …“
„… ich hoffe sehr, dass die italienischen Behörden diesem Biketourismus bald den Riegel vorschieben! Rücksichtlose Schweizer braucht die Insel definitiv nicht – vielleicht sollten die Jäger lieber diese abknallen, es hat ja von diesen wahrlich genug auf der Insel (analog Ihrem Vorschlag).“
…
Biker sind nicht gleich Biker, so wie wir Menschen allgemein gesehen nicht alle gleich denken, ticken und uns verhalten. Über einige Themen von unserem Hobby habe ich mich zwar immer wieder zwischen den Zeilen geäussert, aber nie darüber explizit einen Beitrag geschrieben. Trotzdem kennen wahrscheinlich alle regelmässigen LeserInnen meine Einstellung, mein Denken, meine Fahrweise.
Wir Biker sind zum Bestandteil der Freizeitaktivitäten in der Natur geworden und können uns vielerorts nicht über fehlende Akzeptanz beklagen. Dennoch soll uns bewusst sein, dass wir uns auf den Trails nicht alles erlauben dürfen und sollen, dass wir mit Hirn unterwegs sein müssen, in den Netzwerken, im normalen Leben und auch im Bikerleben. Leider gibt es tatsächlich genügend schwarze Schafe, die uns Bikern das Leben schwer machen. Sinnloses Schreddern, ohne Rücksicht auf Mensch und Trail, ist klar out!
Und was bringt das Jahr 2021?
Ganz ehrlich, mit der Coronasituation war mir oft die Lust zur Planung von neuen Abenteuern abhanden gekommen. Den Winter nutze ich vor allem für Renovationsarbeiten in meinem Haus und lasse mich etwas ins neue Bikejahr gleiten.
Das Wichtigste wird sicher wieder die Hochtourensaison, wo es einige Gipfel und Pässe zu bezwingen gibt. Die Abenteuerlust in mir wird von Jahr zu Jahr immer mehr geweckt, die Lust Neues zu entdecken, Verrücktes zu unternehmen.
Dabei nicht fehlen darf natürlich die sportliche Komponente. Ich liebe es, den Puls in die Höhe schnellen zu lassen, an die Grenzen zu kommen. Kein Wunder bin ich überzeugter Bio-Biker. Das grösste Hindernis für Höchstleistungen in den vergangenen Jahren war leider mein Rücken und das rechte Knie. Beides macht sich regelmässig schmerzvoll bemerkbar. So wünsche ich mir im neuen Jahr, unbeschwert die Sau rauslassen zu können 😁
Ich wünsche euch ein sehr gutes 2021, auf und neben dem Bike, vor allem mit bester Gesundheit, ohne Coronavirus.
Schön, wenn du auch im neuen Jahr wieder auf diesem Blog vorbei schaust, dir Inspirationen und Ideen holen kannst. Natürlich freue ich mich immer auf Kommentare, Rückmeldungen, persönliche Nachrichten.
Lieber Gruss … euer ROTSCHER
Sau cool. Da hast ja wieder einiges abgestrampelt.
Zum Glück bist du unabhängig mit deinem Camper
Wünsch ein tolles 2021
Danke, für all die schönen Berichte deiner Bike Saison.
Ich wünsche Dir und deinen Bike Kameraden auch wieder viel Spass und Gesundheit im 2021.
Dein 2020 hat ja harzig gestartet wegen dem Knie. Hast dann noch mächtig aufgedreht Roger. Dir auch ein guten Neues Jahr. Gruss Etienne
Rotscher, willkommen im neuen Jahr. Bleib gesund, bike viel und berichte weiterhin darüber. Dann wird alles gut.
Das titelbild bringt deine HT-saison wohl ziemlich genau auf den punkt, ein prise verrücktheit mit einem grinsen im gesicht *g*
Begonnen haben wir diese ja noch zusammen in der sonnenstube, danach hat sich leider nichts mehr ergeben. Neben etwas mehr normalität wünsche ich dir für das neue jahr viele schöne gipfeli, dass knie und rücken möglichst wenig zicken und hoffentlich wieder ein paar gemeinsame abenteuer, wo wir die sau rauslassen können, ohne die trails zu zershredden 😉
Danke Roger für deine tollen Tourenberichte die ich ganz „angefressen“ verfolge und natürlich auch für die GPX die ich bekommen habe.
Ich habe doch schon einiges von dir gelernt: vor allem Geduld haben und auf den passenden Moment warten!
Neben der Arbeit gibt es ja nicht ganz soviel Zeit wie ich gerne hätte um auf das Bike zu hocken, leider!!
Und ja: Es gibt schon Biker die unserem Ruf und den Trails schaden aber in höheren Lagen sind das dann zum Glück doch sehr wenige.
Ich wünsche dir auch ein unfallfreies 2021 mit viel guten Trails unter den Stollen.
Liebe Grüsse
Erika
Vielen Dank euch allen für den Kommentar, die Wünsche, etc. 🙂 Lassen wir die Saison locker angehen, um in der wärmeren Jahreszeit voll durchzustarten 😉 … ich freue mich schon auf den Frühling.
Lieber Gruss
Hoi Rotscher, das Bild hat mir wieder mal den Tag gerettet (war für mich die beste Tour des letzten Jahres)..
…und zum Hassbrief: Soweit ich es erlebt habe, ist unser südliches Nachbarland Velofahrern (auf der Strasse und am Berg) viel aufgeschlossener als sich manche vorstellen könnten 😉