Panoramafelsen

Er ist einer der ganz speziellen Gipfel im Tessin, steht aber zu unrecht im Schatten der bekannten Berge, die mit einer Bahn zu erreichen sind. Genau das macht ihn so sympathisch. Man muss ihn mit purer Muskelkraft bezwingen.

Der Tag beginnt mit Warmrollen durch diverse Tessiner Dörfer. Grosse Teile vom sonnigen Südhang sind verbaut, mit schmucken Dörfern, luxuriösen Villen und teils weniger schönen Ferienbunker.
Dann geht es aufwärts. Fast 1’000 Höhenmeter können wir auf breiten Wegen absolvieren. Dann kommt das Bike auf die Schultern, respektive auf den PeakRider.
Irgend etwas stimmt nicht, meinen plötzlich unsere ortskundigen Guides 😉 … und es geht retour. Diese Zusatzmeter dürfen wir am Nachmittag im Grotto ein zweites Mal, in angenehmeren Form, geniessen.

Fast 500 Höhenmeter sind es bis zum Sattel. Der abwechslungsreiche Pfad führt steil den Berg hinauf. Im Wald hält uns der hölzerne Genosse den Weg frei, indem er den schiefen Baumstamm vor dem Umfallen bewahrt. Später muss eine schmale und sehr abschüssige Felsenpassage passiert werden. Mit den sperrigen Bikes ist alles etwas umständlicher und kniffliger.

Auf dem Pass dürfen die Räder auf uns warten. Wir erklimmen natürlich den Gipfel.
Gut ist ein Seil montiert. Dies lindert etwas meine fehlende Schwindelfreiheit. Der Steig ist mit vielen Holzstegen und -treppen in den Felsen gebaut, richtig cool.
Der Felsenzahn ragt wie ein Pilz aus dem Boden. Oben ist er geschmückt mit einem grossen Metallkreuz und brilliert mit einem umwerfendem Panorama. Fantastisch. Die Magadinoebene und der Lago Maggiore liegt uns zu Füssen, die Weitsicht rundherum ist erste Klasse.

Der Abstieg hinunter zu den Bikes bringt für mich nochmals etwas Kribbeln in der Magengegend. Da habe ich eindeutig lieber zwei Räder unter mir.

Die Abfahrt führt vorbei an der Polenmauer, glänzt mit viel Abwechslung und hält einige Herausforderungen bereit. So mögen wir es.
Unterbrochen wird die Abfahrt nur mit dem gewollten Boxenstopp. Schliesslich müssen wir jetzt im Grotto die Entschädigung der Guides einlösen.

Es geht nochmals zur Sache. Die Schwierigkeit legt einen Zacken zu. Ein gefundenes Fressen für Technikfreaks. Es gibt kaum eine Verschnaufpause, bis wir schliesslich den Stausee erreichen. Zu beklagen haben wir leider einen Sturz mit gebrochenem Schaltauge von Ändu. Zum Glück nur Materialschaden. Aber es hätte nicht sein müssen. Mal schauen wo und wie schnell Ersatzteile zu bekommen sind. Einige Biketage stehen noch bevor.
Auf der Staumauer herrscht flaute. Niemand möchte sich am Gummiseil in die Tiefe stürzen. Wir überqueren die Mauer und versuchen möglichst die Höhe zu behalten, wieder durch die Tessiner Dörfer bis zu unserer Ferienwohnung.

Super. Ich bin richtig begeistert von unserem Panoramafelsen. Er ist definitiv viel schöner als die gut erschlossenen Touristenberge.
Morgen kommt der nächste Gipfelvergleich 😁

Danke David für die tollen Fotos von mir in Action 👍

Distanz: 40.1 km
Höhenmeter: 1’920 hm
Bahnunterstützung: Keine
Bike: Liteville 301 Mk14

1 Gedanke zu „Panoramafelsen“

  1. Da du in deinen Berichten ja jeweils keine genauen Standorte verrätst, haben sie immer etwas spannendes an sich. Da wird jeweils sofort mein Detektivsinn geweckt. Lustig zu lesen, dass du zu Fuss mit ausgesetzten Wegen ein Problem hast – kaum zu glauben, wenn ich lese was du auf dem Bike fährst.

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