Aletscharena

Es ist schon einige Jahre her, als ich den riesigen und wunderschönen Aletschgletscher von nächster Nähe erleben durfte. Daher stand der Besuch der Aletscharena schon letztes Jahr auf meiner ToDo Liste.
Dieses Oktober-Wochenende verspricht gute Bikeverhältnisse. Los geht es mit dem Camperbüssli nach Fiesch.
Natürlich wäre es schön, wenn ich nicht alleine unterwegs sein muss. Und oha, mein Wunsch findet grosses Echo. Wie genial, dass heute Martina, Alexander, Ändu und Sven ebenfalls etwas Gletscherfeeling erleben möchten 👍

Wir treffen uns in Mörel bei der Luftseil- und Gondelbahn. Ich düse von Fisch die Strasse runter, um die Freunde in Empfang zu nehmen.
Der schwebende Shuttle erspart zu einem günstigen Preis über 1’000 Höhenmeter. Da wäre jeder Schweisstropfen pure Verschwendung.
Durch die Ferienorte Riederalp und Bettmeralp geht es flot voran. Erstes Ziel ist die Fiescheralp. Eigentlich habe ich geplant, auf der breiten Alpstrasse das gesamte Plateau zu durchqueren. Vor lauter plaudern ist mir entgangen, dass wir uns nicht mehr auf dem Track befinden … oder haben wir einfach die ersten Trails gerochen? Entlang dem Hang führt ein toller Pfad, inkl. ein paar Fusspassagen.

Fiescheralp, Zeit für eine Kaffeepause.
Der bevorstehende Aufstieg ist kurz und schmerzlos. Die Kiesstrasse endet beim Tunneleingang. Nur noch dieser Stollen trennt uns vom Blick auf die grossen Eismassen. Von der Gletscherstube erfreut der steinige Trail runter zum Märjelensee. Die riesigen und glatten Felsen sind ideal für eine Pause mit 1a-Panorama. Von hier überblickt man fast den gesamten Gletscher, bis hoch zum Konkordiaplatz. Die Felsen verleiten aber auch zum rumspielen mit dem Bike und für ein paar Fotos 😎

Der Trail entlang vom Gletscher ist auch bei Wanderer beliebt. Also immer schön freundlich sein, grüssen und Geduld zeigen … auch wenn sich jemand störrisch und verärgert zeigt. Es gibt halt auch Menschen, die man nicht verändern kann, die sich lieber empören anstelle die einmalige Natur zu geniessen.
Die Passagen zu Fuss gehören dazu und mindern das Erlebnis keineswegs. Wegen dem instabilen Hang, ist ein Abschnitt vom Pfad gesperrt. Ideal für uns, endlich freie Fahrt. Kurz vor Moosfluh reihen wir uns in den Menschenmassen ein. Da gibt es sogar ausländische „Seilschaften“ die mit Bergführer auf dem einfachen Wanderweg unterwegs sind. Der Anführer selbstverständlich mit riesigem Rucksack, Seil und schweren Wanderschuhen, als käme er gerade von einer Klettertour. Kein Wunder fühlt sich der gelangweilte, einheimische Bergführer etwas überflüssig, als wir mit dem Bike mit viel Freude vorbeiradeln.

Bei der Moosfluh gibt es nochmals eine kurze Pause.

Natürlich ist mir auf der Moosfluh sofort die Beschilderung aufgefallen. Einerseits möchte man hier die Biker als zahlende Gäste haben, möchte ein Bikemekka sein, aber sie andererseits trotzdem von einigen Trails fernhalten. Schon bei der Gletscherstube hatte es ein dezentes Bikeverbot. Hier auf der Moosfluh ist der Trail zur Riederfurka sehr gut sichtbar mit einem Verbot ausgeschildert (keine amtliche Tafel). Ich frage kurz bei der sympathischen Dame in der Luftseilbahnkabinenbar nach. Ich spüre sofort, dass sich die Menschen hier oben zu diesem Thema gar nicht einig sind und sich lieber nicht äussern möchten. Das Verbot ist wohl ein Kompromiss an einzelne Leute und/oder Organisationen, um den Frieden zu bewahren. Aber der Trail wird trotz Verbot von den Bikern befahren … von uns auch 😇

Der Weg ist ein genialer Spielplatz für die grossen Kinder. Wäre schade gewesen, hätten wir ihn ausgelassen. Aber bitte beachtet, nur befahren wenn nicht viele Wanderer unterwegs sind. Unser Vorteil war sicher, dass die Riederfurka geschlossen war, und es somit kaum Fussgänger hatte. Allenfalls könntet ihr Probleme mit der Naturschutzorganisation, welcher die schöne alte Villa gehört, bekommen 😉

Die Villa lassen wir hinter uns und steuern zur Riederalp, wo sich unser Kreis schliesst. Kurz den Trail checken und weiter geht es. Jetzt ist richtiges Downhillgefühl angesagt.

Eine tolle Runde, die natürlich vor allem wegen dem imposanten Aletschgletscher glänzt. Aber auch richtig cool, dass ich aufgestellte Begleitung hatte. Danke euch fürs mitkommen. War genial 👌

Für ein Abschlussbierchen reicht die Zeit locker. Martina und Sven treten anschliessend den Heimweg an. Ändu und Alexander sind auch Morgen mit von der Partie. Für uns heisst es gemütlich und lecker Nachtessen.

Distanz: 43.7 km
Höhenmeter: 907 hm
Downhillmeter: 2’319 dm
Bike: Liteville 301 Mk14

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