Schächental-Loop

Hans hat die Tour rund um das Schächental im Urnerland vor einigen Jahren abgefahren. Eine Wiederholung wäre angebracht. Die kurzfristige Anfrage kommt gerade gelegen. Auf in eine fast neue Gegend.

Zwei Sektionen der Gondelbahn führen von Bürglen hinauf nach Ruegig. Schon stehen wir am Fusse vom Chinzig Chulm, den ich schon überquert hatte. Das bleibt für heute aber der einzige bekannte Fleck.
Nach einer Einfahrstrecke auf Kies, wird dieser zum Pfad, entlang dem Schächentaler Höhenweg, immer schön Richtung Klausenpass.
Ich war der Meinung, dass wir dank Bahnunterstützung fast nur abwärts rollen können. Weit gefehlt. Ein typischer Höhenweg mit viel Auf und Ab, sogar mit Schiebepassagen. Aber die gewaltige Bergkulisse entschädigt für viele Schweisstropfen.

Jetzt im Sommer hat es auf fast jeder Alp eine Wirtschaft. Bei der Heidmanegg können wir nicht mehr widerstehen.
Danach führt die Kiesstrasse hinab zur Passstrasse vom Klausen. Sollen wir dem Asphalt folgen oder den Trail nehmen. Wir entschieden uns für den Trail. Naja, diese Höhenmeter wären mit der anderen Variante einiges einfacher gewesen. Nicht alles ist durch die Kuhweiden fahrbar.

Auf dem Klausenpass treffen sich Autofahrer, Motorradfahrer und Gümmeler. Soll ich mein Bike gegen diesen Töff tauschen?

Von der Passhöhe geht es nochmals 100 Höhenmeter aufwärts zum Chammli. Diese Gegend bietet ganz spezielle schneeweisse Felsen, mit Spalten und Spuren der Gletscherzeit. Wir knipsen unsere Fotos und verdrücken die mitgenommenen Brötchen. Auf diesen Felsen könnte ich noch stundenlang liegen und die Sonne geniessen.

Im Hinterkopf, dass es fast nur noch abwärts geht, lässt sich die Pause gut beenden. Die nächste Etappe hat es in sich. Zwei Schlüsselstellen sind zu bewältigen, den Chammlitritt und das Hüenderli. Die Spitzkehren thronen zum Teil über einer senkrechten Felswand. Diese ist erst von unten so richtig wahrnehmbar. Ich würde hier meinen, Nulltoleranz.
Ansonsten bietet der Weg tolle Abwechslung und immer wieder fordernde Stellen.

Fast unbemerkt sind wir ins Brunnital abgeschwenkt. Ganz hinten endet das Tal mit einer mächtigen Felswand, einer fantastischen Kulisse. Bei der gleichnamigen Alp gibt es nochmals einen Stop.
Bevor es in den Schlussabschnitt geht, füllen wir den Rucksack mit einem leckeren Alpkäse. Ich staune nicht schlecht über den Preis. Bei uns im Flachland würde dieser im Laden mindestens das doppelte kosten.

Entlang vom Bach geht es rasant nach Unterschächen.

Zurück im Schächental, müssen wir nur noch talauswärts fahren. Hans hat in der Tourenplanung auf der Karte einen Pfad entdeckt. Er soll die gute Trailbilanz nicht schmälern. Wir folgen dem GPS durch das hohe Gras. Dort eine Wegspur. Was auf der Karte so schön flach ausschaut, entpuppt sich als zäher Fehlgriff. Der Pfad führt durch einen steilen Abhang, nur teils fahrbar, gespickt mit stetem Auf und Ab. Ich kann es noch locker nehmen mit meinem leichten Bio-Bike. Hans hat hier mit seinem E-Hobel schon einiges mehr zu kämpfen.
Wir sind froh, bei Spiringen endlich die Strasse erreicht zu haben. Auf den letzten Metern lassen wir die Stollen auf dem Asphalt surren.

Das Schächental ist landschaftlich wunderschön, aber auch rauh. Die Biketour darf trotz Bahnunterstützung nicht unterschätzt werden. Es gibt einige Laufpassagen. Zudem ist eine gute Bikebeherrschung von Vorteil und steigert den Spassfaktor. Einziger Schwachpunkt ist, dass es ab Unterschächen keinen vernünftigen Weg talauswärts gibt.

Danke Hans für den super Biketag. Es ist doch herrlich, wenn man am Freitag auf das Bike sitzen kann, während andere im Büro sitzen 😉

Distanz: 42.2 km
Höhenmeter: 1’014 hm
Downhillmeter: 2’049 dm
Bike: Liteville 301 Mk14

3 Gedanken zu „Schächental-Loop“

  1. Ja gerne geschehen Rotscher. Wirklich keine Tour für Jedermann. Aber ganz tolle Bilder hast Du geschossen. Man merkt das Profis am Werk sind. Für mich war die Tour Grenzwärtig, aber im Nachhinein trotzdem ein einmaliges Erlebnis. Als nicht Top Biker hat es schon einige Laufpassagen mehr zu bewältigen. Danke für deine kurzfristige Zusage. Happy Trail. Vivalagrscha.

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  2. Danke Rotscher für den tollen Bericht und die schönen Fotos. Als Bio Biker hattest du wohl mehr Spass 🙂 Würde ich mir auch mal gerne unter die Räder nehmen. Könntest du mir den GPX schicken?
    Liebe Gruess Erika

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  3. Es gibt sie doch noch die heile schweiz, ein herrliches fleckchen wunderbar intakte natur. Ich bin die tour letztes jahr gefahren und war genauso begeistert wir ihr, auch mir hatte es die steinlandschaft beim Chammli besonders angetan.

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