onTOUR 🚴‍♂️ 2-Ländertour

Vor ein paar Tagen wusste ich noch nicht, dass ich heute eine meiner geplanten onTOUR-en unter die Räder nehme. Die Anfrage von Rolf und Kurt kommt wie gelegen … und schon treffen wir uns in Balzers, im Fürstentum Liechtenstein. So schnell kann es manchmal gehen.

Die Tour wird kein Zuckerschlecken, das war ich mir bewusst. Aber mit den beiden unverwüstlichen Kollegen ist dieses Unterfangen perfekt.
Schon kurz nach dem Start beginnt der Aufstieg. Wir wählen noch einen Trail anstelle der breiten Strasse, wennschon dennschon. Dann sammeln sich die Höhenmeter hinauf nach Triesenberg und weiter zum alten Tunnel. Der Blick, auf der anderen Tunnelseite, auf Steg mit seinen im Viereck angeordneten Häuser, ist ein beliebtes Fotosujet.

In der Sücka geniessen wir unseren Kaffee und die letzten lockeren Minuten. Schon bald erreichen wir den Aufstieg zur Wanghöhe, wo das Bike während 260 Höhenmetern auf die Schultern kommt. Der Aufstieg ist steil und fordert einige Schweisstropfen. Umso grösser ist oben der Wow-Effekt. Die Sicht über das St.Galler Rheintal ist super und wird uns die nächsten Stunden begleiten.

Wer jetzt das Gefühl hat, die Bremsen öffnen zu können, liegt komplett falsch. Der Trail runter zur Alp Wang ist sehr anspruchsvoll. Je mehr Trialkünste man beherrscht, umso mehr Freude bereitet der zickige Pfad.
Langsam mässigt sich der Trail, je näher wir Platta kommen. Dieses Plätzchen hoch über dem Tal ist genial, ebenso das nächste Schmuckstück, Tuas. Eine Pause ist verdient, sowieso ein Muss mit dieser prächtigen Aussicht.

An diesem Platz könnte man den ganzen Tag in der Wiese liegen und die Welt um sicher herum vergessen. Unser Plan ist aber noch nicht zu Ende. Der lange Aufstieg folgt erst noch.
Wir sind mitten drin. Das Bike wechselt seine Funktion, vom fahrbaren Untersatz zum Zusatzgewicht auf den Schultern. Gute 500 Höhenmeter tragen wir unser geliebtes Sportgerät von der Alp Lawena den Berg hoch.
Die Landschaft im Lawena ist sehr schön. Etwas irritiert uns nur die Bezeichnung von unserem Ziel. Die Liechtensteiner nennen es die Mazorahöhi, die Bündner Guschasattel. 2 Länder, 2 Bezeichnungen. Uns ist das egal, der höchste Punkt und der Grenzstein ist erreicht. Ich stehe auf Schweizer Boden, die Kollegen noch im Fürstentum.

Jetzt folgt der Guschagrat. Der schmale Pfad führt dem sehr steilen Hang entlang. Nicht alle Passagen sind fahrbar. Umso mehr Zeit bleibt um die Aussicht zu geniessen. Der Schlussteil zum Mittlerspitz führt fast über den Grat. Rechts die Sicht auf das Fürstentum Liechtenstein und das St.Galler Rheintal, links der Blick zum Gonzen, nach Sargans und ins Bündnerland.
Das Gipfelkreuz empfängt uns. Der Mittlerspitz ist wirklich wie ein Spitz. Genial, das Panorama ist umwerfend.

Die Höhenmeter liegen definitiv hinter uns. Auf das Downhillfestival müssen wir uns jedoch noch etwas gedulden. Die ersten Meter nach dem Spitz sind steil und vor allem extrem schottrig, alles andere als Fahrspass. Diese Rutschpartie ist schnell vergessen. Wir vernichten die darauf folgenden Höhenmeter mit Genuss. Die Trails sind sehr abwechslungsreich und beinhalten alles, von technischen Passagen bis zum Flow. Einziges Ärgernis ist der Schafhirt, welcher uns mit hochrotem Kopf nachschreit, obwohl wir uns auf einem normalen Wanderweg befinden und uns im Schritttempo sachte durch die Schafe bewegen. Naja, das kann es geben.

In Guscha lächelt uns die schmucke Gartenwirtschaft an. Diese Pause mit Flüssigkeitsnachschub muss sein, bevor es in die letzten Downhillmeter geht. Unsere Bikes steuern uns sicher mit viel Fahrspass nach St.Luzisteig.

Diese Tour punktet vor allem mit einmaligem Panorama, welches jedoch mit viel Schweisstropfen und Fussmarsch verdient werden muss. Wer nicht bereit ist, das Bike über längere Zeit zu schultern oder nur Flowtrails sucht, ist hier klar fehl am Platz. Die Tour ist fahrtechnisch anspruchsvoll.
Für uns hat es mehr als gepasst. Es war ein unvergesslicher Tag in einer herrlichen Landschaft mit super Trails. Danke Rolf und Kurt fürs mitkommen! Häd gfäged 😁

 

Distanz: 38.7 km
Fahrzeit/Laufzeit: ca. 5:35 h
Höhenmeter: 2’297 hm
Bike: Liteville 301 Mk14

 

3 Gedanken zu „onTOUR 🚴‍♂️ 2-Ländertour“

    • Ich muss immer wieder feststellen, dass die schönsten Abenteuer und besten Trails oft nur mit Fussmarsch zu erreichen sind 🙂 … wobei man auch mal daneben greifen kann 😉
      Auf die gesamte Streckenlänge betrachtet, sind wir fast alles gefahren. Aus Sicht der Zeit sieht es etwas anders aus *hihihi*

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  1. Schöne Tour mit viel Höhenmetern…Ist immer wieder interessant, Berichte aus unbekannten Revieren zu lesen… Apropos schönste Abenteuer oft nur mit Fussmarsch: Volle Zustimmung!

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