voller Überraschungen

Für diesen Bericht musste ich eine weitere neue Kategorie in meinem Blog erstellen. Denn die sonntägliche Biketour führt Felix und mich in eine für uns unbekannte Gegend. Es ging über die Landesgrenzen. Aber nicht nach Deutschland, auch nicht ins Fürstentum Liechtenstein, nein, ich war das erste Mal in Österreich am biken.
Also, dann lassen wir uns auf dieser Entdeckungstour überraschen.

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Auch der heutige Sonntag präsentiert sich mit Sommerwetter. Super, dass ich nochmals Zeit für eine Biketour habe. Ich überlasse es Felix wo wir hinfahren. Mit anderen Worten heisst dies, dass ich mich auf Überraschungen gefasst machen muss.

Mit dem Auto fahren wir ins österreichische Rankweil, welches nahe an der schweizer Grenze gegen das St.Galler Rheintal liegt.
Eine wunderschöne Naturstrasse führt uns entlang eines Tobels. Die erste Abfahrt runter zum Bach bringt uns einen Vorgeschmack auf die Beschaffenheit der Böden. Alles ist sehr steinig.

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Auf der anderen Talseite erwartet uns ein langer Aufstieg. Meter um Meter steigen wir in die Höhe und Tropfen um Tropfen dringt aus unseren Körpern. Aus der Asphaltstrasse wird ein Kiesweg und später sogar ein Trail.

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Ein paar Meter führt uns der Trail abwärts und erfreut unser Bikerherz. Wir erblicken bereits das Alpwegkopfhaus wo wir die Mittagspause einschalten. Auf der Terrasse, mit schöner Sicht auf die Berge und gegen die Schweiz, lassen wir es uns schmecken.

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Das war nur ein kleiner Abstecher um die Mägen zu füllen. Die geplante Route verläuft nicht hier vorbei. So padalen wir ein Stück zurück und biegen in den Höhenweg ein. Warnschilder mit Ausdrücke wie „exponierter Weg“, „auf eigene Gefahr“ etc. lassen uns schmunzeln.
Schon bald arbeitet das Herz auf höchstem Niveau. Diese Höhenwege haben es einfach in sich. Immer auf und ab, Absätze, Stufen, meist schön ausgesetzt und schmal. Das fordert einiges ab, macht aber auch Spass.

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Uff, das war die erste Überraschung. Nicht ganz unglücklich erreichen wir eine Alp.

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So, jetzt geht es laut Karte abwärts. Dieser Trail ist Felix bei der Tourenplanung gleich aufgefallen. Er verläuft senkrecht zu den Höhenlinien auf einer leichten Krete und die Höhenlinien sind schön eng zusammen.
Voller Vorfreude lassen wir es krachen. Zügig erreichen wir den Wald und kommen nicht um eine Vollbremsung herum. Wow, da geht es aber ordentlich runter.  Der Weg ist genug breit aber mit Schotter übersät. Ist das nun der Trail oder das Bachbett?
Die losen Steine geben unter der Radlast nach. Wir gleiten und schlendern die Geröllhalde runter. Zwischendurch überraschen uns einige sehr hohe Stufen und zwingen mich zum Absteigen. Die ersten Kehren lassen sich blicken. Nur mit Mühe kriege ich sie ohne den Fuss auf den Boden zu setzen. Sie sind einfach steil und extrem steinig. Das Kontrollieren des Bikes ist schon fast Glücksache.

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Zwischendurch hat es ein paar gemässigtere Meter. Wir freuen uns schon auf mehr Tempo. Fehlanzeige! Vor uns klafft der Abgrund. Der Weg wird noch steiler, das Geröll noch gröber. Immer wieder stosse ich an die Grenzen.
Endlich am Bach. Das war echt ein Technikknüller diese Abfahrt. Trotz allem hat es riesig Spass gemacht. Ich habe sicher wieder ein Stück dazugelernt. Die Überraschung zwei liegt hinter uns.

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Auf der anderen Bachseite müssen wir wieder einige Höhenmeter hochfahren und -laufen. Zum Glück nicht so viel wie wir runtergefahren sind. Wir erreichen eine Forststrasse und folgen dieser. Wir müssen die geplante Tour abkürzen. Die Zeit verrinnt und so richtig vorwärts gekommen sind wir ja nicht.

Wir erreichen eine stattliche Hütte mitten im Wald. Davor sitzen zwei Frauen welche die Stille geniessen. Wir fragen nach der nächsten Einkehrmöglichkeit. Diese gibt es nicht, aber sie offerieren uns eine Cola. Einige Zeit plaudern wir über Jäger, Biker, Natur und vieles mehr. Wir haben es richtig lustig. Das ist die Überraschung Nummer drei. Solche Begegnungen sollte es mehr geben. Herzlichen Dank an die beiden Damen und der guten Waldfee für die flüssige Erfrischung!

In zügigem Tempo düsen wir dann Richtung Tal. Ein kurzer Trail bauen wir noch ein bevor uns die Zivilisation begrüsst.

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Eine Biketour voller Überraschungen. Das ist schon fast abenteuerlich und hat uns eine neue Gegend näher gebracht. Ganz sicher werde ich wieder zurückkommen. Wir müssen zudem noch die Tour beenden.
Servus Österreich.

Distanz: 41.3 km
Fahrzeit: 4:02 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 10.2 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 52.4 km/h
Höhenmeter: 1’503 hm
Bike: Liteville 301

 

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