Argentinier

Am zweiten Tag wollten Rolf und Kurt einen weiteren Klassiker fahren, die Tour über Becs de Bosson, ober auch unter dem Namen Argentinier bekannt. Wir weiten die Tour noch etwas aus und nehmen vor allem den viel schöneren Aufstieg zum Pas de Lona.

Begonnen hat alles in Sierre, beim neuen Postautobahnhof. Die drei Haken für unsere Bikes sind reserviert, das Ticket online gelöst. Es kann losgehen.
Die Fahrt mit dem Poschti ist lohnenswert. Das Val d’Anniviers muss über eine enge Strasse und viele Kurven erreicht werden. In Vissoie ist Umsteigen angesagt. Hier herrscht reger Betrieb … und ja, die Biker sind wohl wie fast immer in der Überzahl.

Von Grimentz lösen wir für satte 25 Franken eine Bergfahrt mit der Luftseilbahn auf den Sorebois. Sorry, aber da lassen sich die Walliser ihre neue Bahn vergolden.
Der erste Trail runter zum Stausee Lac de Moiry glänz vor allem mit dem Panorama auf den türkisblauen See. Der Pfad wurde ganz neu gebaggert. Klar, Unterhalt muss auch wieder mal sein, aber für mich ist er für den fetten Fahrpreis der Luftseilbahn völlig uninteressant geworden. Nur die unteren Abkürzungen vom breiten Alpweg waren super und haben etwas entschädigt. Das nächste Mal spare ich mir das Geld und fahre direkt zum Stausee hinauf.

Nach einem Kaffee am Stausee rollen wir über die imposante Betonmauer. Dann geht es aufwärts. Die Alpstrasse ist super zu befahren und führt zum Basset de Lona. Nach einer kleinen Abfahrt passieren wir zwei Bergseen. Leider haben die Wolken eine etwas trübe Stimmung in die sonst wunderschöne Landschaft gezaubert. Dann folgt der Schlussanstieg zum Pas de Lona.

Ich finde diesen Aufstieg viel schöner als jener über das Skigebiet von Grimentz. Die Konsequenz daraus ist jedoch, dass wir bis zur Cabane des Becs de Bosson das Bike einige Höhenmeter schultern müssen. Für mich loht sich dies klar, nur schon wegen den seltenen Edelweissen am Wegrand.
Als Info, der Uphill über Bendolla zur Hütte ist einfacher und weniger anstrengend. Die Tour kann aber auch so erfolgen wie wir sie gefahren sind, aber vom Pas de Lona direkt in die Abfahrt einbiegen, ohne Besuch der Hütte. Auch diese Variante ist absolut lohnenswert.

Auf der Hütte gibt es eine feine, warme Suppe. Ideal bei diesem kühlen und verhangenen Wetter. Die Wolken ziehen vorbei, geben zwischendurch die Sicht auf die umliegenden Berge frei und zaubern eine tolle Stimmung in die Landschaft.
Wir lassen uns nicht beirren und setzen unsere Tour fort. Dann macht Rolf einen Abflug in die Steine. Zum Glück ist alles glimpflich abgelaufen. Dennoch fährt unmittelbar danach eine Unsicherheit mit. Auch diese ist bald vergessen, die Trails sind zu schön. Nach dem steinigen Untergrund folgen die schmalen Pfade über die Wiesen. Immer wieder sind wir gefordert. Definitiv keine Anfängerroute.

Wir sausen talwärts. Nach Suen wird es richtig steil. Der Trail führt in der Falllinie bis zum Bach runter. Irgend wann gleicht er nur noch einem grobschottrigen Kanal. Der erste Teil ist noch fahrbar, dann ist für ein paar Meter fertig lustig. Dieser Abschnitt ist nicht das Gelbe vom Ei.

Auf der anderen Talseite müssen nochmals einige Höhenmeter überwunden werden, bevor wir in die Bisse de Fan einbiegen können.

Aus meiner Sicht lohnt sich die Querung vom Tal nicht. Zwar ist der Trail der Bisse entlang ganz schmuck, aber nicht der Mühe wert.

Cool Rolf und Kurt, dass wir diese beiden tollen Tage im Wallis zusammen geniessen durften. Die nächste Saison kommt bestimmt … 😁

Distanz: 52.6 km
Fahrzeit: 4:58 h
Höhenmeter: 1’421 hm
Downhillmeter: 3’502 dm
Bike: Liteville 301 Mk14

 

5 Gedanken zu „Argentinier“

  1. Habe mich beim blick von der Lona-seite aus noch gefragt, was dort wohl für eine autobahn über dem stausee durch den hang führt. Ich bin vom Pas de Lona aus direkt abgefahren, dann aber von l’A Vieille aus in richtung Evolene, auch eine durchaus lohnenswerte variante 😉

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  2. Drum kombiniere ich den Argentinier mit dem Brasilianer. Von Lovegno aus ein wenig hoch und dann zum Brasilianer rüber queren.
    Ist für mich die trailigste Variante.

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  3. Sali Rotscher

    Wieder ein schöner Bericht. Danke für die Info zum Sorebois. Also, dort muss ich dann nicht mehr hin. Wie Du sagst, dann gleich rauf zum Lac de Moiry.

    Happy trails, bernhard

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