das ganze Val d’Anniviers

Der Vorschlag von Pesche passt. Wir könnten das gesamte Val d’Anniviers durchfahren, vom hintersten Dorf Zinal bis ins Haupttal nach Sierre.

Der Träger am Postauto ist gefüllt. In Vissoie wechseln wir den gelben Bus und verlassen die anderen BikerInnen. Kaum sind wir ausgestiegen, werde ich wieder erkannt, oder eher mein Bike. Fast genau vor einem Jahr war ich mit einer Gruppe von Bernern im Wallis unterwegs. Mit dabei war auch Tom, der heute die Gegend mit den Wanderschuhen geniesst. Schön euch getroffen zu haben 😊
Jetzt noch kurz einen Kaffee und ab in die Höhe. Der Kellner erspäht mein Garmin GPS und fragt gleich nach Hilfe und bringt sein Gerät. Klar, auch das haben wir noch erledigt. Nochmals ein spendierter Espresso, dann aber nichts wie weg.

Die ersten Höhenmeter sind noch fahrbar. Dann wird der Karrenweg immer steiler. Nur Rolf behauptet sich grösstenteils auf dem Carbongaul. Sein neues Bike hat wohl einen versteckten Motor.
Endlich erreichen wir den Höhenweg. Im steten Auf und Ab mit vielen tollen Trails und knackigen, knapp fahrbaren Geröllpassagen, spulen wir den ersten Teil vom Val d’Anniviers bis zum Hotel Weisshorn ab. Auch die Pause darf natürlich nicht fehlen. Und ja, auch hier leuchten die goldigen Lärchen in unsere Herzen. Herrlich.

Gut dürfen wir das Tal in voller Länge mit wunderschöner Natur und heissen Trails geniessen. Da lohnt sich jeder Schweisstropfen, jeder Fussmarsch. Andere Biker, umhüllt von Protektoren und eingezwängt in einen Vollvisierhelm, geben sich den ganzen Tag mit einem Hang zufrieden. Naja, das ist das Leid der Bahnenbiker. Ich möchte um keinen Preis tauschen.
Gut lassen wir die Bergstation Tignousa schnell hinter uns. Vor unseren Rädern eröffnet sich das Trailparadies, ein echter Spielplatz für Naturbiker.

Chandolin ist ausgestorben. Kein Restaurant hat offen um unsere Kehlen zu befeuchten. Da bleibt nichts anderes übrig als den Wassertank zu füllen und die Tour fortzusetzen. Pesche hat einen super Trail auf Lager. Im Nu sind wir begeistert. Durch den goldigen Wald, entlang der Felswand, über die Hängebrücke und im Sturzflug Richtung Tal.
Einzig einen Plattfuss von unserem Schlauchfahrer kann uns aufhalten. Auf dem schmalen Suonentrail ist der Schlauchwechsel innert Rekordzeit vollbracht, fast wie die Profimachaniker 😉
Während die Autostrasse in einigen Kehren an Höhe gewinnt, führt unser Trail ohne Umwege, fast schnurgerade ins Tal. Ein letzter, vergessener Trail, dann einige Treppenstufen und schon stehen wir auf der Brücke über die Rhone.

Eine super Tour durch das gesamte Val d’Anniviers. Wer das Gefühl hat, es gehe nur abwärts, hat weit gefehlt. Die Tour benötigt einige Körner, ist jedoch landschaftlich und auch trailmässig ein Erlebnis.

Danke Pesche und Rolf für die beiden super tollen Biketage 👍 … sehr gerne wieder. Ich denke, auch nächstes Jahr wird es ein Camper-Weekend geben 🚐🚐

Distanz: 37.0 km
Höhenmeter: 1’242 hm
Downhillmeter: 2’340 dm
Bike: Liteville 301 Mk14

5 Gedanken zu „das ganze Val d’Anniviers“

  1. Das wars jetzt wohl mit den bergen für dieses jahr, da hattet ihr die letzte möglichkeit ja nochmals voll und ganz ausgekostet 8) Der höhenweg ist super, vor allem wenn alles so goldig strahlt wie hier. Wir sind diesen vor kurzem auch noch in der gegenrichtung gefahren, als dessert nach dem 3k-panoramabänkchen.

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  2. Wie schon am ersten Tag wiederum ein unvergesslicher Tag in den Walliser Alpen. Dieses Wochenende haben wir voll aufgesaugt, so dass man an kalten Wintertagen noch davon zehren kann. Ja leider war’s das wohl, aber nach der Saison ist ja bekanntlich vor der Saison. Jetzt ist mal Pause angesagt, die Ideen für nächstes Jahr sind aber bereits vorhanden. Dabei sind natürlich auch ein paar Sachen mit dem Camper, und hoffentlich auch wieder in Gesellschaft einiger guter Kollegen.

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