10’000 km Liteville H-3

Etwas mehr als 2 Jahre sind vergangen, als ich nach vielen Jahren Fully das Experiment Hardtail startete. Dazwischen liegen 225 Aktivitäten mit 10’000 Kilometern … und sehr viel Freude, Spass, Liebe.

Ich habe vor dem Kauf nicht erahnt oder erwartet, dass ich so viel auf dem H-3 sitze. Bei mir zu Hause im hügeligen Gebiet benutze ich fast nur das Hardtail, das Fully bleibt im Stall. Aber wieso? Wenn ich das selber wüsste. Es macht einfach Spass. Einen sehr grossen Teil trägt die Geometrie dazu bei. Es ist eben nicht nur ein Hardtail, im Sinn von einem Racebike, nein, es ist eher ein ungefedertes Enduro. Mit dem Ding kann ich alle technischen Passagen fahren wie mit dem Fully auch, kann Fahrtechnik/Trial üben, mit vollem Vortrieb die Höhenmeter erspurten, es abwärts krachen lassen, den Winter mit Snowriden geniessen, …
Ein Bike für alles, einfach mit reduziertem Komfort.

Ja, das Bike hat naturgemäss keinen Dämpfer, viel weniger Lager, und somit viel weniger Technik oder Verschleissteile. Ein Bike zum fahren, fordern, rüpelhaft damit umgehen …
Es braucht eindeutig weniger Pflege. Für mich ideal im Alltag, auf der Feierabendrunde … Vor allem bei matschigen Verhältnissen ist die Wahl vom Bike eine klare Angelegenheit.

Aus Angst vor den harten Schläge vom Hinterteil, habe ich das H-3 mit 2.8er Plusreifen aufgebaut. Diese sind damals ziemlich in Mode gekommen. Als zusätzliche Sicherheitsmassnahme, versteckt sich im Reifeninnern das Procore. Oh ja, das macht das Hardtail zum schweren Bummerchen. Das ist klar zu spüren und teils auch hinderlich. Ich bin nicht der Gewichtsfetischist, aber ein paar Gramm weniger auf den Rippen wäre auch gut.
Somit steht nach 10’000 Kilometern der erste richtige Umbau statt. Das Procore fliegt raus, und montiert werden maximal 2.6er Reifen. Ich bin schon gespannt auf den Unterschied … und auf den ersten Durchschlag 😁

Nach dieser Zeit muss ich klar feststellen, ich würde das H-3 sofort wieder kaufen.
Danke dir, mein H-3 für diese tollen 10’000 Kilometer. Ich möchte dich nicht mehr missen. Auf die nächsten 10’000.

Und wie bist du unterwegs? Eingefleischter Fullyfahrer? Oder auch ein Hardtail im Fuhrpark? Oder sogar Gravelfreek?

13 Gedanken zu „10’000 km Liteville H-3“

  1. Ich hatte mal ein Santa Cruz Chameleon. Das fand ich ziemlich gut, aber das war kein wirkliches Trailhardtail so wie das H3. Ich hätte gern wieder ein Trailhardtail, aber zwei Bikes müssen reichen. Eines davon ist ein Rocky Mountain Vertex, das ich ein bisschen in Richtung Trail gepimpt habe, aber es ist eben nicht wirklich trailtauglich.

    Warst Du mit dem H3 schon mal in den richtigen Bergen? Bikebergsteigen mit H3?

    Es grüsst der Michi

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    • Hallo Michi. Ich habe das Bike auch schon mit ins Wallis genommen. Richtig Bikebergsteigen war es nicht, aber sonst alpine Trails. Je schneller die Trails, umso mehr wäre ein Fully angebracht. Lange Abfahrten mit 1000 hm am Stück und mehr, gehen an die Substanz und bremsen etwas den Spass. Aber im technischen Gelände hat man mit dem H-3 fast keine Abstriche.
      Da ich zwei Bikes zur Auswahl habe, bevorzuge ich in den Bergen schon das Fully 🙂 Ein bisschen Sofagefühl ist auch sehr schön 🙂

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    • Mit diesem Artikel hast du bei mir den richtigen Nerv getroffen. Von 1998 bis 2011 war ich (auch aus Budgetgründen) Hardtailfahrer. 2011 habe ich mir dann mein Traumbike verwirklicht (LV 601 MK I, 190 mm Federweg)… und bin – bis zum Diebstahl aller meiner Bikes – nie so richtig warm damit geworden. Die Kettenlinie der anfänglichen 3×9 Antriebskonfiguration ließ sich quasi nicht korrekt einstellen. Die Abstimmung des viel zu weichen Fahrwerks war nervtötend und die Reinung der vielen Schmutzecken einfach nur grauenhaft.
      Jetzt – nach dem Diebstahl und in einer anderen Lebenssituation (zwei kleine Co-Piloten im Streitwagen) – bin ich wieder zu einem Hardtail zurückgekehrt: Ein Cube Reaction 2018 TM mit ähnlichem Trail-Setup, d.h. Fox 34 mit 130 mm, 2,6“ Nobby Nic und 1×11 Antrieb.
      Schon die erste Fahrt machte mehr Spaß als alle Touren mit den Endurofully.

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  2. Beides, fullyfahrer aber auch eingefleischter hardtailfan 8)

    Da beschreibst die vorteile hier ziemlich gut: fahren, fordern und wenig pflegen … und keine lager die schon nach einem halben jahr korrodiert sind 😉
    Ich auch fahre die meisten kilometer im jahr auf meinen beiden hardtails, bin aber da schon eher der gewichtsfetischist. Ich liebe mein racehardtail, es ist leicht und fliegt förmlich über die trails, alles ist so direkt und ungefiltert, jede pedalumdrehung wird ohne verlust in vortrieb umgesetzt.
    So ein H-3 wäre natürlich noch die ideale ergänzung und würde bei mir die luke zwischen fully und racehardtail schliessen. Aber auch ein gravelbike würde mich reizen … mal schauen was als nächstes kommt *g*

    Auf die nächsten pannenfreien 100000km mit deinem H-3 😉

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  3. Hey danke euch für die Kommentare. Cool dass ich nicht der einzige Spass-Hardtailfahrer bin 🙂 Ich wünsche jedenfalls allen, egal ob mit oder ohne Federbein, oder sogar Graveler, ganz viel Freude am Biken.

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  4. Moin,

    getreu dem Motto n+1, fahre ich derzeit RR, Gravel, Fully und Hardtail. Wobei das Hardtail (Cube Reaction) mit 3 x 10 und einigen Lebensjahren nun mal nach einer Nachfolge schreit: H-3 MK3 wird in Kürze geordert. Die Lieferzeiten sind ja momentan ein Graus. Aber was soll’s. Verknappung erhöht die Nachfrage, das Haben-Wollen-Gefühl und den Preis…

    Für die längeren Schotter-Touren bevorzuge ich eindeutig das Gravel Bike, für Downhill und „richtige“ Trails das Fully. Aber es gibt halt auch so Tage dazwischen, wenn man einfach mal ohne Plan losfährt. Und dafür soll das neue Hardtail sein.

    Greetz
    Joey

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    • Hallo Joey. Cool so viele Räder 🙂 Ich habe dir nach meinen Erfahrungen einen Tipp; montiere keine Plusreifen. Ich war überrascht als ich vor einigen Wochen auf normalere Reifen gewechselt habe, noch verspielter. Und einen wichtigen Hinweise habe ich auch; Vorsicht, das H-3 macht süchtig 😉

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      • Klar – je breiter der Reifen, desto mehr Gewicht, desto träger… daher bin ich auch gerade beim Gravel von 650B mit breiten Puschen (2,1″) auf 700×37 gewechselt. Ist härter, weil weniger „Federung“, aber deutlich spritziger…

        Auf die Sucht freue ich mich schon 🙂

        joey

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        • Ein kleines Update zum Thema Liteville:
          Noch nie hat mich ein Hersteller dermaßen verarscht, belogen und im Regen stehen gelassen, wie Liteville!
          Die festen Lieferzusagen wurden nach verstreichen das Termins mit mehr als fadenscheinigen Begründungen verschoben und auch diese Verschiebungen nicht eingehalten. Und nachdem ich das auch auf Facebook thematisiert hatte, weigerte man sich mir schriftlich zu antworten…

          Fazit: ich fahre jetzt ein Santa Cruz Chameleon und bin damit super zufrieden.

          Und kann nur empfehlen, ein Liteville zu kaufen, wenn es schon zum Anfassen vor einem steht. Sonst verliert man Zeit mit Warten auf Nix.

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          • Ja, das Thema Wartezeit ist wohl die grösste Krankheit von Liteville. Seit meinem ersten Liteville (301 Mk8) bis heute hat sich dabei nichts verändert. Meistens wenn eine neue Serie auf den Markt kommt, muss damit gerechnet werden. Beim H-3 war es ebenso. Die anderen beiden Bikes (301 Mk11 und Mk14) habe ich nur gekauft, da sie lieferbar waren. Das würde ich auch allen interessierten Käufern empfehlen.
            Beim Kauf vom H-3 habe ich die Wartezeit gerne akzeptiert. Zu diesem Zeitpunkt gab es von solchen Bikes nur eine sehr kleine Auswahl. In der Zwischenzeit haben einige Hersteller den Markt von den Allzweck-Enduro-Hardtail entdeckt. Es muss also nicht zwingend ein Liteville sein 😀

    • Hallo Klaus.
      Der Rahmen ist eloxiert. Da dies ein elektrochemischer Prozess ist, ist die Farbe sehr von der Zusammensetzung vom Farbbad abhängig und kann stark variieren. Wenn man bezüglich Farbe sicher sein möchte, muss ein Muster vom Eloxierer besorgt werden.
      Ich habe den Rahmen bei TF-Bikes in Österreich fertig eloxiert gekauft. Sie bezeichnen die Farbe als Azurblau.

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