Cabrio-Mountain

Die ursprüngliche Tourenidee haben Alexander und ich auf nächstes Jahr verschoben. Ein guter Grund um wieder in die Zentralschweiz zu kommen.
Ein würdiger Ersatz steht auf dem Tagesprogramm. Der Berg ist vor allem durch seine spezielle Luftseilbahn bekannt. Die Gondel ist zweistöckig und oben als Cabrio konzipiert. Sicher ein ganz besonderes Feeling, damit durch die Luft zu schweben. Wer jetzt an einen lockeren Shuttletag denkt, liegt vollkommen falsch. Bikes werden nicht transportiert, sind oben auf dem Berg nicht willkommen und teils Abfahrten sind mit einer speziellen Tafel geschmückt.

Eine angenehme Alpstrasse lässt die ersten 750 Höhenmeter locker bewältigen. Dann folgt ein Trail. Dieser ist anfangs mit genügend Power zu einem grossen Teil fahrend zu bezwingen. Aber er fordert einiges an Kraft und Konzentration. Neben dem Pfad geht es in die Tiefe.
Zwischen den Bäumen können wir die tolle Aussicht auf den Vierwaldstättersee bereits erahnen.

Ab der Ahornhütte ich nicht mehr viel fahrbar. Das Bike kommt auf die Schultern. Wir erreichen bei Blatti den Grat. Und endlich haben wir den ersten freien Blick ohne störende Bäume, nicht auf den See, aber in die Berge.

Nach der kurzen Aussichtspause schwingen wir uns wieder auf das Bike. Erst bei der Rinderalp müssen die Schuhsohlen den Job der Stollenreifen übernehmen. Je höher wir dem Ausflugsgipfel näher kommen, umso mehr Leute sind anzutreffen.

Oben beim Restaurant und der Luftseilbahnstation haut es uns fast um. Die Ausflügler schwärmen in grossen Massen umher. Es sind alle Nationalitäten anzutreffen. Hier ein Foto, dort ein Selfie. Innerhalb wenigen Metern wechselt man von der Einsamkeit in die Menschenmenge, von der Natur ins Disneyland.
Eine dezente Tafel macht dem Biker klar, dass er nicht erwünscht ist. Wir lassen unser Gefährt unterhalb vom Restaurant stehen und erzwingen den Aussichtspunkt zu Fuss.
Trotz dem Massentourismus, die Rundumsicht ist fantastisch, hammermässig.

Zum Glück verteilen sich die Leute zwischen Restaurant und Gipfel recht gut. So finden wir ein ruhiges Plätzchen für unsere Mittagspause.

Die Bikes warten geduldig auf uns. Jetzt sind sie gefordert. Die Schlüsselstelle über einen felsigen Grat ist geschafft. Dann folgen ein paar entspanntere Meter, bevor die Welt der Kehren beginnt. Unter der Luftseilbahn schlängeln wir uns durch den schmalen Pfad. Der Trail ist ein wahrer Genuss und für uns durchwegs fahrbar. Einfach unglaublich dieser Weg, einer zum Verlieben.
Bei der Mittelstation bestaunen wir den gewaltigen Masten der Luftseilbahn. Die überdimensionale Grösse ist der besonderen Konstruktion der Gondel geschuldet. Dort befinden sich die Führungsrollen- und seile seitlich der Kabine, um oben ein möglichst pures Cabriofeeling geniessen zu können. Die Station der alten Drahtseilbahn erscheint im Gegensatz richtig herzig und klein.

Weiter geht der Trail. Er glänzt mit vielen Stufen und Treppen. Kurz vor Chälti passieren wir diese spezielle Tafel mit dem Velo im roten Ring. Meine Tafelkenntnisse sind nicht besonders gut, also weiter in der Falllinie. Bei der Talstation der Luftseilbahn gibt es einige Meter auf der breiten Strasse bevor das Finale auf grünem Untergrund zurück nach Stans führt.

In Stans steuern wir ein Gartenrestaurant an. Diese Gipfelbesteigung müssen wir begiessen. Das war eine richtig spezielle Tour. Normalerweise trifft man in tiefen Lagen mehr Leute an als auf dem hohen, einsamen Berggipfel. Hier ist es gerade umgekehrt, dem Cabrio sei Dank. Trotzdem, die unzähligen Kehren und Treppenstufen in der Abfahrt haben sich mehr als gelohnt.

Danke Alexander für die super Tour und die Rotscher-Fotos 😁

Distanz: 25.8 km
Höhenmeter: 1’471 hm
Bike: Liteville 301 Mk14

1 Gedanke zu „Cabrio-Mountain“

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