Trailsehnsucht

Das Wetter ist mit purem Sonnenschein und gut 20 Grad fast sommerlich, das Tenu kurz-kurz. Ich musste unbedingt wieder mal ins Wallis, dem Alltag und Arbeitsstress entfliehen … und wieder mal richtige Trails rocken.

Tag 1: Ich bin klar zu übermütig. Über 1’200 Meter fängt der Schnee an. Schon bald stapfe ich durch die tiefe weisse Pracht. Innert kürzester Zeit sind die Füsse durchnässt. Endlich mein Trail. Naja, ein vorwärtskommen ist nur sehr mühsam möglich. Das Vorderrad vergräbt sich immer wieder im Schnee. Dann wird es endlich grüner, die Gräser spriessen, mein Tempo steigt, das Herz hüpft, der Winter vergessen.
Das war schon mal ein Vorgeschmack auf die Berge.

Tag 2: Rock’n Roll. Trails vom Feinsten. Bekannte, schon lange nicht mehr gefahrene und neue Entdeckungen. Meine Trailsehnsucht wird wunderbar abgebaut.
Trotz der Luftseilbahn nach Jeizinen ergeben sich bis am Schluss vom Tag ordentlich Höhenmeter. Und herrlich wie man in der Gegend rum kommt. Von Jeizinen bis Leuk und Albinen, und auf der anderen Talseite von der Bhutan-Hängebrücke bis zum vorderen Teil vom Val d’Anniviers.
Dieser Trailtag hat mächtig gerockt, Balsam für die Bikerseele.

Tag 3: Ich meide wenn möglich die klassische Südrampe. Aber oberhalb dieser bekannten Bahnlinie ist es sowieso viel schöner. Die Alp Tatz mausert sich langsam zu einer meiner Hausstrecken.
Der Start beginnt in Eischoll, bei den schmucken, seltenen Lichtblumen. Nach dem langen Aufstieg über Hohtenn, liege ich am höchsten Punkt meiner Tour in die Wiese und speichere während einer vollen Stunde herrliche Solarenergie.
Der Downhill ist immer ein Genuss. Ein kleines Stück folge ich diesmal der Südrampe. Heute will mein Liteville über den östlichen Trail runter nach Niedergesteln.

Ein solches Wochenende ist genial. Danach ist man wieder richtig gut geerdet. Der hektische Alltag relativiert sich, das Gemüht ist zufrieden, die Sehnsucht gestillt. Von mir aus könnte jedes Weekend so sein.

1 Gedanke zu „Trailsehnsucht“

  1. Mega coole Ecke, direkt vor unserer Haustür (Ferienhaus). An der gesamten Flanke kann man sich über mehrer Km von Crans Montana bis nach Fiesch müde fahren 😉

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