Nanzlicke und Gibidum

Kaum ist der Sommer vorbei, geht es Schlag auf Schlag. Der Herbst ist im Anzug, jedes Wochenende muss genutzt sein. So bin ich Mitte September wieder im Wallis anzutreffen.

Mit Rolf und Kurt besteige ich in Brig den gelben Shuttle, der uns auf den Simplonpass bringt. Die einzigen Biker sind wir auf dieser Strecke natürlich nicht. Die Zweiräder sind vom Anhänger abgeladen, und schon geht es los. Den grossen Steinadler lassen wir in guter Sichtdistanz stehen und peilen den Hopschusee an. Ab dort führt unser Trail stetig aufwärts. Ein grosser Teil ist mit genügend Saft in den Beinen fahrbar. Der Rest legen wir zu Fuss zurück. Im Aufstieg heisst es plötzlich; he,du bist doch der Rotscher. Solche Momente sind einfach cool, wenn durch meinen Blog neue Begegnungen stattfinden. Wir sehen uns sicher wieder mal auf dem Bike 😉
Die Wege trennen sich bald. Wir folgen der klassischen Route bis hinauf zur Üsseri Nanzlicke.

Eine lange Pause machen wir nicht. Wie fast immer, zieht hier oben ein steifer Wind über die Kuppe.
Jetzt können wir endlich die Beine etwas baumeln lassen. Der Trail führt immer leicht abwärts. Ideal um in den Flowmodus zu kommen.
Die Strecke bis zum Fulmoos zieht sich in die Länge. Vor allem ist der hintere Teil nicht mehr so easy wie der vordere Teil. Zwischendurch müssen ein paar Meter zu Fuss bewältigt werden. Ebenfalls der kurze Schlussanstieg zum Fulmoos.

Zeit um Pause zu machen. Von dieser Idee lässt sich auch das angetroffene älter Bikerpaar aus dem Bernbiet überzeugen. Toll wenn man in diesem Alter noch so aktiv, fit und unternehmungslustig sein darf. Ein schönes Vorbild. Mit viel Geplauder vergeht unsere Pause rasant. Zeit um unsere Tour fortzusetzen.

Der Start zur Heido ist ideal knifflig. Auch sonst bietet diese super schöne Suone ein paar ausgesetzte Stellen. Mit etwas Vorsicht aber sehr gut zu bewältigen. Je weiter wir Richtung Gibidumpass kommen, umso flowiger und rasanter wird der Pfad. Wir sind kaum zu bremsen.

Selbstverständlich muss der Besuch vom See und dem Berggipfel auch sein, obwohl ich mich kaum von der Plauderstunde auf dem Pass mit der sehr sympathischen und hübschen Tärbinerin losreissen kann 😇. Ein paar Einheimische treffen Vorbereitungen für ein Fest, während wir die paar Höhenmeter auf den Gibidum fahrend zu bewältigen versuchen.
Die Aussicht auf das Tal und die umliegenden Berge ist super. Die schönere Idylle bietet jedoch der in einer Mulde eingebettete Gibidumsee. Ein idealer Platz zum Verweilen.

Wir verweilen nur kurz auf dem Gipfel, bevor es durch die unbeschreiblich schönen Farben abwärts zum Giw geht. Dort ist schön was los. Eine Liveband sorgt für Stimmung. Da scheint das ganze Dorf Visperterminen auf den Beinen zu sein. Wir finden noch einen Platz auf der Sonnenterrasse um uns für den Schlussteil zu stärken.

Dann geht es los. Die Bremsen sind so gut als möglich geöffnet. Nach dem Rummel auf der Giw versinken wir in der Einsamkeit. Niemand ist anzutreffen. Ideal für einen rasanten Abschluss. Ein kurzer Stop gibt es nur beim Hüoterhüsi. Das muss ich meinen Gästen natürlich zeigen.

Diese Tour über die Nanzlicke bin ich schon einige Male gefahren. Sie ist aber immer wieder super. Kein Wunder zählt sie zu den Klassikern im Wallis.
Und schön, dass ich dies meinen beiden Bikekumpels zeigen durfte. War ein super Tag!

Distanz: 41.9 km
Fahrzeit: 4:03 h
Höhenmeter: 1’008 hm
Downhillmeter: 2’265 dm
Bike: Liteville 301 Mk14

 

2 Gedanken zu „Nanzlicke und Gibidum“

  1. Einfach superschön diese Runde, immer wieder. Im Herbst mit dieser Farbenpracht ist so eine Biketour jeweils noch ein ganz spezielles Ereignis. Und offenbar habe ich noch etwas verpasst letztes Wochenende, nämlich das Hüoterhüsi zu besuchen… Ich bin da wohl zu schnell abgebogen.

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