onTOUR 🚴‍♂️ Gornergrat-Visp

Alexander und Tinu entwickeln sich zu treuen Teilnehmer meiner onTOURen. Beide sind das zweite Mal dabei. Richtig cool, dass wir zu dritt ein vorzügliches Biketeam für unsere heutige Tour bilden.

Die Fahrt bis über 3’000 Meter, von Visp auf das Gornergrat, ist lange, bequem und unkompiziert. Einzige Hektik kommt an der Gornergratbahn auf. Unsere online gekauften Tickets auf dem Smartphone (via SBB App) sind nicht gültig. Eigentlich sind sie schon gültig, können aber beim Drehkreuz nicht eingelesen werden. Jetzt müssen wir am Schalter für den Umtausch lange anstehen und verpassen den Zug? Zum Glück handelt die junge Guide-Dame in der Halle sehr unkompliziert und händigt uns die Ticket aus. Wenn möglich, also unbedingt das Ticket auf den Swisspass laden. Dieser kann anscheinend am Drehkreuz eingelesen werden.

Die Sicht auf die Gletscherwelt ist immer wieder grandios. Nicht unerwähnt darf das Horu (Matterhorn) sein. Nur eine kleinere Wolke verdeckt den obersten Zipfel. Das wird sich dann bald ändern, da eine kleine Regenfront im Anmarsch ist.
Wir verweilen nicht allzu lange und starten in die Abfahrt. Der Trail vorbei am Gornergratsee hinunter zum Grüensee ist sehr gut unterhalten, beinhaltet aber ganz zur Freude von mir immer noch einige sehr knackige Stellen.

Dieser Einstieg in die Trailflut war wohl der schwierigste vom Tag. Die Umgebung vom Grüensee mit den viel verzweigenden Wasserläufen, den Wasseroberflächen und schönen Moränen ist immer ein Besuch wert. Ein Besuch der verschiedenen Seelein lohnt sich auf jeden Fall. Unser Programm ist jedoch ziemlich ehrgeizig. Es liegt noch ein langer Weg vor uns. Nichts wie weiter.

Der folgende Anstieg hinauf zum Blauherd fordert unseren Herzschlag. Kein Wunder folgt die Bemerkung „han gmeint es gängi hüt nur abe“ 😁
Kein Problem, ich weiss, dass die Entschädigung dafür geboten wird. Das in Form eines Downhills, der das Bikerherz höher schlagen lässt.

Der schnelle Trail zeigt seine Zähne. Mit Zähnen meine ich die quer eingebauten Steinplatten, die als Wasserrinne dienen. Da braucht es einfach ein bisschen Feingefühl und Fahrtechnik. Leider beherrschen diese Eigenschaften nicht alle Biker. Daher sind in vielen Kurven schon Abkürzungen zu sehen. Schade, eigentlich ein No-Go für uns Biker!

Und schon befinden wir uns auf dem bekannten Europaweg. Über Jahre war man hier als Biker fast alleine unterwegs. Grund dafür waren die Sperrungen wegen Bergrutsch und fehlender Hängebrücke. Jetzt ist das ganz anders. Einige mit Wanderschuhen bestückte Leute wollen den Weg ablaufen. Wohl mit dem einzigen Ziel, die neue megalange Hängebrücke.
Die Wanderer stören nicht. Wir geben uns wie immer rücksichtsvoll, sympathisch und aufgestellt. Die Täschalp ist in Sicht. Gleichzeitig setzt der Regen ein. Schneller kommen wir nicht voran, gibt es auf dem Schlussstück vor der Alp nochmals einige Höhenmeter zu knacken.
In der Europaweghütte schalten wir eine Pause ein und lassen die dunklen Wolken vorbeiziehen.

Unser zweites Stück vom Europaweg ist nicht so lang wie das Erste. Bald folgt der Abzweiger. Hinauf geht es zur neuen Hängebrücke, abwärts über den Militärweg nach Täsch. Der Trail ist dank dem Regen mit nassen und rutschigen Steinen und Wurzeln versehen. Wo man sonst locker über alles hinwegbrettert, ist Vorsicht geboten. Trotzdem, der Trail macht richtig Laune. Die Feuchtigkeit ist nicht nur auf den Hindernissen zu sehen, auch die feuchte Luft zaubert eine mystische Stimmung in den Wald.

Für den Moment müssen wir mit breiteren Strassen und Wegen vorlieb nehmen. Nach Randa mischen sich wieder Pfade in unsere Strecke. Diese werden immer häufiger. Die offizielle Bikeroute ist wirklich sehr abwechslungsreich mit vielen super Trails. Wir geniessen jeden Meter. Vorbei an St.Niklaus, ab in den nächsten Trail bis Kalpetran. Wer hier noch Saft in den Beinen hat, kann die mörderische Rampe hinauffahren. Ich schiebe das Bike neben mir her. Eine Etage höher führt der Pfad nach Stalden.

Fast geschafft. Jetzt noch die letzten Meter dem Fluss Vispa entlang bis zum Ziel, Visp. Das Abschlussbierchen ist mehr als verdient 🍻 Das war trotz kleinem Regenintermezzo eine super Tour, ein genialer Biketag. Eine Tour vom Gletscher bis in die Stadt, durch das gesamte Mattertal.
Danke Alexander und Tinu für die tolle Begleitung. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.

Distanz: 51.5 km
Fahrzeit: 3:52 h
Höhenmeter: 688 hm
Downhillmeter: 3’047 dm
Bike: Liteville 301 Mk14

 

4 Gedanken zu „onTOUR 🚴‍♂️ Gornergrat-Visp“

  1. Hey Rotscher, hier haben sich die Fotografen selber übertroffen. Der schönste Bericht und wahrscheinlich eine der schönsten Touren, die ich von Dir gelesen habe. Ich verfalle in einen Rausch, in einen Trailrausch natürlich. Absolut geniale Fotos habt ihr da geschossen. Die Biker Spiegelung beim See, einfach cool. Also bei mir ist das Feuer entfacht für diese Hammertour. Unser Gi-Stü Bikeweekend 2019 kommt ja schon bald. Ich freu mich schon, die besten Trails in der Gegend von Zermatt zu surfen. Gruss auch an Tinu, wir sehen uns ja bald.

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